Kachelmann zur Klima-Debatte: „Kein guter Zweck heiligt das Mittel der Lügengeschichte – bleiben Sie kritisch“

Der erfahrene Wetter-Experte Jörg Kachelmann übt scharfe Kritik an der Klima-Debatte. Er betont: "Alle Lager argumentieren mit unwissenschaftlichem Unfug".
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Regenbogen-Regenschirm.Foto: iStock
Epoch Times24. September 2019

Die katholischen deutschen Bischöfe haben an die beim UN-Klimagipfel versammelten Staats- und Regierungschefs appelliert, „Mitverantwortung zum Erhalt der Schöpfung“ zu übernehmen. In einem von der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda an die Konferenz gerichteten Brief schrieb Kardinal Reinhard Marx, die Frage nach dem Klima sei eines der „dringendsten Themen der Menschheit.“ „Wir sehen, dass die Zeit drängt – es ist dringend, aber noch nicht zu spät.“

Marx schrieb an den UN-Klimagipfel, die deutschen Bischöfe wüssten, dass die Regierungen schon lange nach Lösungen suchen. „Jetzt aber ist die Zeit, in der wir handeln müssen, in der wir nicht länger nur Beschlüsse fassen können, sondern konkret am gemeinsamen Haus der Schöpfung arbeiten müssen.“ Marx appellierte im Namen der deutschen Bischöfe: „Helfen Sie mit, der Menschheit begründete Hoffnung zu vermitteln, dass die Schöpfung nicht verloren ist.“

Nicht nur Bischöfe appellieren an die Welt, etwas gegen den angeblich drastischen Klimawandel zu unternehmen, sondern auch Aktivisten und Politiker aus allen Lagern und Ländern.

„Unwissenschaftlicher Unfug“

Der erfahrene Wetter-Experte Jörg Kachelmann kritisiert die dramatische Klima-Debatte jedoch scharf. Er sagt, dass alle Lager mit „unwissenschaftlichem Unfug“ argumentieren würden. Beispielsweise sei die Behauptung, allein heiße Sommer würden Waldbrände verursachen, absolut falsch.

Warum Waldbrände so gerne als Folge der „Hitze und des Klimawandels umgelogen werden“, würde er gerne wissen. Er hält es auch für absolut Schwachsinnig, dass Politiker „im Ernst“ glauben würden, dass Hitze Waldbrände erzeuge. „Das ist natürlich völliger Blödsinn, weil fast alle Bäume erst ab 200-250 Grad Celsius brennen. So heiß sind aber unsere Sommer nicht.“

„Sämtliche Faktenchecks abgeschafft“

Die Menschen sollten „sehr vorsichtig sein“, sagt er mit Blick auf die Klima-Debatte laut „Funke Medien Gruppe“.

Beim Thema sind sämtliche Faktenchecks abgeschafft worden. Die eine Seite lässt die Sau raus, die andere nicht weniger. Kein guter Zweck heiligt das Mittel der Lügengeschichte. Bleiben Sie aufmerksam und kritisch,“ betont Kachelmann.

Er kritisiert auch die Behauptung, dass der Klimawandel nicht vom Menschen mitverursacht sei. Es gebe „keinen vernünftigen Zweifel an einem substantiellen menschlichen Anteil am Klimawandel“, so der Wetter-Experte. „Das zu verneinen, ist unwissenschaftlicher Blödsinn.“

AfD-Politiker würden „unwissenschaftlich“ den menschenverursachten Klimawandel nicht anerkennen, betont er. Kritik äußert er aber auch an Umweltverbänden wie „Greenpeace“. Die Aktivisten würden „unsachlich und unwissenschaftlich“ argumentieren.

Kein Anstieg von Dürreereignissen nachweisbar

Zudem schrieb Kachelmann auf Twitter: die Behauptung, es gäbe häufiger Dürre als früher, sei falsch.

Kachelmann twitterte: „@kachelmannwetter hat für diverse Stationen mit langer Messreihe (Dürreperioden von 10, 15 und 20 Tagen Dauer) ausgewertet, was in den letzten Jahrzehnten passiert ist.“

Demnach würden die Ergebnisse dieser Wetter-Stationen diese Behauptung durch Messungen widerlegen. „Keine Station zeigt statistisch einen Anstieg von Dürreereignissen, was natürlich total doof ist. Deswegen hört man soviel von der Hitze, die so viele schlimme Dinge macht, und liest kaum von Dürre oder Trockenheit, weil immer die Frage droht: Gibt‘s das denn mehr als früher? Nein, bisher nicht. Vielleicht in der Zukunft, aber das wissen wir noch nicht sicher. Wir wissen heute nur, dass der Zusammenhang zwischen Hitze und Waldbränden nicht nur bei uns erlogen ist,“ so der Meteorologe.

Kachelmanns Fazit:

Es gibt zwei unredliche Seiten der Unwissenschaftlichkeit. Beiden geht es nicht um die Sache, sondern um Eigennutz. Das Anliegen bleibt auf der Strecke. Von aussen ist es schwer zu verstehen, warum manche im Kampf gegen Klimawandel alles viel schlimmer machen als die Realität schon ist. Das permanente Ausrufen des Weltuntergangs führt zu Resignation und viele Menschen werden Sommer wie 2018 und 2019 nicht so schlimm finden. Wenn bei uns nichts Besonderes ist, werden anderswo Räubergeschichten aufgeblasen.“

An dem UN-Klimagipfel In New York nahmen rund 60 Staats- und Regierungschefs teil, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). UN-Generalsekretär António Guterres wollte mit dem Gipfel erreichen, dass die Weltgemeinschaft mit verschärftem Nachdruck darauf hinarbeitet, die im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 vereinbarten Ziele zur Reduktion des Kohlendioxidausstoßes zu erreichen. (dpa/so)



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