KP-System überfordert: „Marschbefehle“ an Produktion begünstigen Virus-Verbreitung
Der Coronavirus greift mittlerweile ernsthaft Chinas Wirtschaftssystem an. Daher wurden alle „wichtigen Geschäfte“ von ganz oben angewiesen, die Produktion ab dem 11. Februar wieder aufzunehmen – ausgenommen jene, die schwer von der Covid-19-Seuche betroffen sind. Chinas Staatschef Xi Jinping erklärte, dass die Wirtschaft stabilisiert werden müsse. Zu diesem Zeitpunkt etwa waren mehr als 80 Städte abgeriegelt, der öffentliche Verkehr zwischen den Provinzen eingestellt.
KP-System begünstigte Lungen-Seuche
Viele Fehler wurden gemacht, wie beispielsweise die Vertuschung des Ausbruchs überhaupt und die übereilte Spurenbeseitigung am mutmaßlichen Ausbruchsherd Huanan Seafood Market in Wuhan, dem Aufrechterhalten von „Heile Welt“-Massenveranstaltungen dort und Neujahrs-Reisen von Millionen Menschen ins Land hinaus. Nun wurde bekannt, dass wohl aufgrund der unzureichenden medizinischen Versorgung in Wuhan sich täglich bis zu 25.000 Menschen auf illegalem Weg aus der infizierten Stadt entfernten, in die man sie eingesperrt hatte.
Folgt nun der nächste große Fehler, den die herrschende Kommunistische Partei im Umgang mit dem Virus macht?
„Ich mache mir große Sorgen, wenn ich sehe, dass das Virus in China nicht unter Kontrolle ist. Die Situation scheint sich sogar zu verschlimmern“, meinte EU-Handelskommissar Phil Hogan vor wenigen Tagen.
Da allgemein die Quarantäne als beste Methode zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus gilt, setzt die Kommunistische Partei Chinas mit der teilweisen Aufhebung derselben die Gesundheit und das Leben der Bevölkerung aufs Spiel. Doch geht es wirklich nur um die wirtschaftlichen Folgen der Epidemie oder kämpft die Diktatur als solche um ihr Überleben?
Direktive: An die Arbeit!
Doch obwohl die Zentralregierung die Unternehmen anwies, die Produktion wieder zu starten, zögerten viele aus Angst vor der Ansteckung mit der potenziell tödlichen Lungen-Seuche die Vorgaben umzusetzen. Teilweise setzten lokale Behörden deshalb bereits Polizeikräfte ein, in Firmen einzudringen und die Unternehmer zur Aufnahme der Produktion zu zwingen. Andere Unternehmen versuchten, ihre Mitarbeiter mit Bussen und Flugzeugen nach dem Neujahrsfest aus ihren Heimatstädten wieder zurück zur Arbeit zu holen.
Emmy Hu, bekannte Finanzreporterin in Taiwan, berichtete auf ihrer Facebook-Seite, dass die „Chefs mehrerer großer taiwanesischer Firmen“ in China ihr schilderten, dass lokale Polizeibehörden ihnen befohlen hätten, die Arbeit wieder aufzunehmen: „Die Behörden schickten die Polizei in jede Fabrik, um die Abläufe zu überwachen.“
Allerdings würden nur drei von zehn der kleinen und mittleren Unternehmen (ca. 60 Prozent der chinesischen Wirtschaft) nach der staatlichen Zwangspause wieder arbeiten, wie Tian Yulong, Sprecher des Industrieministeriums in Peking am Montag sagte. Tian sprach von Verkehrsunterbrechungen, die den Arbeitern das Reisen erschweren und Rohstofflieferungen behindern würden.
Die Last der Verantwortung
Während es auf Zentralebene Anweisungen gab, die Arbeit wieder aufzunehmen, versucht man auf lokalen Ebenen dies zu umgehen. Die Städte und Dörfer scheuen sich, die Verantwortung für die Folgen zu übernehmen, wenn sie die Menschen hinauslassen und die Unternehmen befürchten Masseninfektionen. Schutzmaterialien sind jedoch äußerst knapp, ebenso wie die Test-Kits für die Diagnose.
Reuters berichtete bereits am 18. Februar von Vorfällen in Guangzhou, Chongqing, Peking, Suzhou und anderen Provinzen und Städten, nachdem die Arbeit wieder aufgenommen wurde. Mitarbeiter hatten auf der Arbeit ihre Kollegen angesteckt, Tausende gingen in die Isolation.
Zwei gegensätzliche Probleme zeigen das Dilemma auf: Während die hochrangigen KP-Beamten die Arbeitsaufnahme fordern, fordern sie gleichzeitig die Eindämmung der epidemischen Situation.
Die untergeordneten Kader befürchten jedoch die Ausweitung der Seuche durch die Wiederaufnahme der Arbeit und, dass man sie anschließend dafür zur Verantwortung ziehe. Sie wollen die Menschen nicht zur Arbeit gehen lassen.
Produktion erschwert, Versand unmöglich
Laut EPOCH TIMES (chinesisch) berichtete die „China Economic Weekly“ am 20. Februar, dass ein Fertigungschef eines Unternehmens mit einem Marktwert von umgerechnet mehr als 13 Milliarden Euro über mehrere Aspekte der Auswirkungen der Epidemie sprach: geringe Marktnachfrage, niedrige Quote bei der Produktionsaufnahme der Firmen und der Rückkehr der Arbeiter, blockierte Logistik- und Lieferketten und: Der Versand ist nicht möglich.
Der Vize-Generaldirektor einer großen Fabrik für Speiseöl in einer Stadt in Hunan, der südlichen Nachbarprovinz von Hubei, sagte am 17. Februar, dass die Unterbrechung der Logistik das größte Problem bei der Produktion sei. Man könne die Waren nicht an die Kunden ausliefern. Selbst bei erhöhtem Frachtpreis ist offenbar kein Fahrer bereit, zu fahren. Jetzt gibt es überall auf der Straße Kontrollstationen. Man befürchtet, angehalten zu werden und nicht zurückzukommen. Selbst wenn man zurückkommt, muss man zunächst für 14 Tage in Quarantäne.
Ein Manager eines Autozulieferers sprach davon, das die Aufnahme der Produktion nutzlos sei, da ein großer Teil der Produkte des Unternehmens in den Export gehe. Dies sei aber jetzt unmöglich, weil man beim Zollamt die Zollabfertigung nicht durchführen und das Personal des Unternehmens auch nicht ins Ausland reisen könne.
Stopp der Produktion bei Chongqing Titanium Industry
Aufgrund einer Virusdiagnose bei mindestens drei Personen in einer Anlage der Chongqing Titanium Industry wurde die Produktion vollständig gestoppt und das Gebäude wurde geschlossen. Mehr als 100 Mitarbeiter wurden in einem Hotel im Bezirk Banan in Einzelzimmern unter Quarantäne gestellt, bei täglicher Desinfektion und Reinigung, wie das chinesische Wirtschaftsmagazin „Caixin“ in einem Bezahlartikel berichtete.
Ein Mitarbeiter der Wartungswerkstatt hatte sich bei einem Klassentreffen am 21. Januar möglicherweise bei einem ehemaligen Schulkameraden aus Jingzhou (Provinz Hubei) angesteckt. Dieser wurde am 26. Januar positiv diagnostiziert, der Titanium-Mitarbeiter am 28. Januar. Daraufhin sollen 47 enge Kontakte des Mitarbeiters aus der Werkstatt und auch Pendler isoliert. Der dritte Fall hatte keinen Bezug zu den ersten beiden, geriet aber in der Lounge des Unternehmens in Kontakt mit den Leuten.
Folgen der Produktionsaufnahme
Am 16. Februar gab Pang Xinghuo, stellvertretender Direktor der Pekinger Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten, auf einer Pressekonferenz bekannt, dass eine Person aus Guangzhou zur Arbeit nach Peking zurückgekehrt war. Nach Erkältungssymptomen diagnostizierte man den Coronavirus. Er hatte zuvor einen Kollegen beim Anstehen in der Cafeteria infiziert. Die ganze Arbeitseinheit wurde unter Quarantäne gestellt.
Ein Mitarbeiter einer Zementfirma in Lianyuan wurde am 8. Februar positiv diagnostiziert. Er steckte bei Familienessen weitere zehn Familienmitglieder aus fünf Familien an. Insgesamt zog dieser eine Fall 141 Isolationen nach sich.
Eine 51-jährige Mitarbeiterin eines Second-Hand-Shops für Kleidung im Einkaufszentrum China Resources Wanjia in Shenzhen fuhr über Neujahr (25. Januar) zu ihrer Schwiegermutter in ihre Heimatstadt Jiujiang (Provinz Jiangxi). Am 8. Februar kehrte sie nach Shenzhen zurück. Ihre Schwiegermutter wurde am 11. Februar postiv diagnostiziert. Als am 14. Februar wurde auch bei der 51-Jährigen die Coronavirus-Lungenentzündung festgestellt. Weitere neun Kontakt-Personen stellte man unter Quarantäne.
In weiteren Unternehmen wurden nach der Wiederaufnahme der Arbeit Lungen-Seuchen-Fälle festgestellt. In einem Artikel der „Dajiyuan“ wird von einer Shanghaier Firma für Autokompressoren berichtet, die am 10. Februar die Produktion wieder aufgenommen hatte. Ein leitender Angestellter der Finanzabteilung sagte, das das Unternehmen zweimal am Tag eine Temperaturmessung beim Betreten der Firma unternehme, frühmorgens und nach der Mittagspause. Jeder Mitarbeiter erhalte sieben Mundschutzmasken pro Woche. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht.
Im Internet schrieb jemand: „Die Wiederaufnahme der Arbeit ohne Impfstoff ist ein Glücksspiel für das Leben gewöhnlicher Menschen. Es ist unverantwortlich.“
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