WWF: Bestand von Makrelen und Thunfisch um 74 Prozent eingebrochen

Die Population von Fischen und weiteren Meerestieren hat sich innerhalb von 40 Jahren halbiert. Hauptursache ist die weltweite Überfischung - die Meere brauchen Erholung.
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Frisch gefangener Fisch bei Ulsan in Südkorea: Die Populationszahlen von Meeressäugern, Seevögeln, Reptilien und Fischen haben sich innerhalb von 40 Jahren halbiert.Foto: Barbara Walton/Archiv/dpa
Epoch Times16. September 2015

Die Umweltstiftung WWF warnt angesichts der Überfischung der Weltmeere vor einem dramatischen Rückgang ihrer Artenvielfalt. „Wir haben den Bogen extrem gespannt“, erklärte WWF-Fischerei-Expertin Karoline Schacht.

Demnach haben sich die Populationszahlen von Meeressäugern, Seevögeln, Reptilien und Fischen innerhalb von 40 Jahren halbiert (Rückgang um 49 Prozent zwischen 1970 und 2012). Bestände von Makrelen oder Thunfischen seien sogar um 74 Prozent eingebrochen. Hauptursache sei die weltweite Überfischung.

Laut WWF ist auch jede vierte Hai- und Rochenart vom Ausstreben bedroht. Die neu veröffentlichte Analyse des sogenannten "Living Planet Index" basiert auf 5829 untersuchten marinen Populationen von 1234 Meerestierarten.

"Überfischung beeinträchtigt nicht nur die Balance des Lebens in den Meeren, sondern auch in Küstengemeinden, wo soziale und wirtschaftliche Strukturen direkt vom Fisch abhängen", warnte die WWF-Expertin.

Mit einem jährlichen Handelsvolumen von 144 Milliarden Dollar (rund 128 Milliarden Euro) ist Fisch eines der am intensivsten gehandelten Güter.

Die Fischbestände in den Gewässern Nordeuropas werden nach einem Bericht der EU-Kommission schonender bewirtschaftet als noch vor einigen Jahren: Rund die Hälfte aller bewerteten Bestände im Nordost-Atlantik, der Nordsee und der Ostsee wurden im vergangenen Jahr demnach in einem langfristig verträglichen Ausmaß befischt. 2009 war das nur bei 14 Prozent der Fall.

Ein schlechteres Bild zeigt sich der Behörde zufolge hingegen im Mittelmeer: 93 Prozent der ausgewerteten Bestände sind überfischt, im Schwarzen Meer sind es 86 Prozent. (dpa/ks)



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