Menschenrechtseinsatz führt zu Friedensnobelpreis-Nominierung und Karriere-Aus
„Völkermord, Folter, Vergewaltigung, Sklavenarbeit“ steht auf den bunt bemalten Basketballschuhen des 29-jährigen Profi-Basketballspielers Enes Freedom, mit denen er auf die Menschenrechtsverletzungen in China aufmerksam macht. Auch auf Social Media setzt er sich gegen die Verbrechen gegen die uigurischen Gemeinschaft, Tibet, Taiwan und Hongkong durch die kommunistischen Machthaber ein und das seit drei Jahren.
Das wurde ihm nun zum Verhängnis, sagt er am 17. Februar bei einer Veranstaltung zum Thema Menschenrechte in China von US-Senatoren im Kapitol. Am 10. Februar sollte Freedom von den Boston Celtics zu den Houston Rockets wechseln – innerhalb von vier Tagen verzichteten die Rockets jedoch darauf, Freedom in ihre Mannschaft aufzunehmen. Jetzt ist er aus der Basketball-Liga raus und kein NBA-Spieler mehr. Eine offizielle Begründung gab es dafür nicht.
Ein Geschäftsführer eines anderen Teams, der nicht namentlich genannt wurde, sagte gegenüber dem amerikanischen „Heavy“-Magazin: „Ich glaube nicht, dass er wegen irgendetwas, was er gesagt oder getan hat, keinen Job mehr bekommen wird.“ Er glaubt, dass Freedoms Spielweise sich geändert hat. „Er spielt, als ob er älter wäre, als er tatsächlich ist.“
Freedom war einer von drei Spielern, die die Rockets vor der Trade-Deadline erwarben. Die beiden anderen Spieler waren der deutsche Dennis Schröder und der angolanische Bruno Fernando – sie stehen weiterhin bei der Mannschaft unter Vertrag.
Freedom war einer der statistisch am höchsten bewerteten Ersatzspieler in der NBA. Jetzt glaubt er, dass ihn sein Aktivismus seine Karriere gekostet hat.
Man kann über all die soziale Gerechtigkeit und die Ungerechtigkeiten in der Welt sprechen. Aber wenn es um China geht, kann man nicht seine Meinung sagen“, sagte Freedom bei der Preisverleihung im US-Kapitol in Washington, DC.
Er bereut jedoch nichts, denn es gebe „wichtigere Dinge als Geld und Geschäft“, wie Moral, Prinzipien und Werte. Freedom fühlt sich wegen der Nominierung für den Friedensnobelpreis geehrt, schreibt er auf Twitter. „Manchmal ist es wichtiger, Stellung zu beziehen, als den nächsten Gehaltsscheck zu bekommen“, so der Profi-Spieler.
Ein Mitglied des norwegischen Parlaments soll Freedom für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen haben. Noch am selben Tag der Entlassung von Freedom haben 30 Nobelpreisträger einen Unterstützungsbrief für ihn veröffentlicht. Darin fordern sie die Boston Celtics auf, mit Freedom „auf der richtigen Seite der Geschichte“ zu stehen und ihn „als Spieler nicht fallen zu lassen“, schrieb George Packer von der amerikanischen Zeitschrift „The Atlantic“.
NBA schweigt und genießt
Freedoms Einsatz für die Menschenrechte sei in der NBA eher die Ausnahme. Das Schweigen der NBA-Spieler werde durch lukrative Werbeverträge für Sportbekleidung erkauft, so Packer, der als erster über die Nominierung Freedoms berichtet hat. Es gehe dabei um Produkte aus Baumwolle, die in uigurischer Sklavenarbeit produziert wird.
Für Wirbel sorgte beispielsweise ein inzwischen gelöschter Tweet des damaligen Generalmanagers der Houston Rockets, Daryl Morey, im Jahr 2019, mit dem er die Hongkonger Demonstranten unterstützte. Er postete den Slogan „Fight For Freedom, Stand With Hong Kong“ (zu Deutsch: „Kämpfe für Freiheit, stehe zu Hongkong“, was für heftige Kritik in den eigenen Reihen sorgte.
Einer der Top-Spieler der USA, LeBron James, wies ihn mit scharfen Worten zurecht: „Ich möchte nicht in eine verbale Fehde mit Daryl Morey geraten. Aber ich glaube, dass er in der Sache nicht ausreichend informiert war und sich trotzdem geäußert hat.“ Morey sei „nicht ausreichend gebildet“, so James weiter.
Freedom sprach über bei der Preisverleihung im Februar den Fall: „Die NBA wollte alle zum Schweigen bringen.“ Er bekam einen Anruf von seinem Agenten, der gesagt hat: „Die ganze chinesische Regierung [beobachtet] deinen Twitter[-Account] – sag nichts.“
Für Packer liegt der Fall klar auf der Hand: Jetzt habe die NBA Freedom da, wo sie ihn haben will, „aus den Augen, aus dem Sinn, wie die Uiguren selbst“.
US-Politiker unterstützen Freedom
Zu Freedoms Nominierung haben auch US-Politiker Stellung bezogen. So schrieb Senator Rick Scott auf Twitter: „Enes ist ein furchtloser Kämpfer für Menschenrechte und Freiheit für alle und ich könnte nicht stolzer sein, dass er für den Nobelpreis nominiert wurde.“
Freedom hat sich bereits im letzten Jahr offen zu den Menschenrechtsverletzungen in China geäußert. Er forderte die Athleten auf, die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking zu boykottieren. Die KP Chinas nutze sie als mächtiges Propagandainstrument, um ihr internationales Image aufzupolieren.
Auf einer Pressekonferenz sagte Freedom damals: „Die chinesische Regierung vertritt nicht die olympischen Grundwerte der Perfektion, des Respekts und der Freundschaft.“ Er verwies auf die Unterdrückung in Xinjiang, Hongkong und Tibet.
Auch kritisierte er letztes Jahr die Massentötung von Gefangenen zur Gewinnung von Organen. „Hört auf, für Organe zu morden. Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, schrieb der türkischstämmige Spieler gleichzeitig auf Twitter, Facebook und Instagram.
„Ethnische und religiöse Gruppen, Tibeter, Uiguren in Todeslagern, Christen und Falun Gong sind allesamt Zielscheiben“, so Freedom auf Twitter.
Nächstes Ziel: Griechenland
Enes Freedom hat nach wie vor keine Mannschaft und hat kürzlich erklärt, dass er seine Karriere in Griechenland fortsetzen möchte.
Er plane, Griechenland zu besuchen und sich mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis zu treffen. Dort wollte er über die Rückführung der türkischen Flüchtlinge in die Ägäis mit dem Politiker sprechen.
„Je nachdem, wie unser Gespräch verläuft, werde ich mit ihm über die Möglichkeit sprechen, in Griechenland professionell zu spielen“, sagte der Basketballspieler.
Entgegen der landläufigen Meinung wird die Liste der Nominierungen für den Friedensnobelpreis des laufenden Jahres nicht veröffentlicht. Zwar werden gelegentlich einige hochkarätige Namen durchgegeben, aber die Liste der Kandidaten wird erst in 50 Jahren veröffentlicht.
(Mit Material von The Epoch Times USA)
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