Lavastrom erreicht nach Vulkanausbruch auf La Palma den Atlantik
Zehn Tage nach dem Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma sind Lavaströme in den Atlantik geflossen. „Die Lava hat das Meer bei Playa Nueva erreicht“, teilte das Vulkanologische Institut der Kanaren in der Nacht zum Mittwoch im Online-Dienst Twitter mit. Experten befürchten, dass der Kontakt der Lava mit Meerwasser gesundheitsschädliche Gase freisetzen könnte. Auch Explosionen glühender Lavabrocken und kochend heiße Flutwellen sind demnach möglich.
Die Behörden auf der spanischen Insel hatten angesichts des Vordringens der Lava in Richtung Meer eine Sperrzone eingerichtet und die Bewohner des Gebiets aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Auf im Fernsehen veröffentlichten Bildern war zu sehen, wie sich die glühende Lava ins Meer ergoss und eine große Rauchwolke aus dem Wasser aufstieg.
Das Vulkanologische Institut mahnte die Bewohner der 85.000-Einwohner-Insel zur Vorsicht. „Das Einatmen oder der Kontakt mit ätzenden Gasen oder Flüssigkeiten kann Haut, Augen und Atemwege reizen und Atembeschwerden verursachen, insbesondere bei Menschen mit bereits vorhandenen Erkrankungen der Atemwege.“
Der Cumbre Vieja war am 19. September zum ersten Mal seit 50 Jahren ausgebrochen. Auf der Insel wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Seither wurden mehr als 650 Häuser zerstört, mehr als 6000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Auch mehrere Straßen auf der Insel wurden zerstört.
Der Regionalpräsident der Kanaren, Angel Victor Torres, bezifferte die Schadenssumme durch die Zerstörung von Land und Gebäuden in der vergangenen Woche auf mehr als 400 Millionen Euro. Am Dienstag gab die spanische Regierung Hilfsgelder in Höhe von 10,5 Millionen Euro für die von dem Vulkanausbruch Betroffenen frei.
Seit der Eruption stößt der Cumbre Vieja immer wieder riesige Rauchwolken aus. Der Flugverkehr auf La Palma ist seit Freitag ausgesetzt. Experten rechnen damit, dass der Vulkan noch für Wochen oder sogar Monate aktiv bleibt.
Zuletzt war der Vulkan in den Jahren 1971 und 1949 ausgebrochen. Bei diesen Ausbrüchen kamen insgesamt drei Menschen ums Leben, zwei von ihnen starben, nachdem sie gesundheitsschädliche Gase eingeatmet hatten. (afp/oz)
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