„Luzia“: Weltbekanntes menschliches Skelett aus ausgebranntem Museum in Rio gerettet
Nach dem Großbrand im Nationalmuseum in Rio de Janeiro haben brasilianische Wissenschaftler Teile eines weltbekannten urzeitlichen Menschen-Skeletts aus den Trümmern gerettet. Der 12.000 Jahre alte Schädel des Urmenschen „Luzia“ sei fast vollständig erhalten, sagte Museumsdirektor Alexander Kellner am Freitag. Auch Fragmente eines Oberschenkelknochens seien in dem ausgebrannten Gebäude gefunden worden.
„Luzia“ ist das älteste in Brasilien gefundene menschliche Fossil und gehörte zu den Publikumsmagneten des Museums, das am 2. September vollständig ausgebrannt war. Das jungsteinzeitliche Frauenskelett war 1970 von einer französisch-brasilianischen Expedition im Bundesstaat Minas Gerais im Südosten Brasiliens gefunden und nach dem berühmten afrikanischen Urmenschen „Lucy“ benannt worden.
Britische Wissenschaftler fertigten später eine digitale Rekonstruktion ihres Gesichts und eine Skulptur an. Die Skulptur ist wie die allermeisten der 20 Millionen Exponate des Nationalmuseums verbrannt. Der Original-Schädel wurde aber in einem Metallbehälter in einem Schrank aufbewahrt und wenige Tage nach dem Brand wiedergefunden.
Zwar hätten auch die Schädelteile „Schäden“ davongetragen, die Wissenschaftler seien aber insgesamt „sehr optimistisch“, sagte Professorin Claudia Rodrigues, die die Trümmer durchsucht hat.
Das 1818 gegründete Nationalmuseum galt als das größte Natur- und Völkerkundemuseum Lateinamerikas. Es war vor allem für seine Paläontologische Sammlung mit insgesamt 26.000 Fossilien bekannt.
Weitere Highlights neben „Luzia“ waren das Skelett eines Dinosauriers und der größte in Brasilien gefundene Meteorit namens „Bendego“ mit einem Gewicht von 5,3 Tonnen. Der Ursache des Brands ist immer noch ungeklärt. (afp)
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