Dschihadisten rufen zu Anschlägen auf: Europas Großveranstaltungen im Visier

Terroranschlag nach Terroranschlag, Terroraufruf nach Terroraufruf – und ein neuer macht die Runde.
Titelbild
Bei dem Anschlag am 13.2. in München wurden rund 40 Menschen zum Teil schwer verletzt.Foto: Johannes Simon/Getty Images
Von 21. Februar 2025

In letzter Zeit häufen sich Terroranschläge – oft auch unter Zuhilfenahme von Fahrzeugen. Hier scheint sich eine neue Strategie der Dschihadisten abzuzeichnen, die für vielfachen Tod sorgen könnte. Ein neuer Terroraufruf macht die Runde …

Erhöhte Anschlagsdichte und Terroraufrufe

Noch schmerzhaft in Erinnerung ist der Auto-Anschlag eines Islamisten in München vom 13. Februar 2025, bei dem ein Kleinkind und seine Mutter starben und 37 Menschen teils schwer verletzt wurden. Unvergessen bleibt auch der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024. Ein Fahrzeug raste mit Vollgas durch eine Menschenmenge, tötete sechs Besucher des Weihnachtsmarktes und verletzte 299. Am 1. Januar fand ein islamistischer Terroranschlag in New Orleans statt: 15 Tote, 35 Verletzte. Auch hier raste ein Fahrzeug, in dem Fall ein Pick-up in eine Menschenmenge.

Damit ist auch schon alles über das Prinzip dieser Anschläge gesagt: Tatwaffe Auto – und der Wille, es mit tödlicher Absicht einzusetzen.

„Auf zum Schlachten“ – neuer Terroraufruf geistert durchs Netz

Mitte Januar erst veröffentlichte ein IS-Ableger aus Afghanistan einen Terror-Aufruf für das Jahr 2025. Die Dschihadisten forderten: „Warte nicht auf ein neues Jahr, um loszuschlagen“. Sie nannten zehn konkrete Massenveranstaltungen in Europa und den USA, wie Tanzveranstaltungen, Festivals, Umzüge, darunter auch den Wiener Opernball, das Münchner Oktoberfest, das Filmfestival in Cannes und den Karneval in Venedig. Die Dschihadistengruppe war zuletzt im März 2024 durch ein Bekennerschreiben zum Anschlag auf die Moskauer Musikhalle Crocus City Hall mit über 140 Toten bekannt geworden.

Wer hinter den neuen Aufrufen steckt, ist unbekannt. Es wird auf Deutsch zu Autoanschlägen aufgerufen: in Berlin, München, Frankfurt, Wien, Brüssel, Antwerpen, Salzburg – ein Aufruf mit tödlicher Botschaft: „Auf zum Schlachten. Worauf wartest du? Die Straßen sind voller Ziele! Überfahre sie!“

Der grinsende Attentäter von Villach ist auf einem weiteren Terroraufruf – vermutlich derselben Quelle – zu sehen. Der Titel: „Auf zum Schlachten“. Es ist von „Soldaten Allahs“ die Rede. Man versteht sich als „Vorhut der Ehre“, „Schild der Unterdrückten“ oder „Schwert der Gerechtigkeit“. Die potenziellen Opfer? Allesamt als „Feinde Allahs“ klassifiziert, die es zu erschüttern gelte, „stärker als ihre schwersten Bomben“. Eine Richtung deutet sich an, woher die Botschaft kommen könnte. Den potenziellen Tätern hingegen wird ein Weg gebahnt. Nicht sie seien es, die die Menschen töten würden, „sondern Allah hat sie getötet“.

„Al Saif Media“ (übersetzt „das Schwert“) kann nicht gesperrt werden oder reicht es, wenn „der Staatsschutz warnt“, @NancyFaeser? pic.twitter.com/dhDVNkrOvu

Die Herausgeber der beiden Terroraufrufe in deutscher Sprache nennen sich Al Saif Media und sehen sich mit „Erlaubnis und Leitung Allahs“ dazu berufen, „offizielle und inoffizielle Medienveröffentlichungen des Islamischen Staates ins Deutsche zu übersetzen“ – und die Muslime (in Deutschland?) auf die „Herausforderungen der Kreuzritter vorzubereiten“ – und mitzumachen.

„Einsame Wölfe“ gegen „weiche Ziele“

Die „Bild“ sprach mit einem (unbenannten) Staatsschützer, der dem Blatt gesagt habe: „Diese Attentatsaufforderung verbreitet sich aktuell sehr schnell bei Islamisten.“ Man beobachte bereits seit dem Hamasüberfall auf Israel (7. Oktober 2023) „ständig eine weitere Mobilisierung und Radikalisierung unter Radikalen“.

Der IS fahre eine gefährliche Strategie, nämlich, „sogenannte einsame Wölfe zu inspirieren“, die dann irgendwo zuschlagen. Den Angaben nach seien die Terroristen von Mannheim, Solingen, Aschaffenburg, München und Villach nicht auf dem Radar der Behörden als mögliche Gefährder gewesen, heißt es.

Die aktuelle Sorge gilt offenbar gerade den Karnevalsveranstaltungen.

Man dürfe sich nicht einschüchtern lassen, so der Insider. Ähnliches sagte auch einer der Überlebenden von Villach: „Wir sollten hinausgehen, zu unserer Stadt stehen, zur Bevölkerung – und uns denen nicht beugen.“

Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass man solche riesigen Umzüge und Straßenfeste nicht komplett schützen könne. Es seien gerade solche „weichen Ziele“, die im Visier islamistischer Terroristen lägen – „weil es in der Logik der Islamisten ein erfolgreicher Angriff auf unsere Art zu leben wäre.“

Besonders empfänglich für Radikalisierungen seien junge Muslime, Jugendliche über Social Media. TikTok wird genannt, Instagram, die Quellen teils in Syrien und Afghanistan. Diese seien schnell zu beeinflussen. Man habe zuletzt bereits „mehrfach Anschlagsplanungen minderjähriger Islamisten verhindert“.



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