Klimabericht des IPCC: Von Katastrophenmeldung und der Kunst des Weglassens

Das staatenübergreifende Gremium für Klimawandel (IPCC) hat seinen sechsten Klimabericht vorgestellt. Nachrichtenagenturen warnen vor Klimakatastrophen. Doch nicht alle Ursachen für die Klimaveränderungen werden benannt. Der Tenor liegt vielmehr auf „menschengemacht“.
Von 10. August 2021

Der letzte umfassende Klimabericht des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) erschien 2013/2014. Auf Grundlage dessen wurde unter anderem das Pariser Klimaabkommen und der europäische „Green Deal“ ausgearbeitet und verabschiedet.

Am Montag, 9. August 2021, hat das IPCC in Genf den ersten Teil des 4.000 Seiten umfassenden Entwurfs des „Sechsten IPCC-Sachstandsberichts“ vorgestellt. Teil zwei des Berichts soll im Februar veröffentlicht werden, der dritte Teil im Herbst 2022 folgen. Bereits jetzt schlägt der Klimabericht hohe Wellen.

Dass sich das Klima verändert, ist erwiesen, auch, dass der Mensch dazu beiträgt. Zu den Zusammenhängen gibt es jedoch wissenschaftliche Erklärungen, die von der Politik unbeachtet bleiben. So ist zum Beispiel eine mögliche Folge der angeblich „menschengemachten Klimaerhitzung“, dass es in Europa kälter wird. Grund sei ein schwacher Golfstrom, der weniger tropische Luft nach Europa befördert.

Ein steigender Meeresspiegel wiederum ist mehr ein Effekt der zunehmenden Bebauung denn des Schmelzens der Polkappen. Steigende Temperaturen sind mitunter ein systematischer Messfehler, und CO2? CO2 ist die Grundlage für pflanzliches und in der Folge tierisches und menschliches Leben. Diesbezüglich schrieb Prof. Dr. Klaus-D. Döhler, Naturwissenschaftler und Umweltschützer sowie Autor im Bereich Umwelt-Toxikologie:

Wer die Welt dekarbonisieren will, der enthält den Pflanzen ihr Grundnahrungsmittel für die Photosynthese vor. Er/sie ist demnach verantwortlich für Missernten und Hungersnöte und gefährdet letztlich das Leben auf der Erde.“

Der aktuelle CO2-Gehalt von etwa 420 ppm (Teilen pro Million) oder 0,042 Prozent ist auch nicht, wie behauptet, so hoch wie nie. In der Erdgeschichte gab es Zeiten mit bis zu 15-mal mehr CO2 – bei anschließender weitreichender Vergletscherung.

Der Klimabericht des IPCC – Medien kündigen Katastrophen an

Die Nachrichtenagentur „AFP“ titelt: „Massiver Temperaturanstieg, schwächelnder Golfstrom und steigender Meeresspiegel“. In der Agenturmeldung heißt es weiter, „[s]chnellerer Temperaturanstieg, Naturkatastrophen als direkte Folge, rasch steigende Pegelstände, Golfstrom schwächelt, natürliche CO2-Senken kommen an ihre Grenzen, Fokus auf Methanausstoß, Regionale Unterschiede [und] GAU nicht ausgeschlossen“.

Die Nachrichtenagentur „dts“ titelt: „Weltklimarat warnt vor Kontrollverlust bei Erderwärmung“. Im Text ist davon jedoch nichts zu lesen.

Bezüglich des möglichen GAUs schreibt „AFP“: „Der IPCC warnt vor ‚unwahrscheinlichen, aber folgenschweren‘ Veränderungen im Klimasystem, sogenannten Kipppunkten. Das komplette Abschmelzen eines ganzen Eisschildes könnte den Meeresspiegel Dutzende Meter steigen lassen. Sibirische Permafrostböden könnten Milliarden Tonnen Treibhausgas freigeben. Der Amazonas-Regenwald könnte zur Savanne werden.“ Die Folgen wären „weitgehend unabsehbar, aber definitiv katastrophal“.

Bezüglich Kipppunkte erklärte der Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie, Jochem Marotzke, einer der sieben deutschen Autoren des IPCC-Berichts, im „ZDF“-„Morgenmagazin“: „Es lohnt sich immer, Klimawandel weiter einzuschränken.“ „AFP“ zitiert in einem eigenen Bericht aus Marotzkes Fernsehauftritt:

Auf jeden Fall gebe es keinen Punkt, an dem es zu spät wäre, den Klimaschutz weiterzutreiben […] Egal wie viel Erwärmung es schon gegeben hat, es lohnt sich immer, weitere Erwärmung zu verhindern.“

Damit erteilte der Co-Autor des IPCC-Berichts Begriffen wie „Point of no return“ oder „Kipppunkt“ eine Absage.

„Eindeutig“ menschengemacht …

Die Nachrichtenagentur „AFP“ veröffentlicht weitere Meldungen über die IPCC-Veröffentlichung. So heißt es: „IPCC-Bericht: Globale Erwärmung ‚eindeutig‘ menschengemacht“, „IPCC-Bericht: Erderwärmung um 1,5 Grad wird bereits 2030 erreicht“ oder „IPCC-Bericht: Einige Klimafolgen wie Anstieg der Meeresspiegel ‚unumkehrbar‘“. Und weiter: „Die Erderwärmung ist laut UN-Klimaexperten ‚eindeutig‘ durch den Menschen verursacht. Die Erwärmung um 1,1 Grad seit dem 19. Jahrhundert sei bis auf einen Bruchteil auf den Menschen zurückzuführen, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC. ‚Die Rolle des menschlichen Einflusses auf das Klimasystem ist unbestritten‘, erklärte Valérie Masson-Delmotte, [C]o-Vorsitzende der zuständigen IPCC-Arbeitsgruppe.“

Dies ist die komplette Meldung. Die zweite Meldung ist etwas ausführlicher. Die dritte Meldung besteht wiederum aus nur einem Absatz: „Einige Auswirkungen der Erderwärmung wie der Anstieg der Meeresspiegel und das Schmelzen der Gletscher sind laut Weltklimarat IPCC bereits heute ‚unumkehrbar‘. Selbst bei einer drastischen Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen würden die Meeresspiegel weiter ansteigen und ‚für tausende Jahre erhöht bleiben‘, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Sachstandsbericht des IPCC. Die Meeresspiegel könnten demnach bis zum Jahr 2100 um bis zu einen Meter steigen.“

Beispiele wie in Jakarta zeigen, dass es auch andere Gründe gibt, weshalb der Meeresspiegel steigen kann. Dort steigt der Meeresspiegel scheinbar um bis zu 25 Zentimeter pro Jahr. Aber nicht, weil das Wasser steigt, sondern weil der Boden unter der Stadt absinkt. Die Stadt ist – wie viele andere – zu schwer. Epoch Times berichtete.

Was ist das IPCC und wie arbeitet es?

Was und wer das IPCC ist, lässt sich nicht in einem Absatz beantworten. Epoch Times veröffentlichte dazu bereits 2007 eine fünfteilige Artikelserie, die aus gegebenen Anlass 2019 aktualisiert wurde und auf die hier verwiesen wird.

„AFP“ beschreibt das IPCC wie folgt: „Der Intergovernmental Panel on Climate Change wurde 1988 von der UN-Umweltorganisation (Unep) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet. Der IPCC betreibt keine eigene Forschung zum Klimawandel, sondern wertet tausende Studien aus und fasst die zentralen Erkenntnisse daraus zusammen. Die verwendeten Studien haben im Regelfall das sogenannte Peer-Review-Verfahren durchlaufen.“

Aufgabe sei es, die Politik neutral über die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klimaveränderung und über mögliche Gegenmaßnahmen zu informieren.

Zu jedem Klimabericht werde zudem eine „Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger“ erstellt, die „in mehreren Runden redigiert – erst von Wissenschaftlern, dann von Regierungsvertretern“ – werde.

Regierungen könnten demnach Änderungen an der Zusammenfassung nur erwirken, wenn die neuen Formulierungen durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bericht gedeckt sind. An dem eigentlichen Klimabericht könnten politische Entscheidungsträger keine Änderungen vornehmen, so die Nachrichtenagentur weiter.

Die Endfassung des Berichts soll nicht vor Februar und damit erst nach der UN-Biodiversitätskonferenz im Oktober und der UN-Klimakonferenz im November veröffentlicht werden.

Kritik am Klimabericht aus den eigenen Reihen

Prof. Richard Tol, ehemals führender Wissenschaftler des IPCC, hingegen hat sich 2007 bei „ARD“ kritisch zur IPCC geäußert:

Die Aufgabe des IPCC ist nicht der Nachweis von Klimaveränderungen, sondern zu beweisen, dass der Klimawandel menschengemacht ist“. Der internationale Klimarat IPCC sei einzig und allein für diesen Zweck ins Leben gerufen worden.

Um dies zu erreichen, würde der Rat nur wenige Forscher zu Wort kommen lassen – und wenn diese aufgrund ihrer Forschungen ihre Meinung änderten, hätten sie im IPCC nichts mehr verloren, so Prof. Tol. Auch ihn habe man aufgrund seiner kritischen Haltung aus dem Autorenkollegium des Klimarats entfernt.

Die eigentliche Katastrophe für die Welt sei, so Prof. Tol gegenüber „ARD“ vor nunmehr 14 Jahren, „der drohende wirtschaftliche Schaden durch völlig übertriebenen Klimaaktivismus“.

Die Kunst des Weglassens

„Der IPCC“, so „AFP“ in einem weiteren Artikel über den Sechsten Klimabericht, „wird dafür gelobt, dass er Entscheidungsträgern mit seiner eingehenden Untersuchung des Klimawandels wichtige und zuverlässige Informationen bereitstellt. 2007 wurde das Gremium zusammen mit dem früheren US-Vizepräsidenten und Klimaschutz-Vorkämpfer Al Gore mit dem Friedensnobelpreis geehrt.“

Al Gore hat jedoch die seinem berühmten „Hockeyschläger-Diagramm“ zugrunde liegenden Analysen und Rohdaten bis heute nicht veröffentlicht. Sein Diagramm umfasst nur einen – geologisch betrachtet – sehr begrenzten Zeitraum. Alles davor in der Erdgeschichte – einschließlich verschiedener Eis- und Warmzeiten und rekordverdächtigen CO2-Konzentrationen von 6.000 ppm – wurde abgeschnitten. „Klima-Optima“ wurden weggelassen. Das IPCC scheint ähnlich zu agieren.

Der Naturwissenschaftler Prof. Klaus D. Döhler schrieb per E-Mail an Epoch Times:

„Überraschenderweise hat der IPCC die mittelalterliche Wärmeperiode von 900 bis 1200 aus dem Klimabericht und somit aus [dem] Klimagedächtnis der Menschheit gestrichen. So kann der Weltklimarat behaupten, dass es seit 125.000 Jahren noch nie so warm war wie heute. Aber nun wird auch noch das Atlantikum vor 6.500 bis 8.500 Jahren kaltgeschrieben. Das war die Zeit, in der sich Nilpferde in der Sahara tummelten und wenig später Ötzi über die Ötztaler Alpen wanderte. Dutzende von Veröffentlichungen hatten belegt, dass die Temperaturen damals 3 Grad höher waren als heute.“

Auch den wohl größten Treiber aller Klimaveränderungen auf der Erde – und benachbarten Planeten – habe das IPCC geschickt ausgeklammert. Prof. Döhler schrieb:

Die Sonne spielt bei der Erwärmung im neuen IPCC- Bericht keine Rolle. Sie wird im Bericht in der Grafik SPM.2 mit Null angegeben.“

Demgegenüber stehen Satellitendaten aus dem Corpernicus-Programm, die eine Zunahme der durchschnittlichen Sonnenscheindauer über Europa zeigen. Seit 40 Jahren kamen bis zu 200 zusätzliche Sonnenscheinstunden im Jahr zusammen. Das macht pro Tag mehr als eine halbe Stunde. Die Frage, die sich daraus stelle, sei, „ob der Anstieg der Sonnenscheinstunden in den letzten Jahrzehnten ein natürlicher Vorgang ist, oder ob er durch den Anstieg von CO2 bewirkt worden ist.“

Ebenfalls unberücksichtigt bleiben weitere globale Veränderungen. Bereits im Dezember 2014 stellten die Inuit, jenem Volk im hohen Norden, das seit Jahrhundert im ewigen Eis lebt, folgenschwere Veränderungen mit. In einem Brief an die NASA warnten die Stammesältesten, dass sich die Erdachse verschoben habe. In der Folge habe sich wiederum die Sonneneinstrahlung verändert und damit Menge der Energie, die auf die Erde einstrahlt.

Forstsetzung mit Reaktionen aus der Politik folgt.


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