Risikotechnologie E-Auto? Brennender Frachter in der Nordsee droht zu sinken
Seit den frühen Morgenstunden des Mittwoch, 26.7., versuchen Einsatzkräfte den Brand auf dem Frachter „Fremantle Highway“ unter Kontrolle zu bekommen. Das Schiff war mit 3.000 Pkws, darunter 25 E-Autos, beladen und droht nun sogar zu sinken. Ein Besatzungsmitglied ist Berichten zufolge bei dem Feuer ums Leben gekommen, mindestens 22 Menschen konnte die niederländische Küstenwache noch retten.
Erste Meldungen gingen gegen Mitternacht bei der Küstenwache ein
Wie das ZDF berichtet, war die „Fremantle Highway“ von Bremerhaven aus gestartet und sollte weiter nach Port Said in Ägypten fahren. Die Küstenwache spricht von ersten Erkenntnissen, die darauf hindeuten, dass eines der geladenen E-Autos Feuer gefangen habe.
Anschließend habe sich der Brand schnell ausgebreitet. Die Besatzung habe erst selbst versucht, das Feuer zu löschen, dies sei jedoch fehlgeschlagen. Gegen Mitternacht sei die erste Meldung zu dem Brand bei der Küstenwache eingegangen. In weiterer Folge habe sich gegen 3 Uhr der Schlepper „Nordic“ von Helgoland aus zur Unfallstelle begeben.
Wie ein Sprecher des Havariekommandos mit Sitz in Cuxhaven laut „Focus“ bestätigt hat, soll dieser als Notfallschlepper fungieren. Um ein Abtreiben in Richtung Deutschland zu verhindern, habe die Küstenwache den Frachter mit einem Kabel an einem Schlepper befestigt.
Deutsche Küste könnte ebenfalls betroffen sein
Dennoch ist noch nicht absehbar, wann der Brand gelöscht werden kann – und ob das Schiff möglicherweise sogar sinken könnte. Beides versuchen die Einsatzkräfte zu verhindern. Löst sich das Schiff, droht es zudem Routen von und nach Deutschland zu blockieren.
Die niederländische Stiftung „De Noordzee“ befürchtet eine „Umweltkatastrophe für die Nordsee und das Wattenmeer“. Treibstoff und die Ladung selbst könnten ins Meer und auf den Meeresboden gelangen. Der Bürgermeister von Ameland, Leo Pieter Stoel, befürchtet eine Verseuchung des Wattenmeers und der Küste mehrerer Inseln durch Müll.
Der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN), Gerd-Christian Wagner, warnt auch vor einer Gefahr für die deutsche Küste. Tritt Öl aus, könnten Westwinde diese auch hier in die Bucht treiben.
Erste Reedereien verweigern den Transport von E-Autos und Hybridmodellen
Ob das Feuer tatsächlich von einem E-Auto ausgegangen ist, müssen erst Untersuchungen bestätigen. Bereits jetzt wird jedoch deutlich, dass deren Lithium-Ionen-Batterien die Ausbreitung des Feuers begünstigen und die Löschung erschweren.
Für Deutschland kümmert sich das Havariekommando in Cuxhaven um die Situation. Der Bund und die fünf norddeutschen Bundesländer haben dieses ins Leben gerufen, um bei Unfällen, Bränden und Umweltgefahren Hilfe zu leisten.
In Norwegen hatte die Reederei „Havila Kystruten“ im Januar erklärt, keine E-Autos oder Hybridfahrzeuge mehr zu transportieren. Begründet hatte sie dies mit der Brandgefahr, die von den Batterien ausgeht. Das Löschen der Akkus verbrauche Unmengen an Wasser und setze hochgiftige Dämpfe frei.
Motiviert war die Entscheidung durch die Havarie des Autofrachters „Felicity Ace“. Dieser war im Februar 2022 auf See vollständig ausgebrannt und versunken. Auch hier galt der Akku eines E-Autos als Brandursache.
Brände von E-Autos auch an Land mit hohem Gefahrenpotenzial verbunden
Experten zufolge ist die Brandgefahr bei Elektroautos hochgerechnet auf die Zahl der Zulassungen nicht höher als bei jenen mit Verbrennungsmotor. Während bei Letztgenannten die größte Feuergefahr vom Tankinhalt ausgeht, sind im Fall des E-Autos die Batterien der Hauptrisikofaktor.
Allerdings gehen Brände von Elektroautos mit einer starken Hitze- und Rauchentwicklung einher. Neben zyklischen Stichflammen infolge austretender Elektrolyte droht auch an Land ein Austritt giftiger Flüssigkeiten ins Grundwasser.
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