Viral: Jesus-Bild aus forensischer Forschung rekonstruiert
Eine Nachbildung von Jesus verbreitet sich gerade im Netz. Diese ist äußerst besonders und wurde mittels modernsten Verfahren aus der Gerichtsmedizin rekonstruiert.
Eine Jesusdarstellung verbreitete sich diese Woche rasant im Internet. Der Clou: Sie basiert auf gerichtsmedizinischen Forschungsergebnissen. Britische Wissenschaftler und israelische Archäologen nutzten dazu eine Methode, die auch von der Polizei bei der Aufklärung von Verbrechen genutzt wird.
Genetik, Ernährung, menschliches Wachstum: Experten der forensischen Antropologie sind wissenschaftlich sehr versiert.
Es war Richard Neave, ein Künstler und ehemaliger Wissenschaftler im Ruhestand, der auf die Idee kam ein das Antlitz von Jesus mit Hilfe forensischer Medizin zu rekonstruieren. Schon duzende berühmte Gesichter hat er auf diese Weise nachgebildet.
Der biblischen Beschreibung bei Matthäus nach müsste Jesus Aussehen das eines galiläischen Semiten gsein. Also besorgte sich Neave Schädel aus Jerusalem.
Mit drei sehr gut erhaltenen Exemplaren aus der Zeit von Jesus erzeugt Neave mit Hilfe von Röntgen-Computertomographie dreidimensionale Abbildungen im Computer und zerlegte diese in virtuelle Scheiben.
“Spezielle Computer-Programme werten dann riesige Informationsmengen von Messdaten aus, die an menschlichen Gesichtern ermittelt wurden. Entscheidend dabei ist, wie viele Zentimeter Gewebe über einer bestimmten Schädelpartie liegen. Dadurch war man in der Lage die Muskeln und die Haut am Kopf eines typischen Semiten zu rekonstruieren.”
Aus diesen Daten generierten die Forscher eine 3D-Rekonstruktion des Gesichts und modellierten einen Gipsschädel: Entsprechend den Daten aus dem Computerprogramm wurde Schicht um Schicht Ton aufgetragen einschließlich der simulierten Haut. Schließlich wurden Nase, Lippen und Augenlieder auf Grundlage unterliegender Muskelschichten geformt.
Da das Haar von Jesus und seine Farbe nicht mit dieser Methode bestimmt werden können, untersuchte das Team sehr alte Zeichnungen von Jesus. Diese stammten aus der Zeit vor der Zusammenstellung der Bibel und wurden an verschiedenen archäologischen Stätten gefunden. Diesen Zeichnungen nach müsste Jesus dunkle Augen und einen Bart gehabt haben. Diesen Zeichnungen nach muss Jesus sein Haar wohl kurz getragen haben.
Obwohl forensische Darstellungen nicht auf exakter Wissenschaft beruhen, ist diese Zeichnung ziemlich nah dran, sagte Alison Galloway, Professor für Antropologie an der Universität von Santa Cruz.
“In manchen Fällen kann die Ähnlichkeit zwischen der Rekonstruktion und der Person unheimlich sein. In anderen könnte die Ähnlichkeit mit einer anderen Rekonstruktion desselben Künstlers größer sein, so Galloway. “Das kommt der Wahrheit vielleicht näher als die Arbeiten vieler großer Meister.”
Der Artikel erschien als erstes in der Januarausgabe von Popular Mechanics dieses Jahres. Nachdem das amerikanische Magazin “Esquire” es am 11. Dezember wieder aufgriff kam es aber wieder in Umlauf. Anscheinend beruht der Artikel auf Forschungsergebnissen aus 2002. (dk)
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