Studie: E-Autos können das Klima nicht retten
In den letzten zehn Jahren stieg der Bestand elektrisch betriebener PKW um mehr als das 350-Fache. Heute fahren bereits mehr als sieben Millionen E-Autos. Weltweit, von mehr als 1,3 Milliarden Fahrzeugen. Das sei eine gewaltige Veränderung, so die Forscher um Alexandre Milovanoff von der University of Toronto (Kanada). Sie sagten jedoch auch, dies werde „nicht annähernd ausreichen, um die globale Klimakrise zu bewältigen“.
In ihrer Ende September in „Nature Climate Change“ veröffentlichten Studie stellen die Forscher fest: Zur Erfüllung der UN-Klimaziele müssten 2050 bis zu 90 Prozent des US-amerikanischen PKW-Bestands elektrisch betrieben werden – ein Szenario, das als unrealistisch gilt.
„E-Autos sind notwendig, aber allein reichen sie nicht aus“
Auf der ganzen Welt setzen Regierungen auf E-Autos. In Norwegen zum Beispiel, wo E-Autos bereits die Hälfte der Verkäufe von Neufahrzeugen ausmachen, hat die Regierung erklärt, dass sie bis 2025 den Verkauf von neuen Verbrennungsfahrzeugen ganz einstellen will.
Die Niederlande wollen bis 2030, Frankreich und Kanada bis 2040 nachziehen. Auch in Deutschland, das ehemals führend bei der Entwicklung sauberer Benzin- und Dieselmotoren war, ist ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren im Gespräch.
Die Hoffnungen in E-Autos sind groß.
Zu groß, vermuteten Milovanoff und seine Professoren Daniel Posen und Heather MacLean. Sie beschlossen, eine detaillierte Analyse darüber durchzuführen, was eine groß angelegte Umstellung auf Elektrofahrzeuge in Bezug auf Emissionen und damit verbundene Auswirkungen bedeuten würde.
Dazu modellierten sie die Auswirkungen technologischer Veränderungen auf eine Reihe von Umweltfaktoren. Milovanoff sagte:
Viele Leute denken, dass eine groß angelegte Umstellung auf Elektrofahrzeuge unsere Klimaprobleme […] größtenteils lösen wird. Ich denke, die bessere Betrachtungsweise ist diese: E-Autos sind notwendig, aber allein reichen sie nicht aus.“
Fossile Kraftwerke für die „grüne Zukunft“
Hinsichtlich der Verkaufszahlen von Personenkraftwagen wählten die Forscher die Vereinigten Staaten, den zweitgrößten Markt nach China. „Wir haben uns für die USA entschieden, weil sie große, schwere Fahrzeuge haben, sowie einen hohen Fahrzeugbesitz pro Kopf und weite Strecken zurücklegen“, erläutert Milovanoff die Wahl. Anschließend erstellten die Forscher Computermodelle, um abzuschätzen, wie viele Elektrofahrzeuge für das Erreichen der Klimaziele nötig wären.
Um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen bis zum Jahr 2100 auf weniger als 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu halten – ein oft genanntes Ziel von Klimaforschern – müssten die USA bis 2050 etwa 350 Millionen E-Autos auf der Straße haben. Das entspricht etwa 90 Prozent aller Fahrzeuge, die Schätzungen zufolge zu diesem Zeitpunkt in Betrieb sind.
Um das in die richtige Perspektive zu rücken“, erklärt Milovanoff, „der Gesamtanteil der E-Autos auf der Straße in den USA liegt derzeit bei etwa 0,3 Prozent.“
„Es stimmt, dass die Verkäufe schnell wachsen, aber selbst die optimistischsten Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2050 nur etwa die Hälfte der US-Flotte elektrisch fährt“, so Milovanoff weiter. Wie in Europa hält sich die Akzeptanz der Stromer in Grenzen – aber auch technische Schwierigkeiten bremsen die Ausbreitung.
350 Millionen E-Autos in den USA bis 2050 „unrealistisch“
Der Studie zufolge erhöhen 350 Millionen E-Autos den jährlichen Strombedarf um 1.730 TWh. Das entspricht 41 Prozent des derzeitigen Bedarfs und würde „massive Investitionen in die Infrastruktur und neue Kraftwerke erfordern“ – von denen einige mit ziemlicher Sicherheit mit fossilen Brennstoffen betrieben würden. Außerdem gelte es, die Versorgung mit kritischen Materialien wie Lithium, Kobalt und Mangan für die Batterien zu sichern.
Insgesamt sei es „ein unrealistisches Szenario“, bis zum Jahr 2050 einen Anteil von 90 Prozent E-Autos zu erreichen, so die Forscher. Daher empfehlen sie, verschiedene Maßnahmen angemessen zu kombinieren. Beispielsweise könnte ein ansprechend gestalteter öffentlicher Nahverkehr die Straßen entlasten oder die Neugestaltung der Städte dazu verleiten, mehr mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs zu sein.
Mit Material der University of Toronto.
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