Wirtschaftsweise Schnabel: Deutschland allein kann den Klimawandel nicht aufhalten
Deutschland sollte sich in der Klimapolitik strikt an Effizienzüberlegungen orientieren und deshalb eine globale Koordination der Anstrengungen anstreben, glaubt die sogenannte „Wirtschaftsweise“ Isabel Schnabel.
Nationale Ziele bringen nicht viel
Die Festlegung nationaler Ziele sei „nicht besonders sinnvoll“, schreibt Schnabel in einem Gastbeitrag für die „Welt“. Denn CO2-Emissionen sollten „dort gespart werden, wo dies am günstigsten möglich“ sei.
Angesichts der „enormen Kosten des Klimawandels“ sei es „unbedingt geboten, die Maßnahmen kosteneffizient zu gestalten. Die Lösung hierfür ist ein global einheitlicher, sektorenübergreifender Preis für CO2“, schreibt die Ökonomieprofessorin weiter.
Schnabel und die vier anderen Mitglieder des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung haben am Freitag der Bundesregierung ein Sondergutachten mit dem Titel „Aufbruch zu einer neuen Klimapolitik“ übergeben, in dem sie klimapolitische Reformalternativen diskutieren.
CO2-Bepreisung weltweit einheitlich
„Eine Bepreisung von CO2 ist anerkanntermaßen der beste Weg zu einer neuen Klimapolitik“, schreibt Schnabel. „Eine rein nationale oder europäische Klimapolitik“ werde aber „nicht ausreichen, den Klimawandel aufzuhalten“. Von solchen Maßnahmen dürfe man „nicht zu viel erwarten“, so die Wirtschaftsweise.
Auf Deutschland entfielen „nur rund zwei Prozent, auf Europa gerade einmal zehn Prozent der globalen CO2-Emissionen“. Selbst wenn diese auf null gesenkt würden, habe dies „kaum Auswirkungen auf den Klimawandel, zumal das Gewicht Europas in Zukunft noch weiter zurückgehen dürfte“, schreibt Schnabel in dem Gastbeitrag für die „Welt“.
Schnabel für global koordinierte Klimapolitik
Daher müsse es „trotz aller Schwierigkeiten das übergeordnete Ziel der Regierung sein, eine global koordinierte Klimapolitik anzustreben.
Wenn es Deutschland und Europa gelänge, glaubhaft darzulegen, dass eine Klimawende ohne gesellschaftliche und wirtschaftliche Verwerfungen möglich ist, wäre schon ein wesentlicher Schritt getan“, schreibt die Ökonomieprofessorin weiter. (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion