Papst fordert Tempo beim Klimaschutz

Papst Franziskus hat davor gewarnt, dass die Welt wegen der globalen Erwärmung „zusammenbricht“, und die Teilnehmer der bevorstehenden Weltklimakonferenz aufgefordert, sich auf verbindliche Maßnahmen zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu einigen.
Hat oft den Eindruck, die Politik würde «eher die Gemüter erhitzen statt Probleme zu lösen»: Papst Franziskus.
Papst Franziskus.Foto: Luca Zennaro/ANSA/AP/dpa
Von 5. Oktober 2023

Der Übergang zu sauberen Energiequellen wie Wind und Sonne komme nicht schnell genug voran. „Unsere Antworten waren nicht angemessen, während die Welt, in der wir leben, zusammenbricht und möglicherweise kurz vor dem Zusammenbruch steht“, warnte er.

Schäden „bereits unumkehrbar“

„Wir sind nicht mehr in der Lage, den enormen Schaden, den wir verursacht haben, aufzuhalten“, schrieb der Papst jetzt in einer Aktualisierung seiner Thesen zum vom Menschen verursachten Klimawandel von 2015. „Wir haben kaum noch Zeit, um noch mehr tragische Schäden zu verhindern.“ Wie bereits in seiner 200-seitigen Schrift von vor acht Jahren warnte er in dem 12-seitigen Follow-up, dass einige Schäden bereits „unumkehrbar“ seien.

Franziskus äußerte die Hoffnung, „dass die Weltklimakonferenz eine entscheidende Beschleunigung der Energiewende ermöglichen wird“. Es müssten Schritte unternommen werden, die effizient, verpflichtend und leicht zu überwachen seien.

Klimakonferenz im Ölland Dubai

Die UN-Klimakonferenz COP 28 wird vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai stattfinden. Diese nächste Runde der UN-Klimagespräche könne, so der Pontifex, einen Richtungswechsel mit echten Verpflichtungen zum Umstieg von fossilen Brennstoffen auf saubere Energiequellen wie Wind und Sonne darstellen.

Dazu, dass die UN-Gespräche in den ölreichen Vereinigten Arabischen Emiraten stattfinden, merkte Franziskus an, dass Dubai zwar ein „großer Exporteur fossiler Brennstoffe“ sei, aber auch „bedeutende Investitionen“ in erneuerbare Energiequellen tätige.

Und nur ein echtes Engagement für den Wandel könne es „der internationalen Politik ermöglichen, ihre Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen“, schrieb der Papst.

Klimaleugner sogar innerhalb der katholischen Kirche

Schon der ursprüngliche Text des Papstes vor acht Jahren gab der Menschheit an der globalen Erwärmung Schuld – diese Botschaft wiederholte der Papst angesichts der Macht der Klimaskeptiker in seiner Schrift. Franziskus kritisiert nachdrücklich diejenigen, die den Klimawandel leugneten. Diese verwechselten die Klimaprognosen fälschlicherweise mit Wettervorhersagen.

Diese „Klimaleugner“ argumentierten, gestützt auf vermeintlich wissenschaftliche Daten, dass die Erde in der Vergangenheit immer wieder Phasen der Abkühlung und Erwärmung durchgemacht habe und dies auch in Zukunft tun werde. Für Franziskus sind das „gewisse abweisende und kaum vernünftige Meinungen, die mir sogar innerhalb der katholischen Kirche begegnen“. Der Papst konstatierte, dass es nicht mehr länger möglich sei, die menschliche Aktivität als Quelle des gegenwärtigen Klimawandels zu bezweifeln: „Trotz aller Versuche, das Thema zu leugnen, zu vertuschen, zu beschönigen oder zu relativieren, sind die Zeichen des Klimawandels da und werden immer deutlicher.“



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