Stinkende Traumschiffe und schmelzendes Arktiseis
Am vergangenen Wochenende begann die Jungfernfahrt der „Oasis of the Seas“, dem weltgrößten Passagierschiff. Der NABU (Naturschutzbund) nahm das zum Anlass, an die wachsende Kreuzfahrtindustrie zu appellieren, sie solle die Emissionen ihrer Mega-Liner schnell und umfassend reduzieren. Vor allem die Ruß- und Schwefelabgase seien inakzeptabel hoch. „Die weißen Traumschiffe selbst neuester Generation blasen tonnenweise schwarze Rußpartikel in die Atmosphäre“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Bis heute dürfen Schiffskraftstoffe auf Hoher See mehr als tausendfach so viele Schadstoffe ausstoßen wie Kraftstoffe für Lkw.“
Wissenschaftler gehen davon aus, dass rund 40 Prozent der Erwärmung in der Arktis auf das Konto der Rußpartikel gehen. „Für die Kreuzfahrtreedereien ist das Rußproblem eine unbequeme Wahrheit, denn das Saubermann-Image der weißen Traumschiffe steht auf dem Spiel“, sagte Miller.
Wegen der erwiesenen Gesundheitsgefährdung durch Ruß sei eine Rußreduzierung auch für Häfen und Küsten wichtig.
Besonders viel Ruß produziert Schweröl. Aus NABU-Sicht sei daher die schnellste und technisch einfachste Maßnahme zur Rußreduzierung, schwefelarmen Schiffsdiesel zu verwenden. So können künftig auch Partikelfilter an Bord eingesetzt werden. „Damit wird eine Kreuzfahrt nur wenige Euro teurer, der Schutz von Klima und Gesundheit ist jedoch unschätzbar hoch“, erklärte Oeliger. Ferner sollten Häfen für „Rußschleudern“ höhere Hafengebühren verlangen als für Kreuzfahrtschiffe mit geringer Umweltbelastung, damit die Reeder schneller auf saubere Technologien umsteigen. Dies werde in Kalifornien bereits umgesetzt. (nabu/hs)
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 47/09
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