Unwetter stoppt S-Bahnen – Verletzte auf Campingplatz
Nach schweren Unwettern ist in München der S-Bahn-Verkehr in der Nacht vorübergehend komplett eingestellt worden. In mehreren Regionen in Bayern und Baden-Württemberg gab es Streckensperrungen im Regionalverkehr – vor allem wegen umgestürzter Bäume.
Die Deutsche Bahn teilte dazu mit: „Es ist mit erheblichen Verzögerungen zu rechnen.“ Am Bodensee gab es infolge des Unwetters drei Verletzte auf einem Campingplatz.
Verspätungen und Zugausfälle
In der bayerischen Landeshauptstadt würden die S-Bahnen an geeigneten Bahnhöfen zurückgehalten und warteten dort zunächst, teilte der Betreiber am Abend über soziale Netzwerke mit. „Der Grund dafür sind witterungsbedingte Beeinträchtigungen im gesamten Bereich der S-Bahn München.“
Die Strecken im S-Bahn-Netz sollten begutachtet werden, um zu prüfen, ob Zugfahrten wieder möglich sind. Gegen 0:45 Uhr hieß es dann, dass der Zugverkehr eingeschränkt wieder aufgenommen werde, es aber erhebliche Verspätungen und weiterhin Zugausfälle sowie abschnittsweise Streckensperrungen gebe.
Weitere Strecken beeinträchtigt
Bei der Bahn hieß es am späten Abend, die Strecken im Allgäu und in Oberbayern würden erkundet und die Auswirkungen soweit möglich beseitigt. Derzeit sei dort der Zugverkehr stark eingeschränkt. So sei etwa die Strecke Kempten (Allgäu) Hauptbahnhof – Lindau-Reutin nur eingeschränkt befahrbar. Zusätzlich wurde wegen eines im Gleis liegenden Baums der Streckenabschnitt Oberstaufen – Hergatz gesperrt.
Bei der S-Bahn Stuttgart wurden die Verbindungen Kirchberg-Backnang sowie Winnenden-Backnang gesperrt – ebenfalls wegen Bäumen und größerer Äste im Gleis.
Unwetterschäden führten auch zur Sperrung mehrerer Regionalzugstrecken in Baden-Württemberg. Betroffen sind etwa der IRE 6 zwischen Mössingen und Hechingen, der RE 2 zwischen Donaueschingen und St Georgen und die Linien RE 7/RB 27 zwischen Freiburg (Breisgau) Hbf und Müllheim (Baden). „Alle Beteiligten vor Ort geben alles, um die Strecken wieder freizuräumen“, hieß es von der Bahn.
Verletzte auf Campingplatz
Auf dem Campingplatz in Lindau am Bodensee stürzten mehrere Bäume um – drei Menschen wurden verletzt, einer davon schwer. Weil weitere Gefahr drohte, wurde die Räumung des gesamten Platzes beschlossen, wie ein Polizeisprecher sagte. 900 Menschen sollten vorübergehend in der Inselhalle in Lindau untergebracht und dort unter anderem von Helfern des Roten Kreuzes versorgt werden.
Zahlreiche Feuerwehreinsätze in Freiburg
In Freiburg überflutete der Starkregen Keller und Straßen und löste zahlreiche Feuerwehreinsätze aus. Von 19:45 Uhr bis etwa 23 Uhr habe es 383 Einsätze gegeben, weitere würden noch folgen, sagte ein Feuerwehrsprecher.
„In und um Freiburg kam der Verkehr für etwa 30 Minuten in Teilen vollständig zum Erliegen“, teilte die Polizei mit. Verletzte gebe es nicht. Auch seien Bäume umgestürzt und eine abgerissene Stromleitung auf ein Auto gefallen. In einem Fall musste eine eingeschlossene Person aus einem überschwemmten Keller gerettet werden. (dpa/dl)
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