In geheimer Marsmission

Lucy und Stephen Hawking: Die unglaubliche Reise ins Universum
Titelbild
Foto: Buchcover/cbj-Verlag (Ausschnitt)
Von 1. Dezember 2009

T minus sechs Minuten und fünfzehn Sekunden. APU-Start-Vorbereitung durchführen.“

Die Notaggregate, auch APUs (auxiliary power units) genannt, dienten dazu, die Raumfähre beim Start und bei der Landung zu steuern. Angetrieben wurden sie von drei Brennstoffzellen, die schon seit Stunden liefen. Doch bei diesem neuen Befehl begann die Raumfähre, aufgeregt zu summen, als wüsste sie, dass ihr ruhmreicher Augenblick unmittelbar bevorstand.

„T minus fünf Minuten“, sagte die Stimme. „APU-Start freigeben.“

George kam es vor, als hätte er Schmetterlinge im Bauch …

George, das ist der Held im neuen Buch, das der berühmte Physiker Stephen Hawking zusammen mit seiner Tochter Lucy verfasst hat. Es ist nach „Der geheime Schlüssel zum Universum“ der zweite Teil einer Geschichte, in der sich die beiden Kinder Annie und George durch den Computer „Cosmos“ hindurch direkt in den wirklichen Kosmos beamen. Sie erleben zahlreiche Abenteuer in der Galaxie und Annies Vater Eric wird einmal sogar von einem Schwarzen Loch verschluckt.

Im zweiten Buch ist „Cosmos“ nicht mehr da und derlei Reisen scheinen zunächst nicht mehr möglich zu sein. Stattdessen ist auf den ersten Seiten der minutiöse Start einer Raumfähre beschrieben – mit George auf dem Commanderstuhl. Wie es weitergeht? Nur so viel sei verraten, die Marsmission steht auf dem Plan.

Komplex und doch für Jedermann

Die Hawkings verstehen es meisterhaft, eine für Kinder (und Erwachsene) unglaublich spannende Geschichte zu erzählen, die das ganze Buch durchzieht. Davon abgesetzt findet man alle paar Seiten grau unterlegt Wissenswertes über das Universum, etwa die sogenannte Drake-Gleichung. „Die Drake-Gleichung ist eigentlich gar keine Gleichung“, steht da, „sondern eher eine Zusammenstellung von Fragen, die uns helfen herauszufinden, wie viele intelligente Zivilisationen mit der Fähigkeit zu kommunizieren, es in unserem Milchstraßensystem geben könnte.“ In einfacher Sprache werden so dem interessierten Laien komplexe Zusammenhänge vermittelt.

Und wem sollte das besser möglich sein, als dem Superhirn Hawking, der einmal sagte, er wüsste gar nicht, ob wir bisher schon in der Lage seien 98 Prozent der Zusammenhänge des Kosmos zu verstehen, oder erst zwei Prozent davon. Vorstellbar wäre, dass dieses Buch, das uns das Universum so spielerisch nahebringt, zu einem Schulbuch für den Physikunterricht werden könnte.  Geschrieben von einem wirklichen Fachmann und wohl in der Lage, einige Dogmen im Bereich der Wissenschaft zu durchbrechen.

Sich auf diese Reise zu begeben, die ganz sicher zu einer Gedankenerweiterung führt – und vielleicht auch zu mehr Ehrfurcht vor dem Leben – lohnt sich allemal. Allein schon, wenn man sich mit seiner Vorstellungskraft in kosmische Entfernungen hinein begibt.

„Was meint er mit vergleichsweise nah?“, flüsterte George Anni zu, die die Frage an Eric weitergab. Ihr Vater flüsterte zurück und sie leitete die Antwort an George weiter. „Damit meinte er, so um die vierzig Lichtjahre entfernt. Das sind ungefähr dreihundertachtundsiebzig Billionen Kilometer“, sagte Annie. „Also für kosmische Begriffe eigentlich ziemlich nah.“

Lucy und Stephen Hawking: Die unglaubliche Reise ins Universum. Aus dem Englischen von Irene Rummler. cbj-Verlag, Taschenbuch, Gebundenes Buch, 304 Seiten, 17,95 €

Foto: Buchcover/cbj-Verlag (Ausschnitt)


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