Große Lücke: Klima-Versprechen laut UN nicht ausreichend
Die Anstrengungen der Staatengemeinde reichen nach UN-Angaben bei Weitem nicht für die Erfüllung der Pariser Klimaziele aus.
In einem am Dienstag vorgestellten Bericht wenige Tage vor der Klimakonferenz in Glasgow sehen die Vereinten Nationen eine große Lücke zwischen nationalen Ankündigungen und den nötigen Handlungen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Die neuesten Klima-Versprechen der Länder würden den Berechnungen zufolge nur zu einer zusätzlichen Reduzierung der Treibhausgase um 7,5 Prozent im Jahr 2030 führen. Für das 1,5-Grad-Ziel würden allerdings 55 Prozent benötigt, für eine Begrenzung auf 2 Grad noch immer 30 Prozent. Die Zahlen gehen zurück auf die Aktualisierung der nationalen Aktionspläne zur Bekämpfung des Klimawandels, die 120 Länder laut UN bis zum 30. September aktualisiert hatten.
Steuern auf 2,7 Grad Erwärmung hin
Die Welt sei nach wie vor auf dem Weg zu einer Erwärmung der Erde um 2,7 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts. Einen großen Einfluss aber könnten die Verpflichtungen zur Klimaneutralität einer Reihe von Ländern haben, die bei voller Umsetzung 0,5 Grad Erderwärmung weniger bedeuten würden. Allerdings seien die Ankündigungen teilweise vage gehalten oder schwammig formuliert und müssten konkretisiert werden.
Die COP beginnt am kommenden Sonntag (31. Oktober) im schottischen Glasgow. Dort soll darüber beraten werden, wie das 2015 in Paris formulierte Ziel, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, erreicht werden kann. Dazu sollten alle Länder Aktionspläne auflegen. Allerdings fehlen von zahlreichen Staaten noch die Vorhaben oder sie gehen nicht weit genug.
„Der Klimawandel ist kein Zukunftsproblem mehr. Es ist jetzt ein Problem“, sagte die Chefin des UN-Umweltprogramms UNEP, Inger Andersen. Um noch eine Chance auf das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels zu haben, müssten die Emissionen durch Treibhausgase in den kommenden acht Jahren fast halbiert werden. „Die Uhr tickt laut.“ Auch die Chefin des UN-Klimasekretariats, Patricia Espinosa, hatte sich am Montag ähnlich geäußert: „Wir sind noch nicht einmal in der Nähe, wo die Wissenschaft sagt, dass wir sein sollten.“ (dpa/oz)
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