Polizei zwingt Unternehmen in China die Arbeit wieder aufzunehmen – einige wehren sich
Die chinesische Zentralregierung hat die Unternehmen angewiesen, ihre Arbeit nach der Verlängerung der Feiertage zu Beginn des neuen Jahres wieder aufzunehmen. Viele haben jedoch Angst, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Sie weigern sich, den Betrieb wieder aufzunehmen.
Einige örtliche Behörden griffen dabei sogar auf den Einsatz der Polizei zurück. Polizeibeamte drangen in Firmengelände ein und zwangen die Unternehmen, den Betrieb wieder zu beginnen.
Andere haben Flugzeuge und Busse gechartert, um Wanderarbeiter aus ihren Heimatstädten abzuholen und sie in die Großstädte zur Arbeit zu bringen.
Unternehmen in China: Zur Arbeit gezwungen
Viele taiwanische Firmen mit Unternehmen in China sind nervös, wenn sie wieder arbeiten müssen. Sie werden jedoch von den lokalen Behörden zur Wiedereröffnung ihrer Betriebe gezwungen.
Am 17. Februar sagte Hung Sun-Han, taiwanischer Abgeordneter der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP), auf einer Pressekonferenz in Taipeh: „Auf allen Ebenen der chinesischen Regierung herrscht jetzt Chaos bei der Kontrolle des Ausbruchs. Die Situation ist nicht transparent. Wir sehen, dass die Taiwaner, die gezwungen sind, wieder in China zu arbeiten, mit einer enormen Instabilität und lebensbedrohlichen Risiken konfrontiert sind.“ Hung machte keine Angaben dazu, wie die chinesischen Behörden die Unternehmen zwangen.
Wissenschaftler bestätigten, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Nach Angaben der Behörden im Bezirk Jiangbei in der Stadt Ningbo (Provinz Zhejiang) hat sich ein 56-jähriger Mann das Coronavirus innerhalb von nur 15 Sekunden eingefangen, als er neben einer 61-jährigen infizierten Frau stand. Beide waren am 23. Januar auf dem örtlichen Markt in Shuangdongfang.
Finanzreporterin aus Taiwan: „Die Behörden schickten die Polizei in jede Fabrik, um die Abläufe zu überwachen“
Die bekannte taiwanische Finanzreporterin, Emmy Hu, postete auf ihrer Facebook-Seite, was sie von taiwanischen Fabrikbesitzern in Erfahrung gebracht hat:
„Die Chefs mehrerer großer taiwanischer Firmen sagten mir, dass die Polizeibehörden in ihren Städten befohlen haben, die Arbeit wieder aufzunehmen. Ein taiwanischer Geschäftsmann aus der Stadt Kunshan (Provinz Jiangsu) erzählte mir, dass die Polizei sein Büro besucht und ihn gezwungen habe, Mitarbeiter, die nicht in der Stadt waren, anzurufen und sie zu überzeugen, zurückzukommen und zu arbeiten. Die Behörden schickten die Polizei in jede Fabrik, um die Abläufe zu überwachen.“
Hu sagte auch, dass viele Geschäftsführer nicht genug Gesichtsmasken für ihre Mitarbeiter kaufen können. Sie berichtete, dass etliche Unternehmen mehr als 100.000 Mitarbeiter haben, von denen viele nach der Reise in ihre Heimat während der Neujahrsferien nun zurück an ihren Arbeitsplatz reisen müssen.
Das Management der Betriebe macht sich Sorgen darüber, dass sich ein Angestellter in seiner Heimatstadt oder auf dem Weg zur Arbeit mit dem Virus infiziert haben könnte – und das Virus auf seine Kollegen übertragen würde.
Lokale Polizei
Das Hafenpolizeiamt von Tianjin gab in einem Beitrag vom 16. Februar auf seinem offiziellen Sina-Blog bekannt, dass die Polizeidienststellen im ganzen Land Maßnahmen ergriffen haben, um Unternehmen bei der Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit zu unterstützen.
Die Polizeibehörden mehrerer Provinzen stellten Wanderarbeitern spezielle Ausweise aus, die ihnen dieselben Privilegien wie den Einheimischen gewähren – als Anreiz für sie, an ihre Arbeitsplätze in den Fabriken zurückzukehren. Die Arbeitgeber helfen Wanderarbeitern bei der Beantragung solcher Ausweise in der Regel nicht, da das Verfahren kompliziert ist.
Einige Polizeibehörden mehrerer Provinzen änderten auch lokale Vorschriften, um den Transport von Arbeitsmaterial zu erleichtern, wie z.B. die Einrichtung spezieller Fahrspuren für Lastwagen auf Autobahnen.
App zur Identifizierung von Viruspatienten
In der Provinz Yunnan im Westen Chinas begann die Polizeibehörde damit, von den Anwohnern zu verlangen, beim Betreten öffentlicher Räume einen QR-Code einzuscannen. Die App kann die Kontakte von diagnostizierten Viruspatienten aufspüren und sicherstellen, dass sie sich in einem sicheren Abstand zu den Arbeitsplätzen befinden, so die Polizei.
Die staatliche Zeitschrift „The Paper“ berichtete am 18. Februar, dass mehrere Provinz- und Stadtregierungen Busse, Flugzeuge und Züge chartern, um die Arbeitnehmer von ihren Heimatstädten zu ihren Arbeitsplätzen zu bringen. Die Behörden versprachen, die Reisekosten teilweise oder ganz zu übernehmen.
Obwohl die Benutzung von gecharterten Fahrzeugen den Kontakt der Arbeiter mit anderen Passagieren einschränkt, besteht immer noch die Gefahr einer Ansteckung unter den Arbeitern, die aus verschiedenen Dörfern und Städten angereist kommen.
Mitarbeiter bei der Bezirksregierung ebenfalls infiziert
Am 18. Februar berichtete Sun Shuo, der Bürgermeister des Bezirks Xicheng in Peking, auf einer Pressekonferenz, von einem Mitarbeiter der Bezirksregierung aus der Provinz Hubei. Dieser kehrte während der Neujahrsfeiertage in seine Heimatstadt zurück.
Nach seiner Rückkehr nach Peking ging er direkt zur Arbeit, weil er bei guter Gesundheit war. Am 11. Februar erhielt er einen Anruf aus seiner Heimatstadt und wurde darüber informiert, dass bei einem seiner Familienmitglieder das Virus diagnostiziert wurde. Er meldete sich daraufhin bei seinem Vorgesetzten und unterzog sich zu Hause einer Selbstquarantäne.
Bei dem Mitarbeiter wurde schließlich auch das Virus diagnostiziert. 69 weitere Mitarbeiter des Regierungsbüros im Bezirk Xicheng wurden als enge Kontaktpersonen identifiziert und mussten unter Quarantäne gestellt werden.
Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von sza)
Originalfassung: Amid Businesses’ Virus Fears, Police Deployed to Force Companies Into Resuming Operations
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