Gestein „wie Wackelpudding“ zeigt eiskalte Vergangenheit des Mars
Die Frage, ob es auf dem Mars jemals Leben gegeben hat, beschäftigt Wissenschaftler und die Öffentlichkeit seit Jahrzehnten. Im Mittelpunkt des Interesses steht der Einblick in das frühere Klima des Erdnachbarn: War der Planet warm und feucht, mit Meeren und Flüssen, ähnlich denen auf unserem eigenen Planeten? Oder war er kalt und eisig und damit möglicherweise weniger attraktiv für das Leben, wie wir es kennen?
Forscher des US-amerikanischen Desert Research Institute (kurz DRI) in Nevada haben nun Beweise für Letzteres gefunden. So haben sie auf der Erde nach Gesteinen und Formen gesucht, wie sie aus dem Gale-Krater des Roten Planeten bekannt sind. Dabei sind sie überraschend fündig geworden – im subarktischen Kanada.
Wackelpudding auf dem Mars
Dort gab es Serpentinböden mit sogenanntem röntgenamorphen Material, das reich an Eisen und Silizium, aber arm an Aluminium ist, so wie im Gale-Krater. Dieses Material sei vergleichbar mit Wackelpudding, da es keine feste Kristallstruktur zu bilden scheint und seine chemischen Bestandteile „einfach aneinander vorbeigleiten“, so die Forscher. Zwischen 15 und 73 Prozent der von der NASA im Gale-Krater untersuchten Boden- und Gesteinsproben besitzt dieses suppenartige Material.
Aber um dieses Material zu bilden, braucht es bestimmte Bedingungen. „Man braucht Wasser, um diese Materialien zu bilden“, erklärt Anthony Feldman, ein Bodenwissenschaftler und Geomorphologe des DRI. „Aber es muss kalt sein, mit einer mittleren Jahrestemperatur nahe dem Gefrierpunkt, damit das amorphe Material in den Böden erhalten bleibt.“
Ausreichend Wasser war vor drei bis vier Milliarden Jahren auf dem Mars vorhanden. Zu jener Zeit soll auch das erste Leben auf der Erde entstanden sein. „Der Gale-Krater ist ein uralter See – und es war offensichtlich Wasser vorhanden“, so Feldman.
Die neue Entdeckung zeigt, dass mitunter der Blick nicht in weit entfernte Gebiete gerichtet werden muss, um Antworten zu erhalten. „Wir werden hier nie etwas Identisches finden, weil die Bedingungen auf dem Mars und auf der Erde so unterschiedlich sind. Trotzdem können Studien wie diese unser Verständnis über das Klima unseres roten Nachbarn verbessern“, so Feldman abschließend.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion