Gas- und Strompreise steigen – Gaspreise um 80 Prozent höher als vor Ukraine-Krieg

Die Gaspreise in Deutschland steigen an. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, haben die privaten Haushalte in Deutschland im zweiten Halbjahr 2024 im Durchschnitt 12,28 Cent je Kilowattstunde Erdgas gezahlt.
Die Gaspreise stiegen damit gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 um 3,5 Prozent. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023 legten sie um 7,6 Prozent zu. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021, dem Vergleichszeitraum vor dem russischen Angriff auf die Ukraine und der sich verstärkenden Energiekrise, lagen die Gaspreise für private Haushalte um 79,8 Prozent höher.
Strom kostete die Verbraucher im zweiten Halbjahr letzten Jahres durchschnittlich 41,20 Cent je Kilowattstunde. Das waren 0,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024 (-1,3 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023) und ein Viertel (+25,3 Prozent) mehr als im zweiten Halbjahr 2021.
Normaler Steuersatz und erhöhte Umlagen sorgen für Mehrbelastung
Für private Haushalte sorgte die seit April 2024 wieder zu dem normalen Steuersatz zurückgekehrte Umsatzsteuer und die ab Juli erhöhte Gasspeicherumlage für einen Anstieg der Preise. Die Steuerbelastung stieg für alle privaten Erdgaskunden gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 um 33,7 Prozent.
Die Kosten für Energie und Vertrieb für private Haushalte insgesamt sanken um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorhalbjahr, Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 200 Gigajoule und mehr zahlten 11,1 Prozent weniger.
Privaten Stromkunden zahlten für Energie und Vertrieb im zweiten Halbjahr 2024 durchschnittlich 2,4 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2024. Allerdings führte ein Anstieg der durchschnittlich im zweiten Halbjahr 2024 gezahlten Netzentgelte (+4,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2024) zu einem geringfügig höheren Gesamtpreis für Strom (+0,4 Prozent gegenüber ersten Halbjahr 2024), so die Statistiker.
Unternehmen und Behörden zahlen für Energie 5,6 Prozent mehr als vor einem Jahr
Nichthaushalte, zum Beispiel Unternehmen oder Behörden, zahlten im zweiten Halbjahr 2024 für Erdgas ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern durchschnittlich 6,35 Cent je Kilowattstunde.
Das waren 5,1 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023 fielen die Preise um 5,6 Prozent, gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021 lagen die Preise aber insgesamt 37,1 Prozent höher.
Die Erdgaspreise für Nichthaushalte entwickelten sich je nach Jahresverbrauch unterschiedlich. Bei einem Jahresverbrauch zwischen 1.000 und 10.000 Gigajoule musste im zweiten Halbjahr 2024 mit 8,63 Cent je Kilowattstunde 5,8 Prozent mehr gezahlt werden als im ersten Halbjahr 2024.
93,9 Prozent höher als im zweiten Halbjahr 2021
Die Preise für diese Verbrauchsgruppe lagen damit aber immer noch 93,9 Prozent höher als im zweiten Halbjahr 2021. Lag der Jahresverbrauch über vier Millionen Gigajoule, kostete Erdgas 4,51 Cent je Kilowattstunde und damit 14,8 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024. Damit lagen die Preise hier 20,6 Prozent niedriger als im zweiten Halbjahr 2021.
Für Strom zahlten Nichthaushalte im zweiten Halbjahr 2024 durchschnittlich 20,55 Cent je Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern. Damit war Strom für sie 4,2 Prozent teurer als im ersten Halbjahr 2024 und 23,4 Prozent teurer als im zweiten Halbjahr 2021.
Nichthaushalte mit einem Jahresverbrauch zwischen 20 und 500 Megawattstunden zahlten im zweiten Halbjahr 2024 mit 27,14 Cent je Kilowattstunde 0,3 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2024 und 30,9 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2021.
Bei einem Jahresverbrauch von mehr als 150.000 Megawattstunden kostete der Strom 13,90 Cent je Kilowattstunde und damit 14,7 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021 stiegen die Preise für diese Verbrauchsgruppe um sechs Prozent. (dts/dpa/red)
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