US-Navy bestätigt UFO-Untersuchungen – Air Force widerspricht Erklärung durch Drohnen

Unbekannte Flugobjekte oder UFOs faszinieren die Menschen, entziehen sie sich doch bisher allen "vernünftigen" Erklärungsversuchen. Die US-Navy bestätigte vor einem Monat erstmals offizielle Untersuchungen zu UFO-Sichtungen. Die US Air Force widerspricht nun der möglichen Erklärung durch Drohnen.
Nach mehreren UFO-Sichtungen von F18-Kampfpiloten bestätigte die US-Navy offiziell die Untersuchung der Fälle.
Nach mehreren UFO-Sichtungen von F18-Kampfpiloten bestätigte die US-Navy offiziell die Untersuchung der Fälle. Eine Beinahekollision in der Luft führte zu einem Flugsicherheitsbericht und der sicheren Annahme, dass es sich dabei nicht um ein geheimes Dohnenprogramm handelt.Foto: ARIS MESSINIS/AFP/Getty Images
Von 29. Mai 2019

„Es gab in den letzten Jahren eine Reihe von Berichten über nicht autorisierte und/oder nicht identifizierte Flugzeuge, die in verschiedene militärisch kontrollierte Bereiche und ausgewiesene Lufträume eindrangen“, schrieb die US-Navy kürzlich in einer Erklärung und vermeid den Ausdruck UFO. Weiter heißt es: „Aus Sicherheitsgründen nehmen die Navy und die U.S. Air Force diese Berichte sehr ernst und untersuchen jeden einzelnen Bericht.“

Die Navy sagt nicht, dass „ihre Matrosen auf fremde Raumschiffe gestoßen sind“. Aber es hat, so heiß es weiter, „genug seltsame Luftsichtungen durch glaubwürdiges und gut ausgebildetes Militärpersonal gegeben, dass unerklärliche Luftphänomene […] studiert werden müssen – und nicht als einige verrückte Phänomene aus dem Bereich der Science-Fiction abgetan werden dürfen.“

Christopher Mellon, ehemaliger Geheimdienstbeamter des Pentagons erklärte gegenüber Politico, dass derartige Vorkommnisse im Militär bis zur Bestätigung „unerklärliche Luftphänomene“ (UAP) statt „unidentifizierte Flugobjekte“ (UFO) heißen. „Im Moment haben wir eine Situation, in der UFOs und UAPs als Anomalien behandelt werden, die ignoriert werden müssen, anstatt als Anomalien, die erforscht werden müssen“, sagte er. „In vielen Fällen wissen [Militärangehörige] nicht, was sie mit diesen Informationen machen sollen – wie Satellitendaten oder Radarbilder, auf denen etwas mit Mach 3 fliegt [Anmerk. d. Red.: Mach 3 = dreifache Schallgeschwindigkeit]. Die Daten werden vernichtet, weil es sich nicht um ein traditionelles Flugzeug oder eine Rakete handelt.“

Luis Elizondo, ebenfalls ehemaliger Beamter des Pentagons und Leiter des sogenannten AATIP-Büros (Advanced Aerospace Threat Identification Program), ergänzte: „Wenn du an einem belebten Flughafen bist und etwas siehst, sollst du das sagen. Mit unseren eigenen Militärangehörigen ist es genau das Gegenteil. Wenn du etwas siehst, sag nichts.“ Er fügte hinzu, dass diese mysteriösen Flugzeuge „keine Hecknummer oder Flagge haben – in einigen Fällen nicht einmal ein Heck. […]“

„Geschwindigkeit bringt dich nicht um. Anhalten tut es. Oder Beschleunigung.“

Ein konkreter Fall ist die Sichtung dreier UAPs während einer Übung des Flugzeugträgers USS Nimitz. Dabei wurden die Marinekampfflugzeuge von „nicht identifizierten Flugzeugen ausmanövriert, die auf eine Weise flogen, die den Gesetzen der bekannten Physik zu trotzen schien.“

Mellon schrieb diesbezüglich: „Was diese UAPs waren und wer sie flog – ob Freunde, Feinde oder unbekannte Mächte – bleibt ein Geheimnis. Doch eine sorgfältige Prüfung der Daten führt zwangsläufig zu einer möglichen, beunruhigenden Schlussfolgerung. Ein potenzieller Gegner der Vereinigten Staaten beherrscht Technologien, die wir noch nicht verstehen, um Fähigkeiten zu erreichen, die wir noch nicht erreichen können.“

Was seltsam war, sagten die Piloten, dass die Objekte auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigten, plötzliche Stopps und sofortige Drehungen machten. Etwas jenseits der physischen Grenzen einer menschlichen Crew. „Geschwindigkeit bringt dich nicht um“, sagte Lieutenant Ryan Graves, seit 10 Jahren F/A-18 Kampfpilot der US Navy. „Bremsen tut es. Oder Beschleunigung.“

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Die seltsamen Objekte erschienen fast täglich vom Sommer 2014 bis März 2015 hoch am Himmel über der Ostküste der USA, berichtete die New York Times nach dem Interview mit Graves und vier weiteren Marinepiloten. Sie berichteten, dass die Objekte keine sichtbaren Motor- oder Infrarot-Abgase hätten, aber dass sie 30.000 Fuß (ca. 9.000 Meter Höhe) und Überschallgeschwindigkeiten erreichen könnten.

F-18-Kampfpilot: „Wow, was ist das, Mann?“

„Diese Dinge würden den ganzen Tag da draußen sein“, so Graves. „Es erfordert einen erheblichen Energieaufwand, um ein Flugzeug in der Luft zu halten. Mit den beobachteten Geschwindigkeiten sind 12 Stunden in der Luft 11 Stunden länger, als wir erwarten würden.“

Ende 2014 hatte ein anderer Super Hornet-Pilot eine Beinahekollision mit einem der Objekte, woraufhin ein offizieller Unfallbericht eingereicht wurde. Andere Vorfälle wurden von den Bordsystemen aufgezeichnet (siehe oben). In einem Video hört man einen top-ausgebildeten und erfahren Piloten fragen: „Wow, was ist das, Mann? Seht, wie es fliegt!“

„Es gab eine Reihe verschiedener Berichte“, bestätigte Joseph Gradisher, Sprecher der US-Navy. Einige Fälle könnten kommerzielle Drohnen gewesen sein. In anderen Fällen „wissen wir nicht, wer das tut. Wir haben nicht genug Daten, um dies zu verfolgen.“ Elizondo nannte die Sichtungen „eine bemerkenswerte Reihe von Vorfällen“.

Unsichtbares UFO oder Störung der neusten Radar-Technologie

Leon Golub, leitender Astrophysiker am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, sagte, die Möglichkeit einer außerirdischen Ursache „ist so unwahrscheinlich, dass sie mit vielen anderen, aber mehr alltäglichen Erklärungen mit geringer Wahrscheinlichkeit konkurriert“. Mögliche Ursachen seien demzufolge „Fehler im Code für die Bild- und Anzeigesysteme, atmosphärische Effekte und Reflexionen oder neurologische Überlastung durch Reizüberflutung während des Hochgeschwindigkeitsflugs.“

Lieutenant Graves kann jedoch immer noch nicht erklären, was er gesehen hat. Gemeinsam mit Pilot Danny Accoin war er Teil der VFA-11 „Red Rippers“ Staffel, die für einen Einsatz am Persischen Golf trainierte. Die Piloten begannen, die Objekte zu bemerken, nachdem ihr Radar aus den 80er Jahren zu einem fortschrittlicheren System aufgerüstet wurde. Als mehr und mehr Kampfflugzeuge das neue Radar erhielten, bemerkten mehr und mehr Piloten die Objekte. Entsprechend der gängigen Praxis, ignorierten sie aber die ihrer Meinung nach falschen Radarspuren.

„Die Menschen haben seit Jahrzehnten seltsame Dinge in Militärflugzeugen gesehen“, sagte Graves. „Wir machen diese sehr komplexe Mission, von 30.000 Fuß bis zum Abtauchen. Es wäre eine ziemlich große Sache, etwas da oben zu haben.“ Weiter sagte er, dass die Objekte fortbestehen und bei 30.000 Fuß, 20.000 Fuß und sogar auf Meereshöhe auftauchen. Sie könnten beschleunigen, verlangsamen und dann mit Überschallgeschwindigkeiten davonfliegen.

Lieutenant Accoin sagte, dass er zweimal mit den Objekten interagierte. Nachdem sein aufgerüstetes Radar das erste Mal ein Objekt erfasst hatte, setzte er sein Flugzeug hinter das UFO, sodass seine Helmkamera das Objekt hätte erfassen müssen. Obwohl das Radar die Existenz des Objektes bestätigte, konnte die Kamera es nicht sehen. Ein paar Tage habe das Zielerfassungssystem einer Trainingsrakete das UFO erfasst, woraufhin auch seine Infrarotkamera es aufnahm. „Ich wusste, dass ich es hatte. Ich wusste, dass es kein falscher Treffer war“, sagte er. Trotzdem konnte er es „nicht visuell aufgreifen.“

US Air Force widerspricht möglicher UFO-Erklärung durch Drohnen

Zuerst gingen die Piloten davon aus, dass es sich bei den Objekten um geheime, extrem fortschrittliche Drohnen handelte. Dies konnte Graves später jedoch ausschließen.

Ende 2014 begegnete Graves einem Piloten, der gerade von einer Mission zurückgekehrt war. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben, so Graves. Die Worte des Piloten machten ihn sprachlos: „Ich hätte fast eines dieser Dinge getroffen.“ Der Pilot und sein Flügelmann flogen paarweise etwa 30 Meter auseinander über den Atlantik östlich von Virginia Beach. Plötzlich flog etwas zwischen ihnen, direkt am Cockpit vorbei. Der Vorfall erschreckte die Staffel so sehr, dass sie einen Flugsicherheitsbericht angefertigten, sagte Graves.

Eine F/A-18 „Super Hornet“ unmittelbar nach dem Start vom Flugzeugträger „USS Nimitz“. Foto: ALBERTO PIZZOLI/AFP/Getty Images

Diese Beinahekatastrophe, so sagten er und andere befragte Piloten, erzürnte die Staffel. Gleichzeitig überzeugte es sie, dass die Objekte nicht Teil eines geheimen Drohnenprogramms sein konnten. Die Regierung musste wissen, dass Kampfpiloten in der Gegend trainierten, und argumentierten, dass sie keine Drohnen schicken würden, um sich ihnen in den Weg zu stellen. Plötzlich wandelte es sich von einem potenziell geheimen Drohnenprogramm zu einem ernsten Sicherheitsproblem, so Graves. „Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis jemand eine Kollision in der Luft hatte.“

Wir sind hier, „um einen exzellenten Job zu machen, nicht um zu spekulieren.“

Auf die Frage nach ihrer Meinung, was die Objekte seien, weigerten sich die Piloten, zu spekulieren. „Wir haben Hubschrauber, die schweben können“, so Graves. „Wir haben Flugzeuge, die in 30.000 Fuß Höhe und direkt an der Oberfläche fliegen können.“ Es gibt Flugzeuge die Mach 3, 5 oder 7 fliegen können, aber jetzt „kombinieren Sie all das in einem Fahrzeug jeglicher Art ohne Triebwerk, ohne Abgasfahne.“

Accoin fügte hinzu, dass „wir hier sind, um einen exzellenten Job zu machen, nicht um zu spekulieren.“



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion