Vietnam: Nashorn-Pulver bedroht Nashorn-Bestand weltweit
In Südafrika töten Wilderer immer mehr Nashörner. Etwa 450 Tiere fielen ihnen im vergangenen Jahr zum Opfer. 2007 waren es nur dreizehn. John Scanlon, Generalsekretär des Washingtoner Artenschutz-Abkommens: „Die Wilderer-Quote ist unerträglich. Diese Arten werden ausgerottet, wenn der Trend anhält.“ Ein Hauptgrund ist die explodierende Nachfrage in Asien.
Vietnam gilt als der größte Kunde für Hörner. Der Handel mit den Hörnern ist zwar illegal, aber das interessiert kaum jemanden. Händlerin: „Ich kann welche in einer Viertelstunde bekommen. Unsere Lieferanten haben sie auf Lager.“ Traditionell wird in Vietnam Horn-Substanz verwendet, um Fieber zu senken – obwohl Studien ergeben haben, dass das nicht hilft. Viele glauben, das Horn könnte schwere Krankheiten heilen. Kunde: „Es kann Hirnschläge heilen, hohes Fieber und es wird gesagt, es kann sogar Krebs heilen.“
Aber nicht nur Schwerkranke sind bereit, viel Geld für die Substanzen auszugeben. Viele Kunden nehmen es, wenn sie Alkohol trinken. So soll angeblich ein Kater vermieden werden. Kundin: „Man kann viel mehr trinken, ohne sich betrunken zu fühlen.“
In Südafrika werden Nashorn-Schmuggler zu langen Haftstrafen verurteilt. Anders in Vietnam: Hier werden die Gesetze kaum angewendet. Die letzte Verurteilung gab es laut Berichten vor sieben Jahren. Händler bewegen sich in legalen Grauzonen: Sie importieren sogenannte Trophäen-Hörner von zugelassenen Jagden und bringen diese auf den Schwarzmarkt. Für 100 Gramm Horn werden mehr als 4000 Euro gezahlt. Naomi Doak, Netzwerk gegen Handel mit Wildtieren: „Mit Nashörnern zu handeln, bringt auf der Straße mehr ein als der Verkauf illegaler Drogen. Es wird teurer verkauft als Heroin oder Kokain. Und es gibt geringere Strafen und ein kleineres Risiko.“
Seit 2010 sind Nashörner in Vietnam ausgestorben. Nur durch Aufklärung wird die Nachfrage in dem Land gestoppt werden können – doch das wird dauern. (sfr/clipkit-afp)
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