Drastische Reduktion des Tierbestands zur Klimaneutralität nötig
Die bis 2045 in Deutschland angestrebte Klimaneutralität kann nach Einschätzung von Greenpeace nur mit einer drastischen Reduktion des Tierbestands in der Landwirtschaft gelingen. Mit einer „Halbierung des Tierbestands“ könnten nicht nur die Emissionen aus der Landwirtschaft auf das nötige Maß gesenkt, sondern auch frei werdende Futterflächen für den Klimaschutz verwendet werden, heißt es in einer Studie des Öko-Instituts im Auftrag der Umweltschutzorganisation.
Drei Viertel der landwirtschaftlichen Klimagase stammten aus der Tierhaltung, 14 Prozent aus der Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel und rund zehn Prozent aus dem Anbau von Energiepflanzen, heißt es in der Studie weiter, deren Ergebnisse am Samstag veröffentlicht wurden. „Die kommende Bundesregierung ist in der Pflicht, umgehend die Bedingungen dafür zu schaffen, dass die Zahl der Tiere in der Landwirtschaft deutlich sinkt“, forderte Greenpeace-Experte Martin Hofstetter. Nur dann könne das Klimaschutzgesetz eingehalten werden.
Nötig seien zum einen Anreize für Verbraucherinnen und Verbraucher, weniger Fleisch und Milchprodukte zu konsumieren – etwa über eine steuerliche Vergünstigung von Obst und Gemüse. Außerdem seien finanzielle Anreize für Landwirte nötig, um den Umbau der Landwirtschaft zu stemmen und den Ausstieg aus der Tierhaltung attraktiv zu machen. Denkbar seien Prämien, die mit einer Tierwohlabgabe für Fleisch und Milchprodukte finanziert wird.
„Allein mit innovativer Technik und verbessertem Management sind die Klimaziele in der Landwirtschaft nicht zu erreichen“, zeigt die Studie nach Einschätzung von Greenpeace. Ohne einen Abbau des Tierbestands lägen die Emissionen 2045 bei 46 Millionen Tonnen CO2, davon 37 Millionen Tonnen allein aus der Tierhaltung, während die Landwirtschaft dann maximal insgesamt nur noch 35 Millionen Tonnen ausstoßen darf, rechnete die Organisation vor. (afp/oz)
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