Walfangkommission lehnt Bildung von Schutzgebiet ab
Die Einrichtung eines Walschutzgebietes im Südatlantik ist bei der Walfangtagung in Brasilien abgelehnt worden. Der von Brasilien, Argentinien und Südafrika gestellte Antrag für das Schutzgebiet erreichte am Dienstag auf der Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Florianópolis nicht die notwendige Drei-Viertel-Mehrheit.
Zu den 39 Stimmen für die Einrichtung des Walschutzgebietes zählten neben den Antragstellern die Europäische Union und die Schweiz. Dagegen sprachen sich 25 Staaten aus, unter ihnen Japan, Norwegen und Island, die die Wiederaufnahme der kommerziellen Waljagd befürworten. Brasilien versucht bereits seit 22 Jahren, das Schutzgebiet bei der IWC durchzusetzen.
Die japanische Delegation hatte angeboten, das Abstimmungsverfahren für das Schutzgebiet zu einer einfachen Mehrheitszustimmung zu lockern, wenn im Gegenzug auf der IWC-Tagung deren Antrag für Fangquoten freigegeben werde. Die Befürworter des Schutzgebietes nahmen dieses Angebot nicht an.
„Der befürchtete Kuhhandel, den Japan Brasilien offen anbot, ist nicht zustande gekommen“, erklärte die Umweltschutzorganisation Pro Wildlife. Dies lasse hoffen, dass Japans Vorschlag, dem kommerziellen Walfangverbot ein Ende zu setzen, ebenfalls scheitern werde. Über die von Japan geforderte Aufhebung des seit 1986 gültigen Walfang-Moratoriums muss bis zum Abschluss der Tagung am Freitag abgestimmt werden. (dpa)
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