Sorgen um Finanzierung: Esa kann Klimaforschung der Nasa „nicht ersetzen“

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der kommende US-Präsident Donald Trump dem Bereich Earth Science der Nasa womöglich die Mittel streichen will. Sein Berater in Weltraumfragen, Bob Walker, hatte entsprechende Pläne angekündigt.
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Die Erde aus dem Weltraum aufgenommenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times29. November 2016

Sollte der satellitengestützten Klimaforschung der Nasa tatsächlich die Finanzierung gestrichen werden, hätte dies gravierende Auswirkungen weit über die USA hinaus: „Die Esa kann die Klimaforschung der Nasa nicht ersetzen“, sagte Josef Aschbacher, Chef des Erdbeobachtungsprogramms der Europäischen Raumfahrtagentur (Esa), „Zeit-Online“. Diese Arbeit der Nasa sei „weltweit einzigartig. US-Satelliten liefern essenzielle Informationen, nicht nur für die Klimaforschung. Unvorstellbar, dass dies komplett an andere übertragen werden kann“, sagte Aschbacher.

Vegetation, Eisbedeckung, Temperatur, Wolkenbildung – weltweit erfasst eine Flotte an Wetter- und Erdbeobachtungssatelliten solche Daten vom Weltall aus. Die so gewonnenen Informationen sind nicht nur für die Klimaforschung von Bedeutung, sondern auch für Schiff- und Luftfahrt, die Landwirtschaft oder für die Katastrophenhilfe etwa nach Erdbeben. Ein großer Teil dieser Satelliten wird von der US-Weltraumbehörde Nasa betrieben.

Dass die Esa, die sowohl eigene Geosatelliten betreibt als auch in Kooperation mit den USA, die Satelliten zur Not übernehmen und mitbetreiben könnte, hält Aschbacher nicht für realistisch. „Unvorstellbar, dass dies komplett an andere übertragen werden kann. Für Teilbereiche der Datenauswertung mag das möglich sein, aber die Erdbeobachtung kann man nicht von A nach B verpflanzen“, sagte er der der Online-Ausgabe der Zeitung.

Es sei nicht sinnvoll, Satelliten von anderen als den hochspezialisierten Ingenieuren betreiben zu lassen, die sie gebaut hätten. „Wenn die Satelliten nicht ordnungsgemäß betrieben und kontrolliert werden, dann haben Sie unkontrolliertes und nutzloses Eisen im Weltall rumfliegen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es Unmengen an Geld gekostet hat, sie zu entwickeln und ins All zu schicken.“ Außerdem könne die Esa ihr Programm nicht beliebig erweitern, ohne dafür Geld zu bekommen.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der kommende US-Präsident Donald Trump dem Bereich Earth Science der Nasa womöglich die Mittel streichen will. Sein Berater in Weltraumfragen, Bob Walker, hatte entsprechende Pläne angekündigt. Ob dies tatsächlich auch umgesetzt wird, ist noch unklar. Noch ist ebenso ungewiss, inwieweit die Pläne Trumps die Kooperation von Nasa und Esa bedrohen.

Aschbacher sagte dazu: „Die Forscher in Europa und in Amerika haben ein großes Interesse daran, die wirklich sehr gute Partnerschaft nicht nur zu erhalten, sondern zu intensivieren. Beide Seiten verstehen sich intellektuell fantastisch, arbeiten vor allem technisch wahnsinnig gut zusammen und es gab bisher keine Reibungspunkte.“ Finanziell seien Amerikaner und Europäer bei der Erdbeobachtung bisher etwa gleich ausgestattet. „Gemeinsam haben wir immer wieder neue Ideen entwickelt und Programme gestartet. Das ist wirklich fantastisch und muss weitergehen.“ (dts)



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