Hochwasser: Gefahr noch nicht gebannt – 21 Tote in Mittel- und Osteuropa
Trotz nachlassender Regenfälle hat es in den Hochwasser-Gebieten in Mittel- und Osteuropa am Dienstag noch keine Entwarnung gegeben: In Österreich wurden im stark betroffenen Bundesland Niederösterreich weitere Orte evakuiert.
In einem überfluteten Haus entdeckten Feuerwehrleute ein fünftes Todesopfer. In Polen stieg der Zahl der Toten auf sechs. Damit kamen bei den Überschwemmungen nun insgesamt 21 Menschen ums Leben.
In Niederösterreich, wo nach tagelangem Dauerregen immer noch ganze Landstriche unter Wasser stehen, wurden am Montag und in der Nacht zu Dienstag sieben Ortschaften im Tullnerfeld an der Donau evakuiert. 26 Dörfer waren am Dienstag immer noch von der Außenwelt abgeschnitten. Insgesamt rückte die österreichische Feuerwehr seit Freitag zu 33.000 Einsätzen aus.
Am Dienstag entdeckten Feuerwehrleute in einem überfluteten Haus in Niederösterreich die Leiche einer 81-jährigen Frau. Am Montag waren bereits zwei Männer im Alter von 70 und 80 Jahren tot aufgefunden worden.
Sie waren nach Polizeiangaben von den steigenden Wassermassen in ihren Häusern eingeschlossen worden. Später entdeckten die Rettungskräfte die Leiche eines weiteren Mannes im Wasser. Am Sonntag war bereits ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte, der nachlassende Regen habe am Dienstag „etwas Entspannung“ gebracht. In vielen Regionen gingen die Pegel „Gott sei Dank“ zurück. Das Ausmaß der Schäden sei aber „noch nicht abschätzbar“.
Tschechien: Noch 60.000 Haushalte ohne Strom
In den kommenden Tagen erwarten die Meteorologen in Österreich zwar nur noch einzelne Regenschauer. Gewarnt wird nun vor drohenden Erdrutschen, weil infolge der Überschwemmungen Erd- und Gesteinsmassen und ganze Berghänge ins Rutschen geraten könnten.
Auch in Polen, Tschechien und Rumänien ist die Gefahr noch nicht gebannt. In Polen verzeichneten die Behörden am Dienstag zwei weitere Todesopfer. Wie die Polizei mitteilte, sind damit insgesamt sechs Menschen mutmaßlich in den Fluten ertrunken. In Rumänien gab es bereits sieben Tote.
In Tschechien, wo bislang drei Tote und mehrere Vermisste verzeichnet wurden, waren am Dienstag immer noch mehr als 60.000 Haushalte ohne Strom, vor allem im Nordosten des Landes. Am Montagabend mussten 500 Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden.
Diakonie stellt 100.000 Euro für Soforthilfen bereit
In Deutschland gaben die kirchlichen Hilfswerke Caritas und Diakonie Nothilfe-Maßnahmen für die Hochwasser-Gebiete bekannt. Die Diakonie stellt in einem ersten Schritt 100.000 Euro für Soforthilfen bereit.
Caritas international kündigte am Dienstag in Berlin eine Akuthilfe von zunächst 50.000 Euro für Partnerorganisationen in Polen, Tschechien, Rumänien und Österreich an.
„Die Menschen, die massiv vom Hochwasser betroffen sind und Hab und Gut verloren haben, stehen vor großen Problemen: Sie brauchen Mittel, um den Alltag zu bewältigen. Bargeld hilft ihnen, Lebensmittel zu besorgen oder nötige Anschaffungen zu bestreiten“, erklärte der Präsident von Caritas Europa, Michael Landau. (afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion