Gerüchte entkräftet: BMW produziert Elektroauto i3 weiter
Entgegen anderslautenden Spekulationen wird BMW sein umstrittenes Elektroauto i3 nicht vom Markt nehmen. „Der i3 wird weiter produziert werden, keine Frage“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). Der i3, ein Leichtbau aus Karbon, war zum Marktstart 2013 eine kostspielige Vision.
Er wurde von Grund auf als Elektroauto mit eigener Plattform konzipiert, die kein anderes Fahrzeug im Konzern nutzt. Allerdings blieben die Verkaufszahlen überschaubar.
„Wir wachsen mit dem i3 jedes Jahr – in Europa dieses Jahr um rund 20 Prozent. Die Investitionen sind abgeschrieben, wir verdienen mit jedem i3 Geld. Wieso in Gottes Namen sollten wir dieses Auto, das jetzt auf der Höhe seiner Zeit ist, aufgeben?“
Der 55 Jahre alte Zipse stellt BMW auf die Transformation der gesamten Autoindustrie ein, die „für manche existenzbedrohend“ werden könne. Auf der anderen Seite schützten die hohen Eintrittshürden davor, dass Neueinsteiger wie Apple oder Google in das Automobilgeschäft eindringen.
„Tatsache ist: Es gibt keinen richtigen Neueinsteiger“, sagte er der FAS. Keiner der „neuen Player“ habe es mit einem profitablen Geschäftsmodell geschafft „und keiner wird es so schnell schaffen“, zeigte sich Zipse überzeugt.
Anders als im Automobilbau seien die Eintrittshürden für Vermittlungsdienste im Mobilitätsgeschäft sehr niedrig. Für das gemeinsam mit Daimler betriebene Mobilitäts-Joint-Venture „Your Now“ werden nun noch weitere Partner gesucht: „Es ist ausdrücklich erwünscht, die Now-Familie auf breitere Füße zu stellen, über Kooperationen oder finanzielle Beteiligungen von Dritten.“
Einen Verkauf von „Your Now“, in dem Carsharing, Mitfahrgelegenheiten und Taxivermittlung gebündelt sind, schloss Zipse aus. Nachdem unter Zipse bereits zwei neue Vorstände berufen wurden, soll jetzt auf der Ebene darunter jede vierte Stelle umbesetzt werden, ist im Unternehmen zu hören.
Zipse wollte das nicht kommentieren. Nur so viel: „Mir ist wichtig, dass wir auf den zentralen Positionen Führungskräfte haben, die mit Fachkompetenz und Erfahrung die Industrie lesen und gestalten können.“ (dts)
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