Kampf gegen Brände in Kalifornien als Wettlauf gegen die Zeit
Heftige Winde könnten die Brände in Kalifornien weiter anheizen. Der US-Wetterdienst warnte am Dienstag vor Windböen mit Geschwindigkeiten von rund 130 Stundenkilometern in manchen Gebieten. Die bislang stärksten Winde der Saison wurden für Mittwoch und Donnerstag erwartet. Tausende Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Wald- und Buschfeuer in einem Wettlauf gegen die Zeit so weit wie möglich einzudämmen.
„Es braucht nur ein wenig glühende Asche, um ein neues Buschfeuer zu entzünden“, warnte der Feuerwehrchef von Los Angeles, Ralph Terrazas, bei einer Pressekonferenz. Glut könne vom Wind kilometerweit getragen werden.
In Kalifornien wüten derzeit mehrere Wald- und Buschbrände, die durch Hitze, Trockenheit und heftige Winde angefacht werden. Besonders zerstörerisch sind das Kincade Fire im Norden des Bundesstaates und das Getty Fire westlich von Los Angeles.
Das Getty Fire war in der Nacht zum Dienstag in der Nähe des berühmten gleichnamigen Museums ausgebrochen. Auslöser war nach Angaben der Behörden ein vom Wind abgerissener Eukalyptuszweig, der auf eine Stromleitung fiel. Zahlreiche Bewohner von Nobel-Vororten mussten fluchtartig ihre Villen verlassen, unter ihnen der Hollywood-Schauspieler und frühere Gouverneur Arnold Schwarzenegger sowie Basketballstar LeBron James.
Der Star der Los Angeles Lakers habe den Feuerwehrleuten einen Lastwagen mit Tacos geschickt, um sie auf seine Weise im Kampf gegen die Flammen zu unterstützen, teilte der Bürgermeister der kalifornischen Metropole, Eric Garcetti, im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Der Wrestler und Schauspieler John Cena versprach eine halbe Million Dollar als Spende für die Brandbekämpfer.
In der weiter nördlich gelegenen Weinbauregion Sonoma kämpften rund 4000 Feuerwehrleute weiter gegen das nun schon seit einer Woche wütende Kincade-Feuer. Heftige Winde fachten die Flammen am Dienstag immer wieder an. Diese zerstörten bereits eine Fläche von der doppelten Größe San Franciscos. Bis zum späten Dienstag war das Feuer gerade mal zu 15 Prozent eingedämmt.
Nach mehreren massiven Stromabschaltungen der vergangenen Woche kündigte Kaliforniens größter Energieversorger, PG&E, an, vorsorglich weiteren 600.000 Kunden den Strom abzudrehen. Kunden reagierten ebenso wie Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom verärgert.
Dass erneut hunderttausende Menschen ohne Strom auskommen müssten, sei „unannehmbar“, sagte Newsom. „Wann werden die Lieferanten endlich ihre verfluchte Arbeit tun, die schon seit langem ansteht, ihre Stromleitungen modernisieren und sie unter die Erde legen“.
Im vergangenen November hatten marode, beschädigte Stromleitungen von PG&E den verheerendsten Waldbrand in Kaliforniens Geschichte ausgelöst. Damals fielen insgesamt 86 Menschen den tödlichen Feuerwalzen zum Opfer. Das Unternehmen, das bereits vor Monaten Insolvenz angemeldet hat, könnte auch für das Kincade-Feuer verantwortlich sein.
Gouverneur Newsom hatte bereits am Sonntag den Notstand über den gesamten Westküstenstaat verhängt. Inzwischen lodern dort Dutzende Brände. (afp)
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