Frieren im Sommer: Kälteeinbruch bringt Schnee in Österreich unter 2.000 Metern
Deutschland diskutiert noch über einen Nationalen Hitzeschutzplan, Österreich hat bereits einen auf Gesamtstaatsebene – und einzelne in Bundesländern. Zum Einsatz kommen müssen sie derzeit eher nicht: Vielmehr hat das Land einen heftigen Kälteeinbruch hinter sich. Die Folge war, dass es Schnee im Sommer sogar unter 2.000 Höhenmetern gab.
Wintereinbruch in Österreichs Nordalpen
Wie „heute.at“ berichtet, hatten sich in den vergangenen Tagen nach Gewittern noch hartnäckige Niederschläge in den Alpen gehalten. Am Mittwochmorgen, 26. Juli, lag Schnee auf mehreren Gipfeln der Nordalpen.
Betroffen waren unter anderem der Arlberg, der Mölltaler Gletscher und der Gamskopf in Rauris. Damit zog sich der Kälteeinbruch in einem großen Bogen von Vorarlberg bis ins Grenzgebiet zwischen Salzburg und Kärnten.
Oberhalb von 2.500 Metern Neuschnee auch im Sommer üblich
In Hochgebirgslagen ist eine geschlossene Schneedecke in Österreich auch im Sommer keine Seltenheit. Oberhalb des Bereiches von 2.000 bis 2.500 Metern kann es dort zu jeder Zeit Neuschnee geben.
Im Sommer ist der Schnee jedoch in diesen Bereichen selten von Dauer. Die Temperaturen erreichen erst ab einer Höhe von 3.000 Metern den Gefrierpunkt. In Gletschergebieten wie dem Tuxertal oder Stubai in Tirol liegen sogar ganzjährige Skigebiete.
Dazu kommen bekannte Kältelöcher wie St. Jakob im Defreggental oder Flattnitz, wo sich auch im Sommer die Temperaturen fallweise dem Gefrierpunkt annähern können. In einigen weiteren Regionen des Landes wie dem Lungau oder dem Semmering hält sich auch in heißen Sommern die Wärmeentwicklung in Grenzen.
Schnee im Sommer? In Österreich zuletzt auch 2016 und 2020
Ein Absinken der Schneefallgrenze unter 2.000 Meter im Sommer ist in Österreich eher die Ausnahme und auf starke Kaltlufteinbrüche beschränkt. Dennoch hat es auch in den vergangenen Jahren Erscheinungen dieser Art gegeben.
So war neben Österreich im Jahr 2020 auch Bayern von einem Kälteeinbruch betroffen, der in Bergen teilweise bis zu 20 Zentimeter Neuschnee im August brachte. Am 5. August jenes Jahres war die Schneefallgrenze ebenfalls unter 2.000 Meter gesunken. Auch im Juli 2016 war ein Wettersturz zu verzeichnen, der Neuschnee zum Teil unterhalb dieser Marke herbeiführte.
Insgesamt hat über die Jahrzehnte seit den 1960er-Jahren jedoch auch die Anzahl der Hitzetage zugenommen. Die Tendenz zu wärmeren Durchschnittstemperaturen hatte auch in Österreichs Gebirgsgegenden zur Folge, dass Niederschläge bis 2.500 Meter eher in Form von Regen auftraten.
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