Stabile Stromversorgung mit „Kombikraftwerk 2“

Epoch Times23. Mai 2011

„Der globale Umweltwandel erfordert die Umstellung der Weltenergiesysteme auf emissionsärmere bzw. emissionsfreie Technologien. Die Anforderungen an die damit verbundenen Transformationsprozesse sind ohne Beispiel in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit: Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts, also in nur 40 Jahren muss diese Transformation weitgehend abgeschlossen sein. Dies bedeutet, dass emissionsfreie Technologien in diesem Zeitraum praktisch vollständig die konventionellen Methoden zur Gewinnung fossiler Energieträger, ihrer Umwandlung und Nutzung ersetzen müssen.“ sagt Prof. Dr. Jürgen Schmid, aus der Sicht seiner Doppelrolle als Leiter des Fraunhofer Instituts in Kassel und Berater der Bundesregierung im Wissenschaftlichen Beirat für Globale Umweltveränderungen WBGU.

Welche Auswirkungen auf Struktur der Stromversorgung?

„Die Frage ist, was das für die heutige Struktur der Stromversorgung bedeutet, für Übertragungs- und Verteilnetze und Energiespeicher“, fügt sein Stellvertreter und Projektleiter, Dr. Kurt Rohrig, als wissenschaftliche Fragestellung für das neue vom Bundesumweltministerium (BMU) geförderte Projekt hinzu. „Unser Praxistest wird zeigen, dass eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien realistisch ist und dass auch bei Windflaute oder geringem Sonnenschein nicht die Lichter ausgehen“, sagt Rohrig zielsicher. Rohrig hatte für seine Forschungsleistung als wissenschaftlicher Leiter des ersten Pilotprojekts „Regeneratives Kombikraftwerk“ den „Deutschen Klimaschutzpreis 2009“ erhalten. Das IWES entwickelte die Soft- und Hardware für die Leitzentrale eines virtuellen Kombikraftwerks für Deutschland in einem Modellmaßstab von 1:10.000. Damit konnte erstmals eine weitgehende Stromversorgung aus Wind, Sonne, Bioenergie und Wasserkraft zusammen mit Pumpspeichern und intelligenten Netzen demonstriert werden.

Kombikraftwerk 2

Im neuen Projekt „Kombikraftwerk 2“ wollen die Kasseler Experten für Energiesystemtechnik weitere wichtige Fragen zur Integration von steigenden Anteilen von Wind-, Sonnen- und Bioenergie in die Stromversorgung klären. Darüber hinaus soll untersucht werden, welchen Beitrag erneuerbare Energien zur Versorgungsqualität leisten können. Bereits heute verfügen Solar-, Biogas- und Windenergieanlagen über technische Eigenschaften, die zur Netzstabilität beitragen und bei Engpässen das Stromnetz entlasten können. Die Wirksamkeit dieser so genannten Systemdienstleistungen bei einer regenerativen Vollversorgung testet das „Kombikraftwerk 2“ unter realen Wetterbedingungen. (sfr / idw)

Weitere Informationen:  Kombikraftwerk 2



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