Ukraine: Tausende Zoo-Tiere in Gefahr zu verhungern

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Ein Elefant im Zoo von Kiew braucht Futter trotz der Ukraine-KriseFoto: GENYA SAVILOV/AFP/GettyImages
Epoch Times10. April 2014

„Unsere Tiere wollen nicht um die Macht kämpfen, sie wollen keine politischen Ansichten teilen, sie wollen einfach nur leben“, schrieb ein Zoodirektor in der Ukraine im März, als das Futter ausging.

Als der Ex-Präsident Viktor Janukowitsch im Februar aus der Ukraine floh, hinterließ er nicht nur eine ausgeplünderte Nation und seine private Luxus-Residenz, sondern auch seinen privaten Zoo mit über zweitausend unversorgten Tieren. Mittlerweile melden auch andere Zoos aus der Ukraine, dass die Futtervorräte kaum noch reichen.

„Obwohl der Zustand der Anlage in Kiew schön und modern ist, blieben die Tiere ganz ohne Nahrung und es gibt Berichte, dass einige der Tiere von Plünderern gestohlen wurden“, schreibt Barbara Wiseman im März auf der Webseite der Lawrence Anthony Earth Organization (LAEO). Barbara Wiseman ist die Präsidentin der in Kalifornien angesiedelten Organisation, die sich helfend in der Ukraine eingeschaltet hat.

Weiter heißt es: „Es gibt ein paar Freiwillige, die gehen von Tür zu Tür in Kiew und betteln um Futter für die Tiere. Aber die Szene ist verzweifelt und wir arbeiten daran, Geld zu sammeln, um durch die unmittelbare Krise zu kommen und dann mit den Mitarbeitern herauszufinden, wie eine langfristige Lösung aussehen könnte.“

„Wir waren in der Lage, die Katastrophe abzuwenden, aber es ist sehr, sehr dünn im Moment“, sagte Wiseman, laut mashable.com.

Die Tiere im Zoo und seine Mitarbeiter wurden einfach sich selbst überlassen, um sich um Futter für die Tiere und Geld sich selbst zu kümmern; die Übergangsregierung ist nicht in der Lage, ihnen zu helfen, da die ukrainische Wirtschaft zu kämpfen hat, um zu überleben. Denn jetzt, sagen die Beamten, gibt es nicht genügend Mittel, um Janukowitsch’s ehemaligen Zoo und einige andere im ganzen Land zu unterstützen.

Lionel de Lange, der für LAEO mit der Koordinierung einer Notfallversorgung für Janukowitsch Zoo und dem in Nikolaev geholfen hat, sagte: „Der Zoo in Nikolaev sieht  ästhetisch noch gut aus. Und wir waren in der Lage, den Tieren viel Nahrung und Medizin im letzten Moment zu beschaffen.“

De Lange ist ein Südafrikaner, seit Jahren in der Ukraine lebt und laut „Mashable.com“ nicht danach gesucht hatte, sich in den Bemühungen für die Ukraine-Zoos zu engagieren,  bis vor drei Wochen etwas über die hungernden Tiere im Zoo von Nikolaev gelesen hat,  was sich in der Nähe von seinem Wohnort befindet.

Er hat dann sofort Kollegen und den Südafrikaner Lawrence Anthony angerufen, den berühmten Naturschützer, der im Jahr 2003 nach Bagdad geeilt war, um die Tiere aus dem Zoo von Bagdad zu retten, nachdem die Vereinigten Staaten in den Irak einmarschiert waren.  

De Lange griff auch sofort nach dem Telefonhörer, um die Lawrence Anthony Earth Organization (LAEO) zu alarmieren, und bald darauf klingelte das Telefon bis zu sieben Mal am Tag, um mit der Präsidentin der Gruppe, Barbara Wiseman, zu diskutieren, wie sie die Tiere der Ukraine Zoos retten könnten.

Einige ukrainische Zoos hatten bereits verzweifelte Hilferufe ausgesandt. Anfang März sammelten die Einheimischen in Kharkiv für den Zoo Tischabfälle für Tiere, weil diese kein Futter mehr hatten. Aber bestimmte Arten können nicht die gleichen Lebensmittel wie Menschen (fr)essen – und  Barbara Wiseman machte sich Sorgen, dass sich die Situation weiter verschlechtern kann.

Sie schreibt: „Wir müssen die notwendigen Mittel beschaffen, um auf die etwa 4000 $ pro Tag  zu kommen, die erforderlich sind, um die meisten Grundsicherungs-Bedürfnisse an Lebensmitteln und medizinischer Versorgung der Tiere für die nächsten drei Monate sicherzustellen. Dies gibt uns die Luft zum Atmen bis wir in der Lage sind so zu helfen, dass die Zoo-Beamten neue Methoden der Finanzierung erstellen und implementieren. Wir wollen sicherstellen, dass nicht ein Tier in der gegenwärtigen Krise stirbt.“ 

[–Eigeninitiative eines Zoodirektors in der Ukraine–]

Aktivisten und ukrainische Bürger stehen vor dem täglichen Kampf, um auch die Tiere in den Zoos am Leben zu halten, während die politische Krise in dem Land weiter anhält, schreibt The Telegraph auf seiner Webseite.  

Die schwierige Lage auf der 114 Jahre alten Anlage, die zwei Weltkriege überlebt hat, wurde im März durch ein Schreiben des Zoodirektors  Alexey Grigoriev  an den  Premierminister der Ukraine  hervorgehoben: „Die Kharkiv Tiere sind am Rande des Verhungerns.“

„Unsere Tiere wollen nicht um die Macht kämpfen, sie wollen keine politischen Ansichten teilen, sie wollen einfach nur leben“, so der Brief. Glücklicherweise reagierten die Einheimischen sofort auf den Appell und spendeten große Summen Geld sowie Nahrungsmittel für die Tiere.

Der Zoo erhielt laut The Telegraph fast £ 6.000 Geldspenden, während eine große Zahl von Einheimischen seit der Ankündigung zu dem Kharkiv Zoo strömt, wo sie in langen Schlangen warten, was im Zoo auch in friedlicheren Zeiten selten gesehen wurde.

Die Lawrence Anthony Earth Organization (LAEO) setzt sich mit ihrem örtlichen Organisator Lionel De Lange dafür ein, dass nicht nur die eingehenden Spenden direkt der Pflege der nach Tausenden zählenden Zoo-Tiere in der Ukraine zukommen, sondern dass langfristige Pläne das Auskommen der Zoo-Mitarbeiter und der Zoo-Tiere sichern.

Der Frühling mit nachwachsenden Ressourcen an Grünfutter bringt eine zusätzliche Erleichterung in der weiterhin angespannten Situation in der Ukraine. (re)

Weiter Informationen: www.earthorganization.



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