IWC vereinbart strengere Kontrolle wissenschaftlicher Wal-Jagden
Das Töten von Walen zu Forschungszwecken soll künftig strenger überwacht werden. Mit der am Donnerstag getroffenen Entscheidung beim 66. Jahrestreffen der Internationalen Walfangkommission (IWC) im slowenischen Portoroz zielten die Befürworter insbesondere auf die japanische Walfangflotte. Viele IWC-Mitgliedstaaten sowie Tierschutzorganisationen werfen Japan vor, unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung das seit 30 Jahren geltende Verbot des kommerziellen Walfangs zu umgehen.
Die Resolution für strengere Kontrollen wissenschaftlicher Jagdprogramme war von Neuseeland und Australien eingebracht worden. 34 der 61 in Portoroz vertretenen Nationen stimmten dem Vorschlag zu. Unter den 17 Ländern, die mit Nein stimmten, waren die Walfangnationen Japan, Norwegen und Island. Zehn Länder enthielten sich. Die Resolution ist nicht bindend, macht es aber für Japan komplizierter darzulegen, dass die Tötung der Meeressäuger wissenschaftlich notwendig sei.
Der Umweltschutzorganisation Humane Society International zufolge hat Japan seit Verabschiedung des Moratoriums mehr als 15.000 Wale getötet. Das Fleisch der allermeisten Tiere landete in japanischen Supermärkten und Restaurants. Im Jahr 2014 hatte der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag geurteilt, dass Japan die Ausnahmen des Moratoriums missbrauche. Ungeachtet dessen tötete Japans Walfangflotte in der Jagdsaison 2015/2016 mehr als 300 Zwergwale.
Die neuseeländische Delegierte Amy Laurenson drückte ihre „tiefe Enttäuschung“ aus über Tokios fortgesetzte Waljagden. Der IGH hatte auf Grundlage des japanischen Forschungsprogrammes JARPA II entschieden. Seitdem wurde ein neues Programm mit dem Namen NEWREP-A aufgelegt. Laurenson sagte, das neue Programm sei der IWC erst nach Beginn der Zwergwal-Jagd vorgelegt worden. Japan habe seither nicht begründet, wozu Proben getöteter Tiere gebraucht würden.
So zeigt sich die IWC auch 70 Jahre nach ihrer Gründung tief gespalten. Am Dienstag waren bereits Pläne für ein großes Walschutzgebiet im Südatlantik am Widerstand der Walfangnationen gescheitert. Der Vorschlag von Argentinien, Brasilien, Gabun, Südafrika und Uruguay, in einem 20 Millionen Quadratkilometer großen Schutzgebiet ein totales Walfangverbot zu verhängen, bekam nicht die erforderliche Dreiviertel-Mehrheit.
Geeinigt haben sich die IWC-Mitglieder am Donnerstag dagegen auf Maßnahmen zum Schutz sogenannter Vaquitas, wie die Tierschutzorganisation IFAW (Internationale Fund for Animal Welfare) mitteilte. Die Kalifornischen Schweinswale sind demnach stark bedroht, weil sie oft in illegalen Stellnetzen verenden, mit denen in der traditionellen chinesischen Medizin begehrte Totoaba-Fische gefangen werden. 2015 wurden laut IFAW nur noch 59 Vaquitas gezählt. (afp)
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