Indiens „Reisrevolution“, oder: Genmanipulierte Lebensmittel müssen nicht sein!
Genmanipulierte Lebensmittel sind nicht nur gefährlich, sondern unnötig und auf Dauer ungesund. Ein milliardenschweres Imperium lebt von diesen künstlich erzeugten Produkten. Und wie viel Macht z.B. Unternehmen wie Monsanto haben, die sich mit genmanipulierten Saaten nicht nur wirtschaftlich durchsetzten, sondern auch Macht über tausende Bauern bekamen, zeigen die Umstände in Indien. Verdient hatte nur der Großunternehmer, während Familien nicht satt wurden. Hier begannen sich die Reisbauern zu wehren.
Nach mehr als einem Jahrzehnt, in dem fortschreitende Ernteausfälle, Insolvenzen und sogar eine Welle von Selbstmorden sich aus der unglücklichen Abhängigkeit von der Biotechnologie ergaben, beginnt ein Umdenken. Viele indische Landwirte, die genmanipulierte Saaten und Chemikalien ablehnen, entscheiden sich dafür sich auf biologische und natürliche Saaten zu spezialisieren.
Die bisherigen Ergebnisse waren nicht nur erstaunlich, sondern ganz im Widerspruch zu den Ansprüchen der globalen Industrie, dass genmanipulierte Lebensmittel irgendwie notwendig wären, um die Welt zu ernähren. Längst hat sich erwiesen, dass der Welthunger durch eine ökologisch betriebene Landwirtschaft sehr wohl die Menschheit ernähren könnte, ohne dabei Umwelt und Natur zu beschädigen. Dabei geht es um neue Anbaumethoden, die sich als stabil und wirtschaftlich sicher herausstellen und letztendlich sind es die alten Methoden unserer Urgroßväter.
Einige Medien nennen diesen neuen Trend „Indiens Reisrevolution“. Hier geht es um eine einzigartige Methode, ein langjähriges Getreide zu züchten, das ertragreicher und robuster ist, in verschiedenen Arten angepflanzt werden kann und zudem sehr viel weniger Wasser verbraucht. Landwirte wie Sumant Kumar, der vor kurzem in einem von „The Guardian“ veröffentlichten Artikel vorgestellt wurde, nutzte diese neuartige Technik, um Reis auf relativ kleinen Grundstücken ohne Pestizide, Herbizide oder andere synthetische Additive anzubauen. Erstaunlich war welche Mengen an Reis mit dieser Methode geerntet werden konnte!
Kumar lebt und arbeitet in Indiens ärmsten Bundesstaat Bihar. Mit seiner ökologisch betriebenen Landwirtschaft ist er in der Lage 22,4 Tonnen Reis pro Saison auf nur einem Hektar Land zu produzieren, wobei nur Gülle verwendet wird, die er von seinem Hof sammelt. Dieser außergewöhnlich hohe Ernteertrag ist ein Weltrekord, der auch die modernsten Methoden in der Agrarwirtschaft in Schatten stellt. Diese neue Methode wird nun von internationalen humanitären Organisationen angepriesen.
„Mit dieser simplen und ökologischen Methode übertrumpft er nicht nur den chinesischen „Vater des Reises“ Yuan Longping. Dieser Agrarwissenschaftler schafft „nur“ 19,4 Tonnen Reis. Kumar entblößt auch die von der Weltbank finanzierten Wissenschaftler am Internationalen Reisforschungsinstitut auf den Philippinen und alle anderen Großunternehmen ebenso, die sich mit Milliarden Forschungsgelder der Genmanipulation verschrieben haben. Sowohl Europa, wie auch Amerika, ist in diesem Industriezweig daran beteiligt.“, schrieb John Vidal für den „The Guardian“.
Natur ist eben natürlich!
Naturbetriebene Landwirtschaft ohne Chemikalien, Insektizide, Pestizide und Genmanipulation ist der beste und gesündeste Weg, um die höchsten Erträge von gesunden Lebensmitteln zu produzieren. Zum Glück für Indien (und eigentlich der ganzen Welt) ist Kumar nicht allein in seinen Bestrebungen. Viele seiner Freunde, Nachbarn und sogar Konkurrenten in den nahe gelegenen Staaten nehmen die natürliche Art und Weise dieser Landwirtschaft an. Die Erfolge geben ihnen recht und stellen alles von der angeblich modernen Landwirtschaft in den Schatten. Zahlreiche andere Landwirte haben Berichten zu Folge über 17 Tonnen Reis pro Hektar gemeldet, was in einigen Fällen mehr als doppelt so viel ist, als was sie vorher mit den anderen modernen Methoden, wie der Biotechnologie, ernteten.
Die Erfolge von Kumar waren so groß, dass er gelegentlich als „Betrüger“ angeklagt wurde. Selbst der Landwirtschaftsleiter, ein Reisbauer selbst, hatte seine Zweifel. Er kam tatsächlich in das Dorf von Kumar, um persönlich bestätigen zu können, dass er tatsächlich die 22,4 Tonnen Reis auf einem Hektar produziert hatte.
Die Anbaumethode, die Kumar und seine Freunde verwenden um Reis mit diesem hohen Maß an Erfolg ernten zu können, ist bekannt als das „System of Rice (oder root) Intensification“, kurz SRI. Diese Methode wird verwendet, um nicht nur Reis, sondern auch Weizen, Kartoffeln, Zuckerrohr, Yams, Tomaten, Knoblauch, Auberginen und eine Vielzahl von anderen Kulturen anzubauen. Mit allen Pflanzen wurden hohe Ernten erzielt. Demgegenüber steht das von der Biotechnologie angepriesene „Goldener Reis“-Angebot.
Die Methode von Kumar sieht folgendermaßen aus:
Anstatt die dreiwöchigen Reissämlingsklumpen in drei oder vier wässrige Felder zu pflanzen, wie die Reisbauern es auf der ganzen Welt traditionell zu tun pflegen, pflanzen die Darveshpura-Landwirte nur halb so viele Samen und transportieren dann die Jungpflanzen eine nach der anderen in die Felder.
Darüber hinaus platzieren sie sie in 25cm Intervallen in einem Rastermuster, halten den Boden viel trockener und unkrautfrei um die Pflanzen herum, um Luft an die Wurzeln zu bringen. Die Prämisse, dass „weniger ist mehr“, das von Rajiv Kumar, einem jungen Bihar-Staatsregierungserweiterungsarbeiter, gelehrt wurde, der wiederum von Anil Verma, einer kleinen indischen NGO namens Pran (Erhaltung und Verbreitung von ländlichen Ressourcen und Natur) ausgebildet wurde, hat die erfolgreiche SRI-Methode in den letzten drei Jahren in hunderte indische Dörfern gebracht.
(Übersetzt und bearbeitet von Jacqueline Roussety)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion