Klare Sache: Ohne Water geiht dat nich!

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Foto: Stockholm International Water Institute (SIWI)
Von 6. September 2010

Wasser – selbst wenn es einem buchstäblich bis zum Hals steht, kann es einem dringend fehlen. Das erleben derzeit drastisch die Millionen Hochwasseropfer in Pakistan.

„Nicht allein der Mangel an Wasser ist das Problem, sondern auch die Verschmutzung der vorhandenen Ressourcen, die dadurch für den Menschen unbrauchbar gemacht werden“, sagt WWF-Wasserexperte Martin Geiger.

Das gilt weltweit.

19. internationale Weltwasserwoche Stockholm

Seit Sonntag tagen Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen auf der 19. internationalen Weltwasserwoche Stockholm. Gastgeber ist das Stockholm International Water Institute (SIWI). Bis zum 11. September tauschen sich die Teilnehmer insbesondere über globale Lösungsansätze zur Verbesserung und Erhaltung der Wasserqualität aus.

Verfügbarkeit und Qualität entscheidend

Dabei sind auch Vertreter des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF, die bei der Konferenz mehrere Seminare zu Themen wie Durchfallerkrankungen und sanitäre Versorgung in Schulen leiten. 1,5 Millionen Kinder sterben jährlich an Krankheiten durch verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene. Insbesondere dort, wo viele Menschen auf engem Raum leben, breiten sich Darmkrankheiten wie Durchfall oder Cholera extrem schnell aus. Zum Beispiel in Notunterkünften, die nach Naturkatastrophen oder in kriegerischen Unruhen errichtet werden, aber auch in Slums. Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, etwa durch Wasseraufbereitungsanlagen und mit einfachen Latrinen für die Notdurft ist darum fester Bestandteil der UNICEF-Nothilfeprogramme.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) nimmt regelmäßig an der Fachtagung in Stockholm teil. Um die Bevölkerung in Uganda „billiger und sicherer mit sauberem Trinkwasser zu versorgen“, hat die GTZ einen mit Geld aufladbaren Chip entworfen. „Damit können die Menschen in der Hauptstadt Kampala öffentliche Wasserhähne entsperren und eine bestimmte Menge sauberes Wasser zapfen“, erklärt die GTZ. Einen 20 Liter-Kanister zu füllen koste rund 0,7 Euro-Cent. Durch das System sei das Wasser fünfmal billiger als das von fliegenden Händlern, die es oft in zweifelhafter Qualität aus Fässern anbieten würden.

Man verwende es weise

Die Qualität des Wassers ist entscheidend für unser aller Gesundheit. Das Ergebnis einer Eurobarometer-Umfrage, die 2009 in allen Mitgliedsstaaten der EU zum Thema Wasser durchgeführt wurde, zeigte, dass sich zwei Drittel der Befragten Sorgen um die Wasserqualität machen. Die industrielle und landwirtschaftliche Nutzung wird als großer Verursacher von Wasserverschmutzung gesehen. Erfreulicherweise sind aber viele EU-Bürger bereit, in ihrem eigenen Rahmen verantwortlich mit dem lebensnotwendigen Nass umzugehen.

Einen Vorschlag, wie ein verantwortlicher Umgang aussehen könnte, macht Wolfgang Schindler, Präsident der „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“: Effektiver als Toilettenspülstopps und Wasserhahnaufsätze sei es, „den Fleischkonsum deutlich zu senken“. Die Stiftung sieht in unserer Ernährung den größten Wasserverschwender im privaten Bereich. Sowohl die Verseuchung von Trinkwasser durch die hohen Güllemengen als auch der Wasserverbrauch bei der Mast spielen eine wichtige Rolle.

Die Organisation Waterfootprint Network illustriert auf ihrer Homepage, dass für die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch 16.000 Liter Wasser benötigt werden. Für etwa ein Kilogramm Reis 3.000 Liter und für die gleiche Menge Mais 900 Liter. Fazit: statt pflanzliche Kost anzubauen, um sie an die Nutztiere zu verfüttern, ist es ökologischer, man isst die Feldfrüchte öfter mal direkt. Es muss ja nicht Futterklee sein, die Natur bietet diverse Köstlichkeiten an.

Foto: Stockholm International Water Institute (SIWI)

 

 



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