Im Namen des Klimaschutzes: Erste Supermärkte stoppen Feuerwerk-Verkauf – Alte Tradition in Bedrängnis

Die Klimaschutz-Debatte geht weiter und mit ihr kommen Veränderungen in der Gesellschaft, auch beim Thema Feuerwerk.
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Feuerwerkskörper Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times6. Dezember 2019

Bereits die alten Römer feierten den 31. Dezember, den Jahreswechsel im Gregorianischen Kalender, ausgiebig. Ursprünglich sollten wohl durch das Feuerwerk böse Geister vertrieben und das neue Jahr begrüßt werden. Doch bald schon könnte es diesem alten Brauch an den Kragen gehen, zumindest, was das Abbrennen von Feuerwerk betrifft.

Es soll ein Zeichen sein, schreiben die „Kieler Nachrichten“ über die Entscheidung der Edeka-Märkte Meyers aus Neumünster und Hauschildt aus Flintbek, zu Silvester kein Feuerwerk zu verkaufen. Es gehe dabei um mehr Tierschutz und bessere Luft.

Unsere tierischen Mitglieder der Meyer‘s Familie haben einstimmig entschieden – dieses Jahr gibt es bei uns KEIN Feuerwerk zu kaufen. Wir möchten unseren und allen anderen Fellnasen sowie der Umwelt etwas zurückgeben und nicht noch mehr zu der enormen Feinstaubbelastung und massiver Verängstigung der Tiere beitragen,“ so Edeka Meyers.

Die Filiale hoffe dabei auf das Verständnis der Kunden, so die „B.Z.“ dazu. Man sei „nicht grundsätzlich gegen Feuerwerk“, jedoch „für eine ‚öffentliche‘ Lösung“.

Nach Angaben der „Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung“ wolle Edeka Hauschildt stattdessen eine Spendenbox für „Brot für die Welt“ in den Märkten aufstellen.

Nicht nur in Europa, auch in vielen anderen Ländern der Welt wird die Tradition des Silvester-Feuerwerks gelebt, wie z.B. in Indien und China. Foto: istockphoto/ClaudineVM&Shiyali

Bereits vor einigen Wochen kündigte der Baumarkt Werkers Welt aus Mölln an, kein Feuerwerk mehr zu verkaufen, aus Tierschutzgründen. Hornbach will noch bis 2020 warten. Man habe sich mit dem Thema beschäftigt und einen Ausstieg aus dem Feuerwerksverkauf für das nächste Jahr geplant: „Feuerwerksverkauf wird es 2019 zum letzten Mal in unseren Märkten geben“, so Hornbach-Sprecher Florian Preuß zu dem Portal „Idowa“, das unter dem Titel: „Umwelt- und Tierschutz contra ‚Tradition‘ – Böller-Verkauf: Hat der Handel den Knall schon gehört?“ berichtet, dass die Städte das Thema längst auf der Agenda hätten und es nun auch im Handel für Zündstoff sorge. „Einige Unternehmen entscheiden sich bewusst gegen das finanziell lukrative Geschäft mit Böllern und Raketen“, wird da gelobt.

Zur „Tiersicht“ der Böllerei befragte „Idowa“ den Präsidenten der Bayerischen Landestierärztekammer, Dr. Karl Eckart: „Man muss sich das so vorstellen, dass hier gleich mehrere unspezifische Reize auf die Tiere einprasseln. Lärm und grelle Lichter, die die Tiere nicht zuordnen können. Außerdem kommt das Feuerwerk für sie sehr plötzlich und ist ja auch nur einmal im Jahr. Sie können sich daher nicht daran gewöhnen.“

In einem Video-Beitrag der „Welt“ fordert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe: „500 Jahre Schwarzpulver ist genug.“ Man brauche jetzt eine neue „Stufe“, die zur Luftreinhaltung, zum Klimaschutz und „zur Sicherheit in unseren Städten“ mit beitrage. (sm)



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