UN-Klimagipfel: Merkel widerspricht Thunberg
Emotional war ihre Rede. Voller Zorn hatte Greta Thunberg den Politikern vorgeworfen: „Ihr habt mit Euren leeren Worten meine Träume und meine Kindheit gestohlen.“
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) saß im Publikum. In ihrer eigenen späteren Rede hatte sie betont: „Wir alle haben den Weckruf der Jugend gehört.“
Später hat Merkel der harten Kritik der jungen Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg an den politischen Verantwortungsträgern teilweise widersprochen.
In ihrer Rede beim UN-Klimagipfel am Montag habe die 16-Jährige ihrer Ansicht nach „nicht ausreichend zum Ausdruck gebracht“, welche Chancen moderne Technologie sowie Innovationen für den Klimaschutz eröffneten, sagte Merkel am Dienstag in New York im Gespräch mit Journalisten.
Die Rolle von Technologie und Innovation vor allem im Energiesektor und beim Energiesparen sei ein Punkt, in dem sie Thunberg widerspreche, sagte die Kanzlerin.
Das am Freitag beschlossene Klimaschutzpaket der Bundesregierung setze auf diese Möglichkeiten. Merkel hatte sich am Montag am Rande des Gipfels mit Thunberg zu einem Gespräch getroffen. Zu dessen Inhalt wollte die Kanzlerin aber nichts sagen.
In ihrer Rede beim Klimagipfel hatte Thunberg den versammelten Staats- und Regierungschefs wütend „Verrat“ an ihrer Generation vorgeworfen. „Sie lassen uns im Stich“, rief sie aus. Thunberg warf der internationalen Politik vor, die drohende Klimakatastrophe nach wie vor zu verharmlosen und an die „Märchen von ewigem Wachstum“ zu glauben.
Auf die Frage, ob sie sich von der Kritik Thunbergs direkt angesprochen gefühlt habe, entgegnete Merkel nun: „Jeder aufmerksame Mensch hört zu und fühlt sich damit auch angesprochen.“
Zu ihrer eigenen Rede bei dem Gipfel sagte die Kanzlerin, sie habe darin „mit Überzeugung“ dargelegt, wie ihre Regierung ihrer internationalen und nationalen Verantwortung für den Klimaschutz gerecht werden wolle.
Merkel hatte in der Rede das am Freitag beschlossene Klimaschutzpaket ihrer Regierung als Beginn eines „tiefgreifenden Wandels“ in Deutschland beschrieben.
Die deutsche Sektion der von Thunberg gegründeten Bewegung Fridays von Future bezeichnete das Maßnahmenpaket allerdings als „desaströs“, da es nicht für „echten Klimaschutz“ sorge.
Gauland kritisiert Politiker
Der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Alexander Gauland, sagte zu Gretas Ausbruch: „Es ist mir unverständlich, wie erwachsene Menschen, die als Politiker Verantwortung für ihre Länder tragen, sich von einem Mädchen, das noch mitten in der Schulausbildung steckt, so einen Auftritt bieten lassen können.“
In strittigen Fragen wie der Klimapolitik könne der Austausch von Argumenten in der politischen Debatte durchaus hart in der Sache erfolgen, betonte der AfD-Politiker.
Aber was nicht geht, sind pauschalisierende Anschuldigungen und sogar Drohungen, wie sie Greta Thunberg in New York ausgesprochen hat. Damit hat sie eine Grenze überschritten.“
Die 16-Jährige wäre auch aus Gründen des Selbstschutzes in der Schule besser aufgehoben.
„Es ist bedenklich, dass der Schülerin aus Schweden dennoch auch hierzulande von vielen Politikern und Medien noch immer viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, ohne dass ihr Verhalten kritisch hinterfragt wird,“ betont Gauland. (dpa/afp/so/sua)
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