Tödlicher Virus aus Afrika grassiert unter Vögeln
Nach dem heißen Sommer 2018 grassiert Umweltschützern zufolge auch in diesem Jahr das für Vögel tödliche Usutuvirus. Das „massive Amselsterben“ wiederhole sich, berichtete der Umweltverband Nabu am Montag.
Bis Mitte August wurden dem Nabu deutschlandweit bereits mehr als 1300 Verdachtsfälle gemeldet, die fast 9000 kranke oder tote Vögel betrafen. 2018 waren es im gleichen Zeitraum 800 Meldungen und im gesamten Jahr fast 13.500 gewesen.
Der vergangene trockene und heiße Sommer war Experten zufolge offensichtlich günstig für die Ausbreitung des wärmebedürftigen, von Stechmücken übertragenen Usutuvirus.
Dieses Jahr sei genauso heiß, dabei aber deutlich feuchter und mückenreicher als das Vorjahr. „Daher könnte die diesjährige Usutusaison noch stärker ausfallen“, erklärte Renke Lühken vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.
Krankheitserreger kommt aus Afrika
Der tropische Krankheitserreger kommt ursprünglich aus Afrika, Südostasien und Südamerika. In Deutschland wurde er bei Vögeln erstmals im Jahr 2011 nachgewiesen.
Zunächst nur in warmen Gegenden wie dem Rheintal zu finden, breitete sich das Virus in Deutschland aus. Inzwischen sei „kein deutsches Bundesland mehr usutufrei“, erklärte Nabu-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. „Nur aus höher gelegenen Mittelgebirgsregionen werden bisher noch keine toten Vögel gemeldet.“
Insbesondere Amseln und andere Singvögel können während der Saison für Stechmücken zwischen Mai und September betroffen sein.
Kranke Vögel werden apathisch, flüchten nicht mehr und sterben meist nach wenigen Tagen. Es gibt keine Impfung oder Behandlungsmöglichkeit. Das Ansteckungsrisiko ist für Menschen sehr gering. Wer tote Vögel findet, sollte sie aber nicht anfassen. (afp)
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