Internationales Sprachrohr für neue Energien
Mehr als 100 Regierungsdelegationen aus aller Welt haben am Montag an der Gründungskonferenz für die Internationale Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) in Bonn teilgenommen. Die Organisation werde das internationale Sprachrohr für neue Energien sein, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). IRENA soll dazu beitragen, dass Technologien zur Gewinnung von Strom aus Sonne, Wind, Wasser oder Biomasse häufiger genutzt werden.
Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sagte, die Gründung der Agentur sei ein starkes Zeichen für ein gemeinsames Handeln der Staatengemeinschaft mit Blick auf eine internationale Energiepolitik, die auch den ärmsten Ländern Zugang zu sauberer Energie ermöglichen werde.
Für weltweiten Durchbruch erneuerbarer Energien
Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, erklärte, mit IRENA wolle man zum weltweiten Durchbruch erneuerbarer Energien beitragen und „globale Rivalitäten um fossile Energien und Versorgungsquellen mindern“. Zudem biete der Ausbau erneuerbarer Energien weltweit Chancen für die Wirtschaft, fügte Erler hinzu: „Gerade Deutschland ist mit seiner herausragenden Umwelttechnologie gut positioniert.“
Wie Bundesumweltministerium, Auswärtiges Amt und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mitteilten, sei das Ziel, „weltweit die Lücke zwischen dem enormen Potenzial der erneuerbaren Energien und deren noch relativ geringem Marktanteil am Energieverbrauch zu schließen“. IRENA soll die Mitgliedsstaaten dabei beraten, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, Kompetenzen aufzubauen sowie Finanzierung und Technologie- und Wissenstransfer für erneuerbare Energien zu verbessern.
NABU-Präsident spricht von „wichtigem Signal“
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) begrüßte die Gründung von IRENA. Damit werde endlich ein Gegengewicht zur Internationalen Energie-Agentur (IEA) geschaffen, die als Sprachrohr von Atomenergie, Kohle, Öl und Gas gelte.
Der Naturschutzbund NABU lobte die verstärkte Zusammenarbeit von Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern beim Klimaschutz. NABU-Präsident Olaf Tschimpke sagte, für den Erfolg der laufenden Verhandlungen über ein neues Weltklimaabkommen sei es ein „wichtiges Signal“, dass bei IRENA eine Koalition verantwortungsbewusster Staaten vorangehe, um gemeinsam Hindernisse für eine zukunftsfähige Energieversorgung zu überwinden.
Der Anteil erneuerbarer Energien am weltweiten Energieverbrauch lag laut NABU 2006 bei etwa 18 Prozent. In vielen Entwicklungsländern überwiege aber die oft ineffiziente und gefährliche Verfeuerung von Holz und Abfällen für Licht sowie zum Kochen und Heizen.
Der Präsident des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) Dietmar Schütz sagte: „IRENA wird dabei helfen, die Signale für die erneuerbaren Energien weltweit auf Grün zu stellen“, Das zeige schon die Zahl von fast 50 Staaten, die die Gründungsurkunde unterzeichnen wollten. (ap/hs)
Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 04/09
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