Unwettergebiete: Notstand in Nigeria – Tote nach Unwettern in Asien – Weiterhin Starkregen und Sturzfluten in den USA
Schwere Unwetter haben in Nigeria, den Philippinen und den USA zahlreiche Menschen das Leben gekostet. Ein Überblick aus den betroffenen Ländern:
Mindestens 74 Tote durch Taifun „Mangkhut“ auf den Philippinen
Laut Bilanz vom Dienstag sind mindestens 74 Menschen wegen des Taifuns „Mangkhut“ ums Leben gekommen. 55 Menschen werden noch vermisst, wie die Polizei mitteilte.
Die meisten Todesopfer und Vermissten stammen demnach aus der nördlichen Region Cordillera. Der Supertaifun hatte am Samstag etwa 20 Stunden lang über den Philippinen gewütet, bevor er Richtung Südchina zog.
In der Stadt Itogon suchten Hunderte Polizisten, Soldaten und Rettungskräfte weiter mit Schaufeln und Hacken nach Verschütteten. Eine Schlammlawine hatte dort eine Unterkunft von Bergbauarbeitern unter sich begraben, bis zu 50 Menschen seien in dem Gebäude eingeschlossen, sagte der hochrangige Polizeibeamte Benigno Durana.
Mehr als 230 000 Menschen mussten wegen des Taifuns ihre Häuser verlassen. Mindestens 1200 Häuser wurden zerstört. Die Katastrophenschutzbehörde rechnete mit landwirtschaftlichen Schäden in Höhe von rund 270 Millionen Dollar (etwa 230 Millionen Euro). Von Stromausfällen waren vier Millionen Menschenbetroffen.
Vier Tote auch in China
Auch in China und in der Millionenmetropole Hongkong richtete „Mangkhut“ große Verwüstung an. Mindestens vier Menschen starben laut Behördenangaben in der Küstenprovinz im Südosten des Landes.
Drei Menschen wurden von umfallenden Bäumen getroffen, ein Mensch starb beim Zusammensturz eines Gebäudes. In Hongkong wurden mehr als 200 Menschen verletzt.
USA: Steigende Wasserstände an den Flüssen, Starkregen, Sturzfluten
Starkregen und Sturzfluten machen den Menschen an der Südostküste der USA weiter schwer zu schaffen. Die Zahl der Opfer durch den Sturm „Florence“ im Südosten der USA ist weiter gestiegen. Nach einer Zählung des Senders CBS starben 32 Menschen in den Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und Virginia an den Folgen des Unwetters. Experten schätzen den Sachschaden laut US-Medien auf 17 – 22 Milliarden Dollar.
Die Menschen in der Region kämpfen nach dem Durchzug des Sturms mit weiter ansteigenden Wasserständen der Flüsse. 1500 Straßen sind unpassierbar, wie die Katastrophenschutzbehörde Fema mitteilte. Viele Schulen blieben geschlossen. In Folge des Wirbelsturms „Florence“ war die Stadt Wilmington in North Carolina am Dienstag wegen Überflutung fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten. Der Katastrophenschutz eröffnete drei Standorte für die Lebensmittel- und Wasserversorgung der 120 000-Einwohner-Stadt.
Die Ausläufer des Sturms „Florence“ brachten am Dienstag auch starke Regenfälle in die Bundesstaaten Mississippi, Tennessee sowie in den Nordosten der USA. Die Wasserstände vieler Flüsse in den betroffenen Gebieten erreichten Rekordwerte und traten über die Ufer.
Am Montag hatte sich die US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen ein Bild von der Lage gemacht. Auch Präsident Donald Trump hatte angekündigt, dass er die betroffene Region in dieser Woche besuchen will. Einen Termin dafür hat das Weiße Haus bisher noch nicht bekanntgegeben.
Überschwemmungen in Nigeria
Innerhalb weniger Tage sind mindestens 100 Menschen infolge schwerer Überschwemmungen gestorben. Die Opferzahl in den zehn betroffenen Bundesstaaten könne noch weiter steigen, warnte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde Nema, Sani Datti, am Dienstag. Die Überschwemmungen wurden von heftigem Regen ausgelöst.
Betroffen waren entlang den Flüssen Benue und Niger vor allem Gebiete im Zentrum und Süden des westafrikanischen Landes. Die Regierung rief für vier Bundesstaaten – Kogi, Niger, Anambra und Delta – den Notstand aus. Einheiten der Armee wurden aktiviert, wie Präsident Muhammadu Buhari auf Twitter erklärte. Tausende Menschen, die vor den Wassermassen geflüchtet waren, kamen in Notunterkünften unter.
Das nigerianische Wetteramt warnte, die Überschwemmungen würden dieses Jahr vermutlich schlimmer sein als im Jahr 2012. Damals kamen rund 360 Menschen ums Leben, rund zwei Millionen Menschen flohen vor den Wassermassen. Nigeria gehört mit fast 200 Millionen Einwohnern trotz großen Ölreichtums zu den 30 ärmsten Ländern der Welt. Die Infrastruktur ist häufig in schlechtem Zustand.
(dpa/ks)
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