Mehr registrierte Fälle von Tierquälerei – Künast kritisiert „organisierte Agrarkriminalität“
Die Zahl der registrierten Fälle von Tierquälerei in Deutschland ist deutlich gestiegen. 2018 seien 8,5 Prozent mehr Straftaten begangen worden als im Vorjahreszeitraum, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium in einem Schreiben auf eine Anfrage der Grünen mit, über welches die „Rheinische Post“ (Montagsausgabe) berichtet. Drei Viertel der Täter sind demnach Männer.
Im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge in der Polizeilichen Kriminalstatistik 6.708 Verstöße gegen Tierschutzvorschriften und damit 524 mehr als im Jahr davor erfasst.
Die Aufklärungsquote verbesserte sich um drei Punkte auf 59,4 Prozent. 2017 wurden 980 Täter verurteilt, davon 741 Männer, für 2018 lagen dazu noch keine Zahlen vor.
Die Grünen-Politikerin Renate Künast forderte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) auf, die Ursachen der Tierquälerei zu analysieren und einen Plan vorzulegen, wie die Behörden den Schutz von Tieren verbessern könnten.
Polizei und Justiz müssen nicht nur besser ausgestattet sein, sondern für Ermittlungen gegen Tierquälerei auch besser sensibilisiert und ausgebildet werden.
Ferner sagte Künast: „Straftaten gegen Tiere werden von der Politik, Verwaltung und der Justiz toleriert, solange sie aus wirtschaftlichen Gründen erfolgen. Wer ein Küken bei lebendigem Leib schreddert, wird angeklagt. Wer hingegen Millionen Küken schreddert, bekommt dafür noch Subventionen.“
Künast sprach von einer „organisierten Agrarkriminalität“, deren System durchbrochen werden müsse. (dts)
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