Weiße Zwerge: Astronomen entdecken „unsichtbare“ Sterne heller als die Sonne
Mithilfe eines gewaltigen Teleskops in Südafrika hat ein internationales Forscherteam acht der heißesten Sterne des Universums entdeckt. Die Oberflächentemperatur der Himmelskörper liegt jeweils bei mehr als 100.000 Grad Celsius, wie die Universität Tübingen mitteilte. Zum Vergleich: Auf der Oberfläche der Sonne werden „lediglich“ rund 5.900 °C erreicht.
Das Forscherteam unter der Leitung von Simon Jeffrey vom Armagh-Observatorium in Nordirland hatte Daten sogenannter „heliumreicher Unterzwerge“ untersucht. So werden Sterne genannt, die sich zu Weißen Zwergen weiterentwickeln. „Weiße Zwerge sind ungefähr so groß wie die Erde, allerdings eine Million Mal“ schwerer, erläuterte der ebenfalls an der Forschung beteiligte Tübinger Professor Klaus Werner vom Institut für Astronomie und Astrophysik. Sie seien die dichtesten existierenden Sterne, die aus normaler Materie bestehen.
Werner und Jeffrey arbeiteten mit Forschern des Southern African Large Telescope (SALT), der University of the Western Cape und der University of Cape Town in Südafrika sowie dem Australian Astronomical Optics Laboratory zusammen. Ihre Studienergebnisse erschienen am 9. Januar bei der königlich britischen Astronomischen Gesellschaft.
Weiße Zwerge heißer als die Sonne
Einer der identifizierten Sterne ist der Zentralstern eines neu entdeckten planetarischen Nebels mit einem Durchmesser von einem Lichtjahr. Zwei der anderen sind pulsierende oder „variable“ Sterne. Unterzwerge sind einige Male größer als Weiße Zwerge und werden innerhalb weniger tausend Jahre zu Weißen Zwergen schrumpfen. Dieses Schicksal stehe auch den neu entdeckten Himmelskörpern bevor.
Laut Studie befinden sie sich alle zwischen 1.500 und 22.000 Lichtjahre entfernt von der Erde. – Die Sonne ist nur etwas mehr als acht Lichtminuten entfernt. So könne man die Sterne mit bloßem Auge von der Erde aus nicht erkennen.
Sowohl Unterzwerge als auch Weiße Zwerge könnten jedoch enorme Oberflächentemperaturen erreichen. Von den acht superheißen Sternen war der heißeste ein Weißer Zwerg mit einer Oberflächentemperatur von 180.000 Kelvin (etwa 180.000 Grad Celsius). Zudem strahlt jeder der Sterne laut Astrophysiker Werner mehr als hundertmal heller als die Sonne.
Jeffery ergänzte: „Sterne mit effektiven Temperaturen von 100.000 Kelvin oder mehr sind unglaublich selten. Es war eine echte Überraschung, so viele dieser Sterne in unserer Untersuchung zu finden.“ Beide Forscher hoffen, dass die Entdeckungen dazu beitragen werden, ein neues Licht auf die Entstehung unserer Galaxie zu werfen.
(Mit Material von dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion