EU Parlament beschließt: Pro-Kopf-Verbrauch von höchstens 40 Plastiktüten jährlich (+ VIDEO)
In einer Pressemitteilung gab das EU-Parlament am Dienstag bekannt, dass die „EU-Länder den Verbrauch der am weitesten verbreiteten und umweltschädlichsten Plastiktüten verringern müssen. So steht es in einem Gesetzentwurf, den das Parlament am Dienstag angenommen hat.“
„Diese Gesetzgebung wird allen Beteiligten Nutzen bringen", sagte die Berichterstatterin Margarete Auken (Grüne/EFA, DK). „Es geht hier um ein immenses Umweltproblem. Milliarden Plastiktüten gelangen als unbehandelte Abfälle in die Umwelt. Sie schädigen die Natur, die Fische und die Vögel, und wir müssen dies nun in den Griff bekommen", fügte sie hinzu, nachdem das Parlament ihren Bericht angenommen hat, der das Abkommen mit dem Rat vom vergangenen November billigt.
„Die Europäische Kommission sagt, dass die EU-Mitglieder das Problem auf nationaler Ebene regeln sollen, aber sie tun es nicht! 740 Millionen Euro pro Jahr könnten so eingespart werden – das hat die Kommission selbst berechnet."
Verbindliche Reduktionsziele
Nach dem jetzigen Wortlaut der Richtlinie müssen die Mitgliedstaaten zwischen zwei Verpflichtungen wählen:
Entweder sie ergreifen Maßnahmen, die sicherstellen, dass der jährliche Verbrauch im Durchschnitt nicht mehr als 90 leichte Kunststofftragetaschen pro Person bis Ende 2019 und nicht mehr als 40 leichte Kunststofftragetaschen pro Person bis 2025 beträgt.
Oder sie stellen sicher, dass leichte Kunststofftragetaschen bis Ende 2018 in den Verkaufsstellen von Waren nicht mehr kostenfrei abgegeben werden, falls keine gleichermaßen wirksamen Instrumente angewendet werden.
Die EU-Kommission ist außerdem verpflichtet, die Auswirkungen von „oxo-biologisch abbaubaren“ Plastiktüten, bei denen der Kunststoff in Mikropartikel zerfällt, auf die Umwelt zu untersuchen und geeignete Maßnahmen vorzuschlagen. Bis 2017 muss sie Einzelheiten für eine EU-weite Kennzeichnung von biologisch abbaubaren und kompostierbaren Kunststoffsäcken festlegen.
Anmerkung der Dazu hieß es schon im November 2014: „Einige Kunststofftragetaschen werden von ihren Herstellern als „oxo-biologisch abbaubar“ oder "oxo – abbaubar" bezeichnet. Im Falle dieser Taschen werden herkömmlichen Kunststoffen Zusatzstoffe zugesetzt. Aufgrund dieser Zusatzstoffe zerfallen die Kunststoffe mit der Zeit in kleine Partikel, die in der Umwelt verbleiben. Die Bezeichnung solcher Taschen als "biologisch abbaubar" kann also irreführend sein, da diese möglicherweise keine Lösung für das Problem der Vermüllung bieten, sondern vielmehr sogar eine zusätzliche Verschmutzung darstellen können. Die Kommission sollte die Auswirkung der Verwendung von oxo – abbaubaren Kunststofftaschen auf die Umwelt prüfen und dem Europäischen Parlament und dem Rat einen Bericht vorlegen, der gegebenenfalls Maßnahmen zur Begrenzung des Verbrauchs solcher Taschen oder zur Verringerung schädlicher Auswirkungen enthält.“
Hintergrundinformationen der EU
Leichte Plastiktüten mit einer Wandstärke unter 50 Mikron, die bei weitem den größten Anteil der in der Union verwendeten Kunststofftüten ausmachen, können nicht so gut wiederverwendet werden wie Kunststofftüten aus stärkerem Material, werden daher schneller zu Abfall und öfter weggeworfen, und sind deshalb für weltweite Wasser- und Landverschmutzung verantwortlich.
2010 hat jeder EU-Bürger geschätzt 198 Plastiktüten genutzt, 90% davon leichte Tüten. Wird nichts unternommen, dann wird der Verbrauch von Plastiktüten erwartungsgemäß weiter steigen. Laut der Europäischen Kommission sind mehr als 8 Milliarden Plastiktüten in der EU im Jahr 2010 zu Abfall geworden.
Soweit die EU-Verlautbarungen.
Keine Mitteilung gab es, warum man 1. zum Schutz der Umwelt kein generelles Verbot ausgesprochen hat, denn Plastiktüten verrotten je nach Stärke erst nach 100 bis 500 Jahren; und 2., wie man den Pro-Kopf-Verbrauch der am „weitesten verbreiteten und umweltschädlichsten“ Plastiktüten kontrollieren will. (rls)
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