Staatsanwaltschaft Lüneburg
Reservisten der Bundeswehr sollen Anschläge auf Migranten geplant haben

Bundeswehrsoldaten
Foto: über dts Nachrichtenagentur
Ehemalige Fallschirmjäger und Reservisten der Bundeswehr aus Niedersachsen sollen einem Bericht zufolge Anschläge auf Migranten geplant haben. Angeführt werde die Wehrsportgruppe von einem Oberstleutnant der Reserve, Jens G., berichtete das Magazin „Der Spiegel“ am Freitag vorab.
Er habe die Wehrsportübungen organisiert. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Lüneburg bestätigte dem Magazin, dass gegen neun Beschuldigte im Alter zwischen 37 und 53 Jahren ermittelt werde.
Ihnen werfe die Behörde vor, sich einer bewaffneten Gruppe angeschlossen beziehungsweise diese befehligt zu haben. Laut Sprecher bestehe „ein Anfangsverdacht, dass eine fremdenfeindliche Motivation handlungsleitend gewesen sein könnte“.
Anfang September habe es eine Razzia in acht Objekten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Berlin gegeben. Dabei seien Waffen, Munition und Material beschlagnahmt worden, das eine rechtsextreme Gesinnung der Reservisten nahelege.
Kurz darauf sollen die Ermittler dem Bericht zufolge erfahren haben, dass G. in engem Kontakt zu einem Referenten im Bundesverteidigungsministerium gestanden haben soll. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) sei Mitte September bei einer routinemäßigen Sicherheitsüberprüfung des Referenten auf Hinweise gestoßen, die auf eine rechtsextreme Gesinnung des früheren Soldaten gedeutet hätten. Auf seinem Handy hätten MAD-Beamte die Verbindung zu G. entdeckt.
Der Fall werde im Ministerium ernst genommen, weil der Referent in der Abteilung „Strategie und Einsatz“ Zugang zu sensiblen Geheiminformationen gehabt habe, etwa über das Kommando Spezialkräfte und über verdeckte Ermittler des MAD. Ihm seien umgehend alle Zugänge zu sensiblen Daten und seiner Abteilung untersagt worden.
Der MAD überprüfe derweil in den internen Systemen des Ministeriums, ob es über den Referenten Informationsabflüsse gegeben habe. Zudem werde sein engeres Arbeitsumfeld genau untersucht, hieß es laut „Spiegel“ aus dem Wehrressort. (afp/dl)
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