Gedenken in Bad Emstal an ermordete Marie Sophie (14) – Tatverdächtiger schweigt weiter
Immer mehr Details kommen im Mordfall Marie Sophie aus Bad Emstal (Hessen) ans Licht. Nachdem am Freitagnachmittag die Behörden bereits als Ergebnis der Obduktion Gewaltanwendung als Todesursache bekannt gegeben hatten, rückte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch, 4. Oktober, mit näheren Details heraus.
„Die Obduktion des Leichnams des 14-jährigen Tatopfers ergab Hinweise, die sich mit einer Gewalteinwirkung auf den Halsbereich erklären lassen“, bestätigte gestern Oberstaatsanwalt Andreas Thöne von der Staatsanwaltschaft Kassel. Der Sprecher präzisiert: „Die Staatsanwaltschaft geht aufgrund des vorläufigen Obduktionsergebnisses gegenwärtig davon aus, dass die Geschädigte erwürgt wurde.“
Weitere Untersuchungen der Rechtsmedizin
Wieder vertröstete der Behördensprecher mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen. Man könne derzeit keine darüber hinausgehenden Erklärungen abgeben. Der Oberstaatsanwalt kündigte zudem weitere Untersuchungen für die nächsten Tage an, die an der Leiche des Mädchens gemacht werden müssen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Kassel soll es dabei um auch um „feingewebliche und toxikologische Untersuchungen“ gehen, wie „Bild“ berichtete. Die Zeitung meint, dass man vielleicht den möglichen Einsatz von K.-o.-Tropfen untersuchen und auch noch weitere Hinweise zu den Todesumständen finden wolle. Der Behördensprecher bat um Geduld. Man wisse noch nicht, wann diese Ergebnisse vorliegen werden.
Bad Emstal trauert um Marie Sophie
Am Wochenende trauerten die Menschen in Bad Emstal gemeinsam um Marie Sophie. Hier lebte das Mädchen im Ortsteil Sand. Mit Kerzen und Blumen und viel Tränen trafen sich Familie, Freunde und Bekannte des Mädchens in der kleinen evangelischen Kirche von Sand. Gemeinsam hielt man eine Schweigeminute im Gedenken an die wenige Tage zuvor aus ihrer Mitte gerissene 14-Jährige ab.
Nach Angaben der Zeitung „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ trafen sich vor allem auch junge Menschen in der Schule ein, Schüler der örtlichen Christine-Brückner-Schule, in die auch Marie Sophie gegangen war. Die Kirche kündigte die Gedenk- und Trauerandacht am Samstagabend auf Facebook an. Der Vorschlag erging, im Anschluss sich „zu Gespräch und Gemeinschaft“ in einem Hofgut neben der Kirche zu treffen. „Niemand muss allein da durch!“, hieß es.
Die Ermittler suchen jedoch nicht nur nach Spuren, sondern auch nach dem Motiv für die Tat. Der unter dringendem Tatverdacht des Mordes festgenommene 20-jährige Bekannte des Mädchens sitzt weiterhin in Untersuchungshaft – und schweigt. Am Montag erst gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass der junge Deutsche von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch mache.
Ein Busfahrer, der den Tatverdächtigen aus einer benachbarten Kleinstadt von Bad Emstal immer wieder im Bus sitzen hatte, erinnerte sich: „Ich habe die beiden seit einem Monat regelmäßig zusammen gesehen“, erklärte der Mann der „Bild“. Marie Sophies Mutter hatte bereits gegenüber RTL gesagt, dass der 20-Jährige eigentlich keinen Kontakt zu ihr hätte haben sollen, „aber er war halt besessen von ihr“, so die Mutter der getöteten 14-Jährigen.
Wie die „Bild“ schreibt, wollte der Tatverdächtige offenbar eine Beziehung. Marie Sophies Tante habe jedoch der Zeitung gesagt: „Sie fühlte sich noch zu jung. Daraufhin hätte er wohl gesagt: ‚Wenn ich dich nicht haben kann, dann niemand‘“. Dennoch hatte sie sich offenbar mit dem jungen Mann getroffen.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion