Korallenbleiche am Great Barrier Reef verursacht Rekord-Massensterben

Hughes und sein Team, die im Auftrag der Regierung die Korallenbleiche überwachen, führen das auf die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen im März und April zurück. Diese hängen wiederum mit dem Wetterphänomen El Niño zusammen.
Titelbild
Fische im Great Barrier Riff vor Australien.Foto: WILLIAM WEST/AFP/Getty Images
Epoch Times29. November 2016

Die Bleiche der weltberühmten Korallen am Great Barrier Reef vor Australiens Nordostküste hat dieses Jahr Rekordausmaße angenommen und ein Massensterben der empfindlichen Organismen verursacht. Der Experte Terry Hughes von der James-Cook-Universität im australischen Bundesstaat Queensland sagte am Dienstag, die Korallenbleiche habe insbesondere im unberührtesten Nordteil des Weltnaturerbes stattgefunden. Dieses Gebiet habe zwei frühere Bleichen in den Jahren 1998 und 1992 mit „geringen Schäden“ überstanden. Dieses Mal sei es jedoch „schwer betroffen“.

Dagegen blieb demnach dem mittleren und dem südlichen Teil – darunter Touristenregionen um Cairns und die Whitsunday-Inseln – das Schlimmste erspart. Eine Bestandsaufnahme unter Wasser ergab zusammen mit früheren Luftaufnahmen, dass von den Korallenriffen im Norden mit einer Ausdehnung von 700 Kilometern zwei Drittel in seichten Gewässern in den vergangenen acht bis neun Monaten verlorengingen.

Hughes und sein Team, die im Auftrag der Regierung die Korallenbleiche überwachen,  führen das auf die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen im März und April zurück. Diese hängen wiederum mit dem Wetterphänomen El Niño zusammen, das auch zur Erwärmung des Meerwassers beiträgt. Das insgesamt 2300 Kilometer lange und damit weltgrößte Korallenriff wird aber auch durch andere Faktoren in seiner Existenz gefährdet. Dazu zählen die Dornenkronenseesterne, die Korallen fressen, die Wasserverschmutzung durch Schifffahrt und Landwirtschaft in der Nähe der Küste und nicht zuletzt der durch Kohlebergwerke mit verursachte Klimawandel.

Korallen sind sensible Organismen, die nur in bestimmten Temperaturbereichen existieren können. Sie gehen eine Symbiose mit bestimmten einzelligen Algen ein – von ihnen erhalten sie auch ihre Färbung. Nimmt die Wassertemperatur zu, stoßen die Korallen die Algen ab und verlieren damit auch ihre Farbe. Dauert diese Situation zu lange an, sterben die Korallen vollständig ab. Bei kühleren Wassertemperaturen können sich die lebensnotwendigen Algen aber wieder auf den Korallen ansiedeln.

Wissenschaftlern zufolge wird es mindestens zehn bis 15 Jahre dauern, bis sich die Korallenriffe im Norden des Great Barrier Reefs erholt haben. Sie befürchten allerdings, dass es in diesem Zeitraum zu einer vierten großen Korallenbleiche kommen könnte.

Das Great Barrier Reef besteht aus 400 unterschiedlichen Korallenarten und beherbergt 1500 Fischarten sowie 4000 Arten von Weichtieren. Zudem leben dort viele gefährdete Tiere wie der Dugong (Seeschwein) oder die Große Grüne Meeresschildkröte. Im vergangenem Jahr hätte die UN-Organisation für Wissenschaft, Bildung und Kultur (Unesco) das Riff beinahe als gefährdetes Weltnaturerbe eingestuft. Bis Donnerstag muss Australien beim Welterbekomitee über Fortschritte bei dem bis zum Jahr 2050 angelegten Schutzprogramm für das Great Barrier Riff Bericht erstatten. Die Unesco hatte es 1981 zum Weltnaturerbe erklärt. (afp)



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