NEWSTICKER Waldbrand bei Berlin: Vize-Landrat: „Wir haben die Lage soweit im Griff“ – Spendenkonto eingerichtet
Beim Kampf gegen den Waldbrand südlich von Berlin haben sich mehrere Einsatzkräfte verletzt. Sechs Feuerwehrleute hätten sich seit Donnerstag leichtere Verletzungen zugezogen, sagte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark der dpa.
So hätten die Helfer etwa giftige Rauchgase eingeatmet oder Verletzungen an der Hand erlitten. Rund 400 Einsatzkräfte waren am Abend noch vor Ort.
Landrat: Wir haben die Lage im Griff
„Wir haben die Lage soweit im Griff“, sagte der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU), am Samstagmittag. Das rund 400 Hektar große Gebiet sei „sicher eingekreist“. Entwarnung könne man jedoch noch nicht geben, da Glutnester durch den Wind immer wieder aufloderten. Auch in Berlin waren die Auswirkungen erneut zu spüren: Ein deutlich wahrzunehmender Brandgeruch lag über der Stadt.
Nach Klausdorf und Tiefenbrunnen konnten die Bewohner auch bis zum späten Samstagnachmittag nicht zurückkehren. „Wir werden gegen Abend entscheiden, ob wir die Evakuierung aufheben können“, sagte Stein. Die Gefahr sei einfach noch zu groß.
Neben der Brandbekämpfung rückt die Ursachenforschung ins Zentrum: Da die Brände an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen waren, liege der Verdacht nahe, dass es sich um Brandstiftung handeln könnte, erklärte der Vize-Landrat Stein.
Innenminister Schröter sprach davon, dass es neben den Brandherden „weitere Hinweise“ geben würde. Diesen müsse man nun nachgehen. Die Flammen müssten zunächst aber gelöscht sein, damit die Ermittler die Orte genau untersuchen könnten. Am Freitagabend stellte er im rbb-Fernsehen erste Ergebnisse für Sonntag in Aussicht.
Wegen des beißenden Brandgeruchs riefen viele besorgte Bürger bei der Feuerwehr an und fragten, ob es in der Nachbarschaft brennen würde, wie der Schichtführer der Regionalleitstelle Brandenburg, Heiko Anderts, berichtete. Der Geruch zog sich bis in die Mitte Berlins.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich am Samstag erneut ein Bild von der Lage in der vom Waldbrand betroffenen Region gemacht. Bereits am Freitag hatte der Ministerpräsident das Gebiet bei Treuenbrietzen besucht. Er habe vor Ort erlebt, wie die Menschen sich mit äußerstem Einsatz und bis zur Erschöpfung gegen die Flammen wehrten, sagte Woidke am Samstag vor seinem Besuch. „Dafür mein Dank und meine Hochachtung.“
Ein weiterer Brand an der A9 bei Beelitz ist unter Kontrolle
Am Samstagnachmittag ging kurz vor 13 Uhr die Meldung zu einem weiteren Brand bei der Leitstelle in Potsdam-Mittelmark ein. Nördlich von Beelitz-Heilstätten war 900 Meter vom Autobahndreieck Potsdam entfernt ein Brand ausgebrochen. Der Brandherd südlich der A10 und östlich der A9 war ein „Bodenbrand“.
Die beiden Löschhubschrauber wurden kurzfristig nach Beelitz beordert, nach 30 min waren die Flammen unter Kontrolle. Es brannte auf rund 1,5 Hektar, es wurden breite Schaumteppiche um die brennende Fläche gelegt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Westlich der A9 hatte es bereits vor vier Wochen gebrannt, wobei die A10 und A9 gesperrt werden mussten. Auf den Autobahnen waren erneut große Rauchschwaden zu sehen.
Aktuelle Straßensperrungen: rbb|24: B102 zwischen Jüterbog und Treuenbrietzen gesperrt, die L812 zwischen Bardenitz und B102/Tiefenbrunnen. Die Schüler der Treuenbrietzender Gesamtschule aus Jüterbog und Niedergörsdorf müssen auf der Webseite der Stadt Treuenbrietzen nachsehen, ob sie am Montag Unterricht haben. Der Zugvekehr ist teilweise unterbrochen, betroffen ist die Bahnlinie der Regionalbahn RB33.
Der Flugverkehr Berlins ist nicht beeinträchtigt.
Hilfsangebote und Spendenkonto
Wer Hilfe anbietet kann sich an die zentrale Koordination unter der Mailadresse [email protected] und die Hotline 033748/74750 wenden. Sachspenden, wie z.B. Verpflegung, können am Versorgungsstützpunkt in der Sernowstraße (ehemaliger Einkaufsmarkt am Blumenhaus Altmann) abgegeben werden.
Es wurde bei der Stadt Treuenbrietzen ein Spendenkonto eingerichtet:
Bank: Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam
IBAN: DE25 1605 0000 3660 50 2200
BIC: WELA DE D1 PMB
Stichwort: Großbrand Treuenbrietzen
Pionierpanzer unterwegs
Im Kampf gegen den Großbrand südwestlich von Berlin bekommt die Feuerwehr Unterstützung von Panzern der Bundeswehr. Ein Pionierpanzer sollte am Samstag Schneisen in den Wald bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark brechen.
Damit könne die Feuerwehr näher an die letzten Glutnester herankommen, sagte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Samstagnachmittag nach einer Lagebesprechung.
Wie ein Sprecher der Bundeswehr auf dpa-Nachfrage bestätigte, handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Pionierpanzer „Dachs“ der beim Pionierbataillon „803“ in Havelberg stationiert ist. Auch zwei weitere Löschfahrzeuge der Bundeswehr vom Truppenübungsplatz Lenin sollten am Samstag die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen unterstützen.
Feuer ist unter Kontrolle – Evakuierung dauert an
Der riesige Waldbrand südwestlich von Berlin ist nach Expertenmeinung unter Kontrolle. „Das Feuer breitet sich derzeit nicht weiter aus“, sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel am frühen Mittag.
Es gebe jedoch immer wieder offene Flammen und Glutnester. Die Feuerwehr versucht derzeit über Schneisen tiefer in das Gebiet bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark zu gelangen und von dort aus zu löschen. Die Evakuierung der beiden Dörfer Klausdorf und Tiefenbrunnen bleibt vorerst noch bestehen.
„Die Lage ist stabil“, sagte der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU). Der Brand breite sich nicht weiter aus. Entwarnung könne man jedoch noch nicht geben, so Stein weiter. Wenn sich die Witterung stark ändere, könnten die Flammen wieder auflodern.
Eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark sagte, sie rechne mit tagelangen Löscharbeiten. Die Glut reiche 40 bis 50 Zentimeter tief in den Waldboden.
Drei Dörfer mussten evakuiert werden. Nach Klausdorf und Tiefenbrunnen konnten die Bewohner auch bis zum Samstagnachmittag nicht zurückkehren.
„Wir werden gegen Abend entscheiden, ob wir die Evakuierung aufheben können“, sagte Stein.
Beißender Brandgeruch in Berlin
Auch am Samstagmorgen zog ein beißender Brandgeruch bis in die Mitte Berlins. Viele besorgte Bürger riefen bei der Feuerwehr an und fragten, ob es in ihrer Nachbarschaft brennen würde, wie der Schichtführer der Regionalleitstelle Brandenburg, Heiko Anderts berichtete.
„Ich hoffe, dass der Wind nicht wieder auffrischt“, sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel. Dem Deutschen Wetterdienst zufolge waren für Samstag Windböen um 55 Kilometer pro Stunde wahrscheinlich. In der Nacht und am Samstagmorgen war der Wind zunächst abgeflacht.
Auch das Schauerrisiko sei gering, sagte eine Meteorologin des Wetterdienstes. Selbst wenn es regne, sei dies nur „ein Tropfen auf Brandenburgs trockenen Boden“, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte Engel.
Hunderte Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen
Nach dem Ausbruch eines riesigen Waldbrands südwestlich von Berlin haben auch am frühen Samstagmorgen noch Hunderte Feuerwehrleute gegen die Flammen gekämpft.
Zwei Dörfer in Brandenburg sollten bis mindestens Samstagvormittag evakuiert bleiben. Die Einsatzkräfte kämpften mit drei Brandherden rund um Treuenbrietzen, wie ein Sprecher des Brandenburger Innenministeriums sagte. Am Freitag hatten die Feuerwehrleute den Brand zwar eindämmen, aber nicht unter Kontrolle bringen können.
Der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU), äußerte angesichts des gleichzeitigen Ausbruchs an drei Stellen den Verdacht, dass der Brand gelegt worden sein könnte. Aus dem Innenministerium hieß es jedoch, man habe keinerlei Erkenntnisse zur Brandursache, es könne nichts ausgeschlossen werden.
Das Feuer hatte sich gut 50 Kilometer vor den Toren der Hauptstadt rasch ausgebreitet: Nach zunächst fünf Hektar Waldbrandgebiet stand zuletzt eine Fläche in Flammen, die 400 Fußballfeldern entsprach.
Seit Donnerstag wüten die Flammen bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Der Brand hatte sich von einer Fläche von zunächst fünf Hektar rasend schnell auf eine Fläche so groß wie 400 Fußballfelder ausgebreitet.
Die Bewohner der evakuierten Orte Klausdorf und Tiefenbrunnen sollen frühestens am Samstagvormittag nach Hause zurückkehren können.
Rund 600 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg, die im Wald liegen, erschwerten die Löscharbeiten. Feuerwehrleute können sich nicht gefahrlos bewegen. Die Kräfte waren daher auf Unterstützung aus der Luft angewiesen, etwa von Helikoptern.
In Brandenburg brennen immer noch 300 Hektar Wald
In Brandenburg kämpfen hunderte Feuerwehrleute weiter gegen die Waldbrände. Am Freitagabend brannten bei Treuenbrietzen südwestlich von Berlin nach Angaben der Polizei immer noch 300 Hektar Wald. Die Bewohner der beiden evakuierten Dörfer Klausdorf und Tiefenbrunnen durften den Angaben zufolge am Abend aber kurzzeitig ihre Häuser betreten, um persönliche Sachen zu holen und ihre Tiere zu versorgen.
Der Waldbrand war am Donnerstag ausgebrochen und hatte sich auf bis zu 400 Hektar ausgebreitet. 520 Menschen aus drei Ortsteilen mussten ihre Häuser verlassem. Am Freitagmittag konnten zumindest die Bewohner von Frohnsdorf wieder zurück nach Hause. Bei den beiden anderen Orten wird nach Angaben des Landkreises Potsdam-Mittelmark alle vier Stunden geprüft, ob eine Rückkehr möglich ist. Wahrscheinlich werde dies im Laufe des Samstags der Fall sein.
Nach Angaben der Polizei waren in dem teilweise mit Munitionsresten aus dem Zweiten Weltkrieg verseuchten Gebiet am Freitag zeitweise 600 Helfer im Einsatz, um das Feuer einzudämmen. Unterstützt wurden sie von zwei Löschhubschraubern der Bundespolizei und der Bundeswehr sowie zwei Wasserwerfern der Polizei. Auch Löschpanzer einer privaten Spezialfirma waren vor Ort.
Die Brandursache war zunächst unklar. Wie der Landkreis am Freitagabend mitteilte, sprechen inzwischen aber „alle Hinweis“ dafür, dass das Feuer durch Brandstiftung entstanden sein könnte.
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und des heißen Sommers war die Waldbrandgefahr in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Brandenburg mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern ist besonders bedroht. (afp/dpa/dts)
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