Unesco nimmt Wikingerstätte in Schleswig-Holstein in Welterbeliste auf

Haithabu, der Handelsplatz aus der Wikingerstätte in Schleswig-Holstein, wurde in das Weltkulturerbe aufgenommen. Auch in Indien, Japan und Südkorea wurden Stätten zur Liste hinzugefügt.
Titelbild
Bei den Wikingern könnte es so ausgesehen haben.Foto: iStock
Epoch Times30. Juni 2018

Die UN-Kulturorganisation Unesco hat den Archäologischen Grenzkomplex Haithabu und Danemark in Schleswig-Holstein in ihre Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Die Stätte sei „ein einzigartiges Zeugnis der Wikingerzeit und ihrer kulturellen Traditionen“, begründete das im bahrainischen Manama tagende Welterbekomitee am Samstag die Entscheidung, wie die Deutsche Unesco-Kommission in Bonn erklärte.

Haithabu ist ein historischer Wikinger-Handelsplatz an der Schlei bei Schleswig in Schleswig-Holstein, das rund 30 Kilometer lange Danewerk eine mit der Siedlung verbundene Befestigungsanlage aus dem Mittelalter. Sie bildeten etwa zwischen dem achten und elften Jahrhundert die Südgrenze des Königreichs Dänemark und sind heute das größte archäologische Denkmal aus der Zeit der Wikinger.

Haithabu war ein zentraler Knotenpunkt im Handelsnetz der damaligen Zeit. Die durch Ausgrabungen in den vergangenen Jahrzehnten zum Teil wieder freigelegte Siedlung besaß einen bedeutsamen Hafen sowie Werkstätten und Wohnhäuser. Haithabu und das Danewerk gewährten Forschern wichtige Einblicke in das Leben und die Stadtentwicklung früherer Zeiten.

Der Archäologische Grenzkomplex ist die 43. Unesco-Welterbestätte in Deutschland.

Auf der jährlichen Tagung befasst sich das Welterbekomitee der UN-Kulturorganisation noch bis zum 4. Juli im Golfemirat Bahrain mit neuen Nominierungen für die Liste. Geprüft wird auch die Aufnahme des Naumburger Doms.

Indien, Japan und Südkorea

Das Welterbekomitee setzte am Samstag während seiner Sitzung im bahrainischen Manama die viktorianisch-gotischen und Art-Deco-Gebäude in der indischen Metropole Mumbai, zwölf christlich geprägte Orte in Japan und sieben buddhistische Bergtempel in Südkorea auf die Liste. Das Gremium tagt noch bis Mittwoch.

Die Art-Deco-Gebäude in Mumbai bilden die vermutlich zweitgrößte Ansammlung von Bauwerken dieses Stils, übertroffen nur von Miami. Die meisten der Bauten wurden zwischen 1930 und 1955 im Süden der Küstenstadt erbaut. Dort stehen sie in starkem Gegensatz zu den früher erbauten viktorianisch-gotischen Strukturen.

„Mumbais Art-Deco-Bauwerke haben immer im Schatten der von den Briten erbauten viktorianisch-gotischen Bauten gestanden“, sagte Atul Kumar, Gründer einer Art-Deco-Vereinigung. Aber mit der Anerkennung durch die Unesco werde der Stil, der für das Aufstreben einer neuen, reichen indischen Bevölkerungsschicht steht, seinen rechtmäßigen Platz erhalten, freute sich Kumar.

In Japan wurden Christen vor einigen Jahrhunderten brutal verfolgt. Zwölf christliche Orte im Süden des Inselstaates wurden nun in die Unesco-Liste aufgenommen. Diese zehn Dörfer, die Hara-Burg und die Oura-Kathedrale „zeugen auf einzigartige Weise von einer kulturellen Tradition“ von Christen, die rund 250 Jahre lang versteckt ihren Glauben lebten und weitergaben, erklärte die Unesco.

Auf der koreanischen Halbinsel zeugen buddhistische Bergtempel davon, wie sich der Glaube mit indigenen Religionen vereint hat. Die Unesco hat sieben dieser Tempel in Südkorea zum Weltkulturerbe ernannt. „Diese Bergkloster sind heilige Orte, die als lebendige Stätten des Glaubens und täglicher religiöser Ausübung bis heute überlebt haben“, erklärte die Organisation.

(afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion