Spanien erhält von China erneut fehlerhafte Tests und fordert Kostenrückerstattung
Spanien hat 640.000 Antigen-Schnelltests gekauft, berichteten mehrere Medien am Donnerstag (23.4.). Davon waren 58.000 fehlerhaft und Spanien musste die Bestellung stornieren. Die spanische Regierung versucht nun, das Geld zurückzubekommen, das sie für die Antigen-Tests bezahlt hat, berichtet „El País“. Die Tests wurden über einen spanischen Vertreiber der chinesischen Firma Bioeasy gekauft.
Tests verfügen nicht über erforderliche Empfindlichkeit, um das Virus nachzuweisen
Spanien erhielt schon einmal eine Lieferung mit Tests aus China. Auch diese haben nicht funktioniert und sollten durch die neue Lieferung ersetzt werden. Genau wie beim ersten Mal haben auch diese Tests nicht die für den Nachweis des Virus erforderliche Empfindlichkeit. Dadurch können sie mit hoher Wahrscheinlichkeit das SARS-CoV-2 bei einer infizierten Person nicht nachweisen, schreibt „El País“ weiter.
Bioeasy schickte eine Probe dieser Testkits nach Madrid, um sie im Gesundheitsinstitut Carlos III zu analysieren. Da die Analyse ergab, dass sie nicht empfindlich genug waren, beschloss die spanische Regierung, die gesamte Bestellung zu stornieren. Das Gesundheitsministerium bestätigte der Zeitung, dass der Prozess zur Rückforderung der für die Kits gezahlten Gelder begonnen hat. Um wie viel Geld es sich dabei handelt wurde nicht bekannt gegeben.
Ende März sah sich das Gesundheitsministerium gezwungen, 58.000 der Corona-Schnelltests von insgesamt 640.000, die von Bioeasy gekauft wurden, zurückzugeben. Die Kits sollten sowohl für medizinisches Fachpersonal als auch für Arbeiter und Bewohner von Seniorenheimen verwendet werden, schreibt „El País“.
Als eine Reihe von Labors in Madrider Krankenhäusern feststellten, dass die Tests eine Empfindlichkeit von 30 Prozent anstatt der angegebenen 80 Prozent aufwiesen, entschied sich das Gesundheitsministerium dafür, die Tests zurückzuschicken und die nächsten Lieferungen zu stornieren. Bioeasy schlug vor, die Bestellung durch Antigen-Kits zu ersetzen, die ebenfalls schnell sind, aber eine Maschine zum Ablesen des Ergebnisses erfordern. Das chinesische Unternehmen wollte diese Maschinen kostenlos mitliefern, um die Probleme auszugleichen, berichtet „El País“.
Bioeasy hat keine Lizenz in China
Nachdem die Zeitung aufgedeckt hatte, dass die Tests nicht richtig funktionierten, verschickte die chinesische Botschaft in Spanien eine Tweet-Warnung, dass Bioeasy in China keine Lizenz habe. „Shenzhen Bioeasy Biotechnology hat von der Nationalen Verwaltung für Medizinprodukte von #China noch nicht die offizielle Lizenz für den Verkauf seiner Produkte erhalten,“ heiß es.
„El País“ zufolge sagte die Regierung in Spanien daraufhin, dass das Unternehmen eine Genehmigung für den Export in die Europäische Union habe und dass es die Schnelltests über einen spanischen Händler und nicht direkt vom Hersteller gekauft habe.
Kurz nach diesem Fiasko und besorgt um das internationale Image seiner Produkte beschloss die chinesische Regierung, die Kontrolle über ihre Exporte von Gesundheitsmaterial zu übernehmen. Im Falle von Bioeasy waren die Tests von zwei europäischen Zertifizierungsunternehmen genehmigt worden, schreibt „El País“ weiter. Diese hätten aber nicht die Qualität des Produkts analysiert, sondern sich auf die Überprüfung der Lieferpapiere beschränkt.
Die spanische Regierung hat den Einsatz von Antigen-Tests abgelehnt, in die noch vor wenigen Wochen große Hoffnungen gesetzt worden waren. Diese Art von Test wird inzwischen nicht einmal mehr in den neuesten Diagnoseprotokollen für Covid-19 verwendet.
Unterdessen tritt Spanien in die nächste Phase der Epidemie ein, wobei die Einschränkungen langsam gelockert werden. Auch werden Antikörpertests und PCR (Polymerase chain reaction)-Tests verwendet. Mit diesen beiden Methoden sollen diejenigen, die an dem Virus erkrankt sind, noch bevor sie Symptome zeigen, erkannt und so schnell wie möglich isoliert werden, schreibt „El País“.
Kanada erhält fehlerhafte KN95-Masken
Noch am selben Tag erklärte die kanadische Regierung, dass die etwa 1 Million KN95-Masken (chinesische Klassifizierung), welche von chinesischen Unternehmen gekauft wurden, nicht den Standards von Fachleuten des Gesundheitswesens entsprechen würden. Daher habe die kanadische Regierung die fehlerhaften Masken nicht an ihre Provinzen und Territorien verteilt, sagte Eric Morrissette, ein Sprecher der kanadischen Gesundheitsbehörde, gegenüber „Politico“.
Die KN95 sind ein dem N95 ähnliches chinesisches Modell, welches zur persönlichen Schutzausrüstung des medizinischen Personals gehört und auch eingesetzt wird. Im Allgemeinen hat Kanada die KN95-Masken genehmigt, aber einzelne Lieferungen werden derzeit inspiziert.
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