Protest gegen Betonverfüllung

Epoch Times12. Dezember 2009

Ein paar mal werden wir noch wach, und dann … endet die Einwendungsfrist gegen den „Plan zur Stilllegung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben“.

Einspruchsfrist bis 21.12.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will das Atommülllager Morsleben für die Ewigkeit verschließen. 37.000 Kubikmeter leicht- und mittelaktiver Atommüll sollen in Beton gegossen werden. Wird dies tausende von kommenden Generationen vor den radioaktiven Strahlen unseres Atommülls schützen? Wie auch das marode Atommülllager ASSE II droht Morsleben einzustürzen. Und es dringt Wasser ein. Dennoch will das BfS mit seinem Genehmigungsantrag beim Umweltministerium in Sachsen-Anhalt Fakten schaffen.

Unverantwortliche Fakten, wie besorgte Bürger meinen. Die Antragsunterlagen sind öffentlich ausgelegt, noch bis zum 21. Dezember kann jeder deutsche Staatsangehörige gegen die Pläne des BfS Einspruch erheben. Die Morsleben-Kampagne bietet dafür auf www.morsleben-kampagne.de Vordrucke an.

„Dreckiges Atomgeschäft“

Am Montagvormittag besetzten Aktivisten des Informationsnetzwerkes Contratom das Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben
(ERAM). Sie erkletterten einen Turm auf dem Gelände und entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „Stoppt das dreckige Atomgeschäft!“. „Unabhängig davon, dass es kein sicheres Endlager gibt und auch nie geben kann, sollte doch ein Schließungskonzept erarbeitet werden, das der größtmöglichen Sicherheit Vorrang gebietet und nicht die Geldbeutel schont“, sagt eine Sprecherin der BI (Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.). Derzeit werden die Kosten vom Bund getragen und nicht von den Atomstromproduzenten. Die BI weist darauf hin, dass die Atomstromkonzerne steuerfreie Rückstellungen von über 30 Milliarden Euro gebildet haben, die der Entsorgung der radioaktiven Abfälle dienen sollen. Die Unternehmen würden diese Gelder für Investitionen in andere Branchen, etwa in Mobilfunk, nutzen. „Die Rückstellungen gehören in einen öffentlich-rechtlichen Fond überführt“, meint die BI.

Die Desaster in beiden Atommüllendlagern, ASSE und Morsleben, machen nach Meinung der BI deutlich, dass die Frage der Endlagerung nicht gelöst sei, sondern unzumut­bare Probleme für die folgenden 40.000 Generationen mit sich bringe. Die BI mahnt: „Daher ist der einzig logische Schluss, Atomkraftwerke sofort stillzulegen.“ (hs)

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 47/09



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