Weltgemeinschaft bei UN-Konferenz zu mehr Anstrengungen im Klimaschutz aufgerufen
Mit drastischen Aufrufen zu einem entschlosseneren Kampf gegen die Erderwärmung ist am Sonntag im polnischen Kattowitz (Katowice) die 24. UN-Klimakonferenz (COP) eröffnet worden. Vertreter von knapp 200 Staaten begannen mit den Verhandlungen über konkrete Maßnahmen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015. Bis zum 14. Dezember soll dazu ein so genanntes Regelbuch ausgearbeitet werden.
UN-Klimasekretärin Patricia Espinosa mahnte zur Eile im Kampf gegen die Erderwärmung. „Die Auswirkungen des Klimawandels sind so groß wie nie zuvor“, sagte sie in Kattowitz. „Dieses Jahr ist wohl eines der vier wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.“ Dies mache deutlich, „dass wir viel mehr tun müssen“. Die Klimakonferenz müsse dies ermöglichen.
Auch die Präsidenten früherer UN-Klimagipfel riefen die Delegierten zu massiven Anstrengungen auf. In einer gemeinsamen Erklärung drängten sie angesichts dramatischer Warnungen von Klimaforschern und extremer Wetterereignisse weltweit zu „entscheidenden Maßnahmen“, um der „akuten Bedrohung“ etwas entgegenzusetzen. Die Folgen des Klimawandels seien kaum mehr zu übersehen. „Wir fordern tiefgreifende Veränderungen unserer Wirtschaften und Gesellschaften.“
Ziel ist, ein Regelbuch festzulegen, welche Maßstäbe gelten sollten
Die UN-Klimakonferenz soll dazu beitragen, die Pariser Klimaziele doch noch zu erreichen. In dem Abkommen hatte die internationale Gemeinschaft Ende 2015 vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
Offiziell geht es bei den Verhandlungen in Kattowitz aber nicht darum, die nationalen Klimaschutzziele verbindlich anzuheben. Vielmehr soll in einem Regelbuch festgelegt werden, welche Maßstäbe bei den nationalen Klimaschutzzusagen gelten sollen und wie diese offengelegt und überprüft werden. Die Bundesregierung wird in Kattowitz von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) vertreten. Sie besucht die Konferenz am Montag zusammen mit Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU).
Proteste auf der Straße
In Brüssel gingen am Sonntag 65.000 Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße. In Berlin und Köln hatten bereits am Samstag zehntausende Menschen für mehr Klimaschutz und einen Ausstieg aus der Kohle demonstriert. Umweltschützer werfen der Bundesregierung vor, sich von der deutschen Vorreiterrolle beim Klimaschutz verabschiedet zu haben.
Auch die Grünen forderten mehr Anstrengungen von der großen Koalition. Die Bundesregierung hinke „schon jetzt anderen Ländern in Sachen Verkehrswende, Kohleausstieg und CO2-Preis“ hinterher, erklärte Parteichefin Annalena Baerbock. „Gerade, wenn die USA beim Klimaschutz ausfallen, wie das G20-Ergebnis noch mal belegt, ist es an Deutschland, gemeinsam mit der EU, endlich Verantwortung zu übernehmen.“ (afp)
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